Studierende auf Campus

Übersicht über alle Lehrveranstaltungen

Lehre

Die Lehrtätigkeiten des Lehrstuhls Tourismus / Zentrums für Entrepreneurship bewegen sich in erster Linie im Rahmen des Masterprogramms „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung – Management und Geographie“ und sind damit sowohl an der Mathematisch-Geographischen Fakultät (MGF) als auch an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WFI) angesiedelt. Weitere Studiengänge, an denen der Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship mit Lehrveranstaltungen beteiligt ist, sind die beiden Bachelorstudiengänge „Geographie“ und „Betriebswirtschaftslehre“ sowie die Masterstudiengänge „Entrepreneurship und Innovation“, „Marktorientierte Unternehmensführung“ und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Abschlussarbeiten

Themenfindung und Informationen zum Abstract

Liebe Studierende,

gerne unterstützt und begleitet das Team des Lehrstuhls Tourismus / Zentrums für Entrepreneurship Euch mit Rat und Tat bei der Erstellung von Abschlussarbeiten in den beiden Fachbereichen Geographie und Betriebswirtschaftslehre. Dies betrifft die Betreuung von Themenstellungen, welche im Rahmen von Bachelor- bzw. Masterarbeiten in den folgenden Studiengängen angesiedelt sind:

  • Masterstudiengänge
    • Tourismus- und Regionalplanung
    • Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkte: Entrepreneurship & Social Innovation bzw. MARKT)
  • Bachelorstudiengänge
    • Geographie
    • Betriebswirtschaftslehre
  • Lehramtsstudiengänge
    • Geographie
    • Wirtschaft

Sofern Sie eine Betreuung Ihrer Abschlussarbeit durch das Team des Lehrstuhls Tourismus / Zentrums für Entrepreneurship in Betracht ziehen und in mindestens einer von uns durchgeführten Lehrveranstaltung eingeschrieben sind oder waren, bitten wir Sie, sich zunächst selbständig Gedanken zu einem Thema aus den Bereichen Tourismus und Regionalentwicklung bzw. Entrepreneurship zu machen und uns einen kurzen Abstract (ca. 1-2 Seiten) per E-Mail an diese Adresse zu senden. Bitte schildern Sie hier ihre Forschungsidee und beziehen Sie sich auch bereits auf relevante Literatur, auf der Ihre Forschung basieren soll.

Bitte senden Sie den Abstract an diese E-Mail-Adresse oder an zutreffende Mitarbeitende:

  • Felix Hiemeyer:
    Digitale Transformation, New Work, Hospitality Management, Immobilienwirtschaft
  • Madlen Schwing:
    Female Entrepreneurship/Leadership, Touristikmanagement, Corporate Strategy, Internationales Management, Digitale Transformation

Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge!

Das Team vom Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship

Formale Hinweise

Einen Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten finden Sie hier.
Hinweis: Der Leitfaden dient als grundsätzliche Hilfestellung beim Verfassen von Seminar- und Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl. Die prüfungsrechtlichen Vorschriften sind der jeweiligen Prüfungsordnung des betreffenden Studiengangs zu entnehmen. Bitte setzen Sie sich bei Fragen, z. B. zu Fristen oder zur Anmeldung der Arbeit, mit Ihrem Prüfungsamt in Verbindung oder kommen Sie auf uns zu.

Auswahl vergangener Abschlussarbeiten

Sollte Ihnen die Themenfindung noch schwer fallen, finden Sie nachfolgend einige Anreize und Ideen bisheriger Abschlussarbeiten. Auch das Team des Lehrstuhls Tourismus / Zentrums für Entrepreneurship berät Sie gern.

  • Alternative living space development and the role of tourism - The case of "Gemeinschaft Tempelhof"

  • Sinn und Sinngesellschaft unter besonderer Berücksichtigung aktueller Entwicklungen der touristischen Angebots- und Nachfragestruktur

  • Ambidextrer Führungsstil und seine Umsetzung sowie Ausprägungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Start-Ups

  • Die neue Rolle des Stadtmarketings in Zeiten gesellschaftlichen und digitalen Wandels - Perspektiven einer transformativen Entwicklung am Beispiel des Stadtmarketings Neuburg a. d. Donau e. V.

  • Networking in regions - Potential analysis of the integration of north rhine-westphalian cities outside the Rhine-Ruhr-region into the project FLOW.NRW

  • Eine qualitative Untersuchung von Coupled-Open-Innovation-Kooperationen zwischen Mittelstand und Start-Ups unter Berücksichtigung des Organisationsklimas

  • The role of Social Entrepreneurship in the development of sustainable rural tourism - Case Studies of homestay and educational tourism in rural Japan

Wintersemester

Bachelor Geographie

Bachelor BWL

Master "Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung"

* Ab WS 2022/23 wird "International Tourism Development & Planning" als "Märkte und Strategien in der nationalen und internationalen Touristik" weitergeführt.

Master "MARKT" und "Entrepreneurship and Social Innovation"

Master BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)

  • SG1 International Tourism Development & Planning |  Seminar | KU.Campus

Studium.Pro

Sommersemester

Bachelor Geographie

Bachelor BWL

Master "Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung"

Master "MARKT" und "Entrepreneurship and Social Innovation"

Exkursionen

Eindrücke zu den Exkursionen

Einige Eindrücke und Informationen zu verschiedenen Exkursionen sind in einem kurzen YouTube-Video zu sehen.

Angewandte Projektseminare auf den Kanarischen Inseln

Die Gruppe des Teneriffa-Projekts mit David Perez (3. von rechts), dem Geschäftsführer von Turismo Tenerife
© Lehrstuhl Tourismus Die Gruppe des Teneriffa-Projekts mit David Perez (3. von rechts), dem Geschäftsführer von Turismo Tenerife

Insgesamt vier studentische Forschungsprojekte konnte der Lehrstuhl Tourismus auf den Kanarischen Inseln durchführen. In Teilprojekten auf Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa wurde dabei die zentrale thematische Klammer der nachhaltigen Destinationsentwicklung näher betrachtet. Ziel war es, jeweils inselspezifische Wege und Möglichkeiten zu identifizieren, mit denen sich der Tourismus möglichst unabhängig gegenüber externen Einflüssen außerhalb des eigenen unmittelbaren Wirkungsbereichs gestalten lässt.

Große Exkursion 2022: Jakobsweg

Große Exkursion entlang des Jakobswegs

Zusammen mit Studierenden des Masterprogramms „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung - Management und Geographie“ waren Prof. Harald Pechlaner und Lehrstuhlmitarbeiterin Natalie Olbrich im September 2022 auf dem Jakobsweg unterwegs und haben das Forschungsvorhaben „Shaping Resilient Destination using the Example of the Way of St. James - Opportunities of Paths and Routes throughout Pilgrimage for Young People in Post Covid19 Times“ bearbeitet.

Im Rahmen der qualitativen Forschung konnte festgestellt werden, dass nicht nur die vielfältige Natur, sondern auch die vielen historischen und religiösen Stätten und die regionalen und kulturellen Besonderheiten den „Camino de Santiago“ zu einem einzigartigen touristischen Produkt machen. Das Phänomen der „camino families“, das ein loses Gruppengefüge von Einzelpersonen beschreibt, und das Zusammentreffen verschiedener Generationen können als Ansätze für soziale Nachhaltigkeit (Resilienz) interpretiert werden. Zudem zeigen die Ergebnisse auf, dass sich der Begriff des Pilgerns bei jungen Menschen zu einer breiteren Bedeutung entwickelt. Motive wie z.B. Selbstreflexion und körperliche Herausforderung werden dabei primär verfolgt. Junge Menschen verbinden mit dem Jakobsweg und dem Pilgern eine Art Demut: Das einfache Leben stört nicht und der Verzicht auf Luxus fällt leicht. Letztendlich konnte festgestellt werden, dass der Weg wichtiger als das Ziel wird. Insbesondere der „Camino de Santiago“ steht als Symbol für ein Nachdenken und der Beginn von großen Veränderungen, die den Tourismus und praktisch alle anderen Lebensbereiche erfassen werden. Transformativer, regenerativer, verantwortungsbewusster, slow, degrowth oder restaurativer Tourismus sind Konzepte, welche den Weg für eine Wende im Tourismus bereiten. Das Pilgern kann ein Aspekt davon sein.

Impressionen der Masterstudierenden zum Geländeseminar:

Hiking for a longer time can be very varied. Sometimes you have a companion to walk with and sometimes you are alone with your thoughts and perception of the landscape.”

Sometimes it is hard, but I think the room let all the thoughts go through my brain are necessary and is what a pilgrimage is all about, proceeding with whatever happened.”

Camino is not a normal vacation.”

Schlussendlich wird das Pilgern auf dem „Camino de Santiago“ als Chance gesehen, um Mut für die großen Krisen zu finden. Das Pilgern ist zunehmend ein Suchen nach Orientierung in schwierigen Zeiten, zumal uns viele unterschiedliche Krisen beschäftigen. Die Atmosphäre der Natur kann dabei der Resonanz- und Begeisterungsraum sein, den die Pilger suchen. Dieser Raum muss sowohl vom Tourismus als von den anderen Akteuren wie z.B. der Kirche in gemeinsamen Projekten geschützt werden. Allerdings müssen die Allianzen zwischen Tourismus und Kirche weiter vertieft werden - der Dialog sollte jedenfalls fortgesetzt werden.

Große Exkursion 2020: Deutschland

Zwischen dem 10. und 18. Oktober veranstaltete der Lehrstuhl Tourismus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt eine studentische Exkursion im Rahmen des Masterstudiums „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung – Management und Geographie“.

Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Harald Pechlaner und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Natalie Olbrich widmeten diese Tour quer durch Deutschland den Sorgen und Nöten aber auch Risiken und Chancen touristischer Entwicklung von Unternehmen und Destinationen in Zeiten der COVID-19-Pandemie, verbunden mit der Frage, wie ein schrittweises Herauskommen aus der aktuellen Krise funktionieren könne. Man kann diese Exkurison daher auch als „Destination Deutschland Recovery Tour 2020“ bezeichnen.

Eine intensive Vorbereitung der Studierenden in den Themenfeldern Resilienz und Nachhaltigkeit, aber auch Krisenmanagement sowie Produkt- und Angebotsentwicklung war die Basis für eine Serie von Interviews und Gesprächen entlang der touristischen Wertschöpfungskette quer durch unterschiedliche Geographien und Räume Deutschlands. Besondere Zeiten der Krise erfordern entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsstandards als Voraussetzung für die sinnvolle Umsetzung einer Studienreise, welches sich dem Sinn des Reisens in Post-Coronazeiten widmete. Ausgewählte Stationen und Etappen der Reise waren die bayerische Metropole Nürnberg sowie der Tourismusverband der Ferienregion Franken, die Destination Harz, die Großstadt Hamburg, die Destination Schleswig-Holstein mit der Lübecker Bucht in Scharbeutz, der Landeshauptstadt Kiel sowie den Inseln Föhr und Sylt, die Brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam sowie die sächsische Messestadt Leipzig. Ausgangspunkt und Ziel der Reise war Eichstätt.

Zentrale der Ergebnisse der Exkursion sind, dass sich der Recovery-Prozess von Unternehmen und Destinationen des Tourismus im Spannungsfeld von kurzfristigen Maßnahmen bewegt, im Wechselspiel von Innenmarketing und Informationsmanagement gegenüber den Märkten einerseits und der Entwicklung einer langfristige Perspektive für eine Zeit nach Corona.

Allen an der Exkursion Beteiligten wurde durch die Vielzahl der Gespräche klar vor Augen geführt, dass der Tourismus und seine verschiedenen Teilbranchen sich derzeit in einem fundamentalen Wandel befinden. Es entstehen neue Angebotsformen, Geschäftsmodelle, Erlebnismuster und vor allem neue Nachfragen. Die zum Teil massiven Veränderungen in verschiedenen Tourismusbereichen in den nächsten Jahren erfordert Menschen als Akteure, Führungskräfte und Unternehmer mit strategischem Sachverstand und operativen Kenntnissen, um den neuen Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit und den Erfordernissen der fortschreitenden Digitalisierung gerecht zu werden.

Weitere Informationen zur Exkursion finden Sie hier.

Große Exkursion 2019: Seidenstraße

Seidenstraße

Chinas „Belt and Road Initiative“ (BRI) birgt das Potenzial, die wirtschaftlichen und geopolitischen Gefüge der Welt zu verändern. Im Rahmen dieser möglichen Transformation analysierten Studierende des Masterstudiengangs „Tourism and Regional Planning“ im Rahmen der großen Exkursion im September 2019 unter anderem den Erfolg der „Neuen Seidenstraße“ als möglichen Treiber für Handel und Mobilität zwischen Asien und Europa.     

Große Exkursion 2016: Westbalkan

Touristische Potenziale der Balkanstaaten: Exkursion des Lehrstuhls Tourismus

Über welche touristischen Potenziale verfügen die Balkanstaaten? Dieser Frage gingen bei einer so genannten "große Exkursion" 17 Studierende der KU gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Pechlaner (Lehrstuhl Tourismus) und dessen Mitarbeiter Daniel Zacher vor Ort nach. Ihre Reise führte sie von Griechenland über Albanien, Kosovo, Mazedonien und Serbien bis nach Bosnien-Herzegowina.

Aktuelle Herausforderungen der Flüchtlingsthematik wurden dabei ebenso diskutiert wie die geschichtlichen, politischen und ökonomischen Hintergründe einer in den 1990er Jahren von zahlreichen Konflikten betroffenen Region. Auch heute noch sind diese Auseinandersetzungen im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung fest verankert. Dies wurde in zahlreichen Expertengesprächen aus dem zivilgesellschaftlichen und touristischen Bereich deutlich. Unter anderem standen für die Exkursionsgruppe die Besichtigung des unter UNESCO-Weltkulturerbe stehenden serbisch-orthodoxen Klosters Decani und ein Besuch bei den Bundeswehr KFOR-Truppen im Kosovo auf dem Programm. Oberst Freiherr von Keyserlingk, Kontingentführer von mehr als 700 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Prizren, berichtete dabei über die Rolle der Bundeswehr in diesem Auslandseinsatz.

Auf dem Programm der Exkursion stand auch ein Besuch der zentralserbischen Stadt Kragujevac, die seit 12 Jahren eine Partnerschaft mit Ingolstadt unterhält. Vor Ort fand ein offizielles Treffen in der Stadtverwaltung mit dem Stadtrat Dalibor Jekic und der Tourismusdirektorin Snezana Milisavljevic statt. Neben Fragen des Geschäfts- und Industrietourismus in einer von Automobilwirtschaft geprägten Stadt wurde auch über potenzielle Anknüpfungspunkte weitergehender Kooperationen im universitären Bereich gesprochen. Anschließend bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Rahmen einer Führung die Gelegenheit, die Stadt näher kennenzulernen.

Balkan
Die Exkursionsgruppe am zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Kloster Decani.
Balkan
Professor Harald Pechlaner im Gespräch Dalibor Jekic, Stadtrat im serbischen Kragujevac (Partnerstadt Ingolstadts). (Fotos: Zacher)

Große Exkursion 2015: China

Projektbericht „Große Exkursion VR China“

Die große Exkursion des Lehrstuhls Tourismus der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt führte dieses Jahr in die Volksrepublik China. Die Themen der Exkursion waren die Tourismusentwicklung Chinas, Mobilität, Energie und Urbanisierung.

Zu Beginn der Exkursion wurde es den Studierenden in Lijiang ermöglicht an der Jahrestagung der AIEST (Association Internationale D'Experts Scientifiques Du Tourisme; Internationale Vereinigung Wissenschaftlicher Tourismusexperten) teilzunehmen. Das diesjährige Thema der Konferenz lautete: „Tourism in/from and to emerging countries: Challenges and implications, under special consideration of China“. So bot sich einerseits die gute Gelegenheit für die Studierenden, erstmals an einer internationalen Tagung mit Teilnehmern aus allen Kontinenten teilzunehmen, andererseits wurde gleich zu Beginn die Bedeutung der VR China in Vorträgen chinesischer Referenten deutlich; hervorzuheben ist hier insbesondere Prof. Dai Bin, Präsident der China Tourism Academy (CTA), dessen Vortrag und spontane Wortmeldungen die Studierenden langfristig beeindruckten. Zusätzlich nutzten die Studierenden die Möglichkeit, Kontakt zu internationalen Wissenschaftlern zu knüpfen und Kontakte auszutauschen, die für den weiteren Werdegang von Nutzen sein können.

Die Tage nach der Konferenz standen im Fokus der ländlichen Tourismusentwicklung in der VR China. Auffällig erschien hier vor allem, dass China ein sehr hohes Binnenreiseaufkommen verzeichnen kann. 97 % der Reisenden sind Chinesen, die Sehnsucht nach der traditionellen, ländlichen Lebensweise verspüren und im Urlaub die großen Zentren an der Küste verlassen. Allerdings verändern sich die ländlichen Gemeinden aufgrund des hohen Touristenaufkommens stark. Dies war einerseits in den Ortsbildern klar ersichtlich, wurde allerdings auch bei vielen Terminen mit Touristikern in den ländlichen Gegenden deutlich. Der Besuch dieser Gebiete führte dazu, sich intensiv mit den Bedürfnissen chinesischer Reisender auseinanderzusetzen und so Erkenntnisse für den Besuch chinesischer Reisender in europäischen Destinationen zu gewinnen.

Ein beeindruckendes Projekt, welches den Erhalt der traditionellen Lebensweise mit Tourismus verknüpft, stellt das Linden Center dar, welches nahe Dali besucht wurde. Gegründet vom US-Amerikaner Brian Linden verfolgt die Einrichtung das Ziel, traditionelle Lebens-und Arbeitsweisen zu erhalten und an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Eine nicht-nachhaltige Tourismusentwicklung konnten die Studierenden in der Region des Lijiang-Flusses verfolgen: Insbesondere in der Stadt Yangshuo hat sich ein ausgeprägter Tourismus entwickelt, der viele negative Aspekte wie Verschmutzung, Übernutzung, hohe Immobilienpreise etc. zur Folge hat. Inzwischen versuchen die Tourismusorganisation und lokale Organisationen, die ländlichen Gebiete rund um Yangshuo zu schützen, dies bislang allerdings mit mäßigem Erfolg. Deutlich wurde in dieser Region auch, wie wichtig es ist, dass Tourismusorganisationen über administrative Grenzen hinweg zusammenarbeiten. Die Städte Yangshuo und Guilin vermarkten das gleiche Produkt (Lijiang-Fluss), liegen allerdings in unterschiedlichen administrativen Regionen und sehen sich als direkte Konkurrenten; eine Zusammenarbeit, die aufgrund der Vielzahl an gemeinsamen Problemen nötig wäre, findet nicht statt. Dies wurde insbesondere bei einem Termin mit der stellvertretenden Direktorin der Tourismusorganisation Yangshous sowie einem weiteren Termin mit dem größten Reiseveranstalter Chinas in Guilin deutlich.

Wie ähnlich Herausforderungen im Tourismus in der VR China und in Europa sind, wurde beim Besuch der ethnischen Minderheit der Zhuang in den Reisterrassen der Gemeinde Longsheng deutlich. Im Tourismus kann inzwischen deutlich mehr Geld als mit Ackerbau erwirtschaftet werden, allerdings sind die Reisfelder und die kultivierten Flächen die Attraktionspunkte, um sich neben dem Minderheitenstatus auch als Tourismusdestination zu vermarkten. Daher werden Zahlungen an die Bauern vorgenommen, damit sie weiterhin in der Landwirtschaft tätig sind – dies erinnert an Diskussionen im Alpenraum, wo ähnliche Herausforderungen bestanden.

Im Rahmen eines Workshops an der Sun-Yat-sen-Universität, einer langjährigen Partneruniversität der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und eine der führenden Universitäten der VR China im Fachbereich Tourismus, erhielten die Studierenden die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen sowie Ideen und Kontakte auszutauschen. Insgesamt präsentierten die Studierenden von den jeweiligen Universitäten drei touristische Themen – die Studierenden von der KU präsentierten dabei touristische Ideen aus Deutschland, die sich gut auf dem chinesischen Markt implementieren lassen würden und aktuelle Themen sowie die Werte der VR China sowie deren Einwohner berücksichtigen.

In Guangzhou standen neben einer Stadtführung, die von den Studierenden der Sun Yat-sen am zweiten Tag durchgeführt wurde, ein Besuch der Maschinenfabrik Rheinhausen sowie des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland auf dem Programm. Die Maschinenfabrik Rheinhausen, die ihren Hauptsitz in Regensburg hat, ist der größte Transformatorenhersteller der Welt und sehr aktiv auf dem chinesischen Markt. Eine Präsentation des Geschäftsführers der Niederlassung in Guangzhou gab einen näheren Einblick in den chinesischen Energiemarkt. Durch das zurückliegende starke Wirtschaftswachstum stieg auch der Energiebedarf enorm. Die Herausforderung für die VR China besteht vor allem im Rohstoffvorkommen im Westen des Landes, die Energie wird allerdings in den urbanen Gebieten an der Küste benötigt. Dies beeinträchtigt entweder die Luftqualität in den Städten, wenn die Rohstoffe direkt vor Ort in Energie umgewandelt werden, oder es besteht ein hoher Verlust an Energie, wenn der Strom über große Distanzen transportiert wird.

Der anschließende Besuch beim ständigen Vertreter des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Guangzhou lieferte den Studierenden weitere Interessante Einblicke in die Beziehungen der BRD zur VR China; im Fokus standen hier die Menschenrechte und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in der VR China – dies wurde auch insbesondere in den Kontext der Region Eichstätt gestellt, die massiv von den Automobilverkäufen in der VR China profitiert und durch eine eintrübende Wirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt wäre; dies bestätigte sich auch am nächsten Tag beim Besuch der FAW-Volkswagen Fabrik in Foshan. Nach Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe wird es sich um eine der größten Fertigungsfabriken im VW-Konzern handeln, mit einem ähnlich hohen Produktionsaufkommen wie in Wolfsburg. Das besondere an der Fabrik ist, dass Autos mit dem neuen MQB (Modularer Querbaukasten) produziert werden und somit Automobile, die auf dieser Plattform beruhen, nebeneinander gebaut werden können. Ein wichtiger Punkt für den Automobilkonzern ist gleichzeitig die Entwicklung in der Region und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Aufgrund der hohen Beschäftigungszahlen werden neben dem Ausbau der Fabrik auch Wohnprojekte in Angriff genommen, um für die Mitarbeiter günstigen Wohnraum zu schaffen. Mit seiner Lage im Pearl-River-Delta befindet sich die Fabrik zudem in einer Region mit sehr hohem Zukunftspotenzial, die verkehrstechnisch bestens erreichbar ist.

Nach dem Besuch der Fabrik in Foshan ging es beim Besuch der Bayerischen Repräsentanz für Guangdong in Shenzhen im Gespräch mit Dr. Wittmann (Geschäftsführer) um die Bayerisch-Chinesischen Beziehungen auf politischer wie wirtschaftlicher Ebene. Die bayerische Repräsentanz dient als Mittler zwischen bayerischen Unternehmen, die auf dem chinesischen Markt tätig werden wollen und bietet chinesischen Unternehmen Hilfestellungen, wenn sie den deutschen Markt bearbeiten wollen. Zusätzlich werden Besuche von Delegationen vorbereitet und deutsche Destinationen in China vermarktet – hier wurde Ingolstadt als gutes Beispiel genannt, das bereits Flyer und Informationsbroschüren in chinesischer Sprache herausgibt.

Das abschließende Ziel der Reise war Hongkong. Hier standen drei Termine auf dem Programm. Zunächst wurde die School of Hotel and Tourism Management der Hong Kong Polytechnic University besucht. Die Hochschule zeichnet sich durch eine starke Verzahnung von praktischen und theoretischen Inhalten aus. So wird von der Hochschule ein eigenes Hotel auf höchstem Niveau geführt, jeder Student muss mindestens ein Semester in unterschiedlichen Positionen im Hotel mitarbeiten. Zusätzlich werden neue Ideen aus der Forschung gleich im Hotel getestet und finden in den sogenannten „Rooms of Tomorrow“ Anwendung. Eine Führung durch dieses Hotel stellte für die Studierenden eine gute Möglichkeit dar, Einblicke in eine weitere Universität sowie eines der führenden Hotels der Welt und in die Innovationen im Tourismusgewerber zu erhalten.

Der zweite Termin in Hongkong war der Besuch der Seilbahn Ngong Ping 360°, die vom südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner geplant wurde. Bei der Bahn handelt es sich um eine Gondelbahn, welche die Nordküste von Lantau Island mit dem Ngong Ping Plateau verbindet, auf dem sich der Tian Tan Buddha und das Kloster Po Lin sowie eine Reihe weiterer touristischer Attraktionen im Ngon Ping Village befinden. Vor der Auffahrt mit der Seilbahn klärte uns der Marketingdirektor des Unternehmens über die Marketingmaßnahmen und Besucherströme der Seilbahn auf. Im Fokus standen hier insbesondere die Packaging Angebote des Anbieters, welche die Seilbahnfahrt mit Erlebnissen auf dem Berg verbindet. In diesem Bereich scheinen die asiatischen Tourismusbetreiber einen Vorsprung auf die europäische Konkurrenz zu haben, die Angebote werden besser kombiniert und an den Kunden verkauft.

Vor dem Rückflug nach München wurde die Deutsche Außenhandelskammer in Hongkong besucht, die deutsche Unternehmensinteressen in der VR China repräsentiert und sich für den Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen einsetzt. Besonders interessant war für die Studierenden der Wandel der Wettbewerbsfähigkeit zwischen dem „Mainland China“ und der Special Administrative Region Hongkong. War Hongkong lange Zeit den Städten im Mainland China weit voraus, muss heute darauf geachtet werden, dass Hongkong nicht den Anschluss an die Zentren des Pearl River Delta verliert. Eine Stadt wie Shenzhen hat Hongkong inzwischen vom Bruttoinlandsprodukt überholt (allerdings bei doppelter Einwohnerzahl) und auch die Infrastruktur stellt sich als moderner dar.

Somit bot die große Exkursion in die VR China neben den touristischen Themen auch Fragestellungen der Energie, der Urbanisierung und der Mobilität, um dem Masterprogramm „Tourism and Regional Planning – Management and Geography“ gerecht zu werden. Im Fokus des Masterprogramms stehen sowohl die Fundierung eines theoretisch-ganzheitlichen Blickes durch die Lehre volks- und betriebswirtschaftlicher ebenso wie wirtschafts-und kulturgeographischer Basiskonzepte als auch die praktische Einblicknahme in komplexe Bezüge zwischen ökonomischem Wachstum und regionaler Entwicklung, zwischen touristischer Praxis und realräumlicher Auswirkung.

Große Exkursion 2014: Kamtschatka / Moskau

Moskau
Die Exkursionsteilnehmer beim Besuch des "Vachkazhets"-Nationalparks in Kamtschatka
Große Exkursion Kamtschatka / Moskau 2014

Im Rahmen der großen Exkursion bereisten Bachelor-und Lehramtsstudierende der Katholischen Universität begleitet von Prof. Harald Pechlaner und Christian Nordhorn im September 2014 Kamtschatka und Moskau.

Im Fokus der Exkursion stand ein Projekt in Kooperation mit der Russian State University of Tourism and Service (Moskau), welches einen nachhaltigen Tourismus auf der Halbinsel Kamtschatka fördern soll. Kamtschatka, im äußersten fernen Osten Russlands gelegen, ist bislang, trotz großartiger Landschaften, kaum touristisch erschlossen. Für die Studierenden gab die Exkursion somit einen spannenden Einblick in eine Region, welche die Chance hat, sich aufgrund ihrer Unberührtheit zu einer nachhaltigen Destination zu entwickeln.

Exkursion Südtirol

Studierende des Masterstudiengangs „Tourism and Regional Planning“ erhalten beim alljährlichen Besuch in Südtirol die Möglichkeit, verschiedene Attraktionspunkte und verantwortliche Leistungsträger des Südtiroler Tourismus kennen zu lernen.

Weitere Exkursionen

  • Kaukasus (Russische Föderation, Armenien, Georgien, Aserbaidschan), 2013
  • Norwegen, 2011
  • Südafrika, 2010
  • Nord-Indien, 2009
  • Baltikum (Estland, Lettland, Litauen), 2007
  • Venetien, 2005
  • Tirol / Südtirol, 2003

Galerie der Gastprofessuren

Seit Jahren bemüht sich der Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship, (digitale) internationale Gastprofessuren nach Eichstätt und Ingolstadt zu bringen. Grundlage dafür ist das (digitale) internationale Gastprofessorenprogramm der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, welches vom Freistaat Bayern unterstützt wird. In unserer Galerie der Gastprofessuren stellen wir Ihnen aktuelle und vergangene Gäste in unseren Lehrveranstaltungen vor.

Aktuelle Gäste im Sommersemester 2023
  • A/Prof. Gözel Ahmadova, Universidad de Granada, Spanien, 19. Juni 2023
  • Prof. Stefania Cerutti, Universitá del Piemonte Orientale, Turin, Italien, 13. & 14. Juni 2023
  • Prof. Raúl Hernández-Martín, Universidad de La Laguna, Teneriffa, Spanien, 26. Juni 2023
  • A/Prof. Andrzej Tucki, University of Maria Curie-Skłodowska, 8.-12. Mai 2023