Die Bayerische Akademie Ländlicher Raum ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in München, der sich seit über 30 Jahren für die Belange des ländlichen Raums einsetzt. Im Austausch mit Verwaltungen, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Zivilgesellschaft und der Politik verfolgt die Akademie das Ziel einer räumlich gerechten Entwicklung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im ganzen Land. Das Kuratorium, zu dessen Vorsitzendem Martin Schneider nun für drei Jahre gewählt wurde, berät das Präsidium. Neben konzeptionell-strategischen Aufgaben geht es dabei auch um Wissensproduktion und Wissenstransfer. Außerdem wählt das Kuratorium alljährlich studentischen Preisträger aus, die für hervorragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten zum ländlichen Raum ausgezeichnet werden. Im Jahr 2023 war Dr. Simon Dudek, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Wirtschaftsgeographie der KU ausgezeichnet worden.
Prof. Schneider lehrt und forscht an der School of Transformation and Sustainability der KU. Bereits in seiner Dissertation hatte er sich mit dem Themenfeld Ländlicher Raum beschäftigt und das Konzept der „räumlichen Gerechtigkeit“ in den ethischen Diskurs eingeführt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen liegt auf den sozial-ökologischen Transformationsprozessen der Gegenwart. Ausgangspunkt bildet die Wahrnehmung, dass eine nachhaltige Transformation des gegenwärtigen Wirtschaftsmodells und Lebensstils nicht allein und nicht hinreichend mit soziotechnischem Management erreicht werden kann. Zum technischen Wandel muss ein ethischer und kultureller Wandel hinzutreten. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich Martin Schneider auch mit einer Ethik der Resilienz und Nachhaltigkeit.