Prof. Dr. Sabine Bieberstein

Exegese des Neuen Testaments und Biblische Didaktik

Seit Sommersemester 2013 zudem Altes Testament und Biblische Didaktik
 

Forschungsschwerpunkte

  • Forschungen zu Paulus und den frühchristlichen Gemeinden
  • Lukasevangelium
  • Entstehung und Bedeutung der biblischen Auferstehungshoffnung
  • Genderforschung
  • Transfer „von der Exegese zur Bibelarbeit“
Sabine Bieberstein
Prof. Dr. Sabine Bieberstein
Exegese des Neuen Testaments, Biblische Didaktik
Gebäude Ulmer Hof | Raum: UH-007
Postanschrift
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Pater-Philipp-Jeningen-Platz 6
85072 Eichstätt

Informationen

Vita

  • 1982-1989
    Studium der Katholischen Theologie in Tübingen und Wien
  • 1991-1997
    Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neues Testament (Prof. Dr. Hermann-Josef Venetz) an der Universität Freiburg Schweiz
  • 1997
    Promotion an der Universität Freiburg Schweiz mit der Untersuchung: "Verschwiegene Jüngerinnen - vergessene Zeuginnen. Gebrochene Konzepte im Lukasevangelium"
  • 1997-2001
    Pastoralassistentin/-referentin an der Pfarrei Dreifaltigkeit Bern
  • 2002-2003
    Projektleiterin für das Jahr der Bibel 2003 bei der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks in Zürich
  • 2004-2006
    Freiberufliche Kurs- und Vortragstätigkeit in Deutschland und der Schweiz
  • seit 1998
    Lehraufträge an den Universitäten und Hochschulen Freiburg Schweiz (1998), Marburg (2002/2003), Würzburg (2004), Frankfurt a. M. (2005), Poznan (2005), Schwäbisch Gmünd (2005-2006) und Saarbrücken (2008)
  • 1.12.2006
    Ernennung zur Professorin für Neues Testament und Biblische Didaktik an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit - FHSt. - der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Lehre

Studienziele und -inhalte

Richtziele
  • Die Studierenden sollen einen Überblick über die wichtigsten Inhalte und über die Entstehung der neutestamentlichen Schriften gewinnen.
  • Sie sollen neutestamentliche Texte nach deren literarischer und theologischer Eigenart im Kontext des Frühjudentums und des Hellenismus identifizieren und anhand der exegetischen Methoden erschließen und auslegen können.
  • Sie sollen befähigt werden, Texte als Glaubensurkunden der Kirche in ihrer Bedeutsamkeit und in ihrem praxisrelevanten Anspruch für christliches Leben heute darzustellen.
Einführung
  • Überblick über das Neue Testament in seinen unterschiedlichen Schriften
  • Kenntnis der neutestamentlichen Einleitungsfragen
  • Einblick in die Literatur des Frühjudentums und des Hellenismus
  • Kenntnis unterschiedlicher exegetischer Methoden zur Erschließung von Texten
  • Quellen und Handschriften
  • Entstehungs- und Kanongeschichte
  • Synoptische Frage
  • Sitz im Leben
  • Rückfrage nach dem geschichtlichen Jesus
  • Gruppierungen des antiken Judentums.
Synoptische Evangelien und Apostelgeschichte
  • Kenntnis der literarischen Eigenart und der theologischen Grundlinien der synoptischen Evangelien und der Apostelgeschichte
  • Einsicht in die Bedeutsamkeit des Alten Testaments, des Frühjudentums und des Hellenismus für Textentstehung und Entwicklung der Christologie
  • Einsicht in lukanisches Geschichtsdenken
  • Einblick in die Entstehung, das Selbstverständnis und die Missionstätigkeit urchristlicher Gemeinden
  • Auftreten Jesu in Wort und Tat
  • Gleichnisse, Passionsgeschichten, Streitgespräche, Wundererzählungen, Ostertexte, Kindheitsgeschichten
  • Umfang und Theologie der Logienquelle
Johanneisches Schrifttum
  • Einsicht in die literarische Eigenart des Johannesevangeliums;
  • Verständnis der theologischen Konzeptionen im Evangelium und den Johannesbriefen
  • Entstehungsgeschichtlicher Ansatz
  • zeit- und religionsgeschichtlicher Hintergrund
  • Verfasserfrage
  • Aufbau und Inhalte
  • Unterscheidungsmerkmale johanneischer und synoptischer Texte
  • jo­hanneische Reden
  • christologische Konzeptionen.
Paulinische Briefe
  • Kenntnis der Gestalt und des Wirkens des Apostels Paulus; Überblick über die Briefe. Person
  • Wirken und Theologie des Paulus nach Selbstaussagen und lukanischer Darstellung
  • Schwerpunkte der paulinischen Theologie (theologisch - christologisch - ekklesiologisch - ethisch - eschatologisch)
  • Situationen und Probleme der paulinischen Gemeinden.

 

Diplomarbeiten/Bachelorarbeiten im Fach Neues Testament

Diplomarbeiten/Bachelorarbeiten haben in der Regel einen oder mehrere neutestamentliche Texte oder auch ein bibeltheologisch relevantes Thema zum Neuen Testament zum Gegenstand.

Ebenso möglich sind zeit- oder sozialgeschichtliche Themen zum Neuen Testament. Neutestamentliche Texte werden anhand des exegetischen Methodenrepertoires durch eigenständige Textarbeit - in intensiver Auseinandersetzung mit exegetischer Fachliteratur - bearbeitet.

Hilfestellung für die exegetischen Methodenschritte geben entsprechende Methodenlehren sowie die am Lehrstuhl erarbeiteten Materialien. Zeit- und sozialgeschichtliche Themen werden in Auseinandersetzung mit biblischen Texten, außerbiblischen Quellen, archäologischen Zeugnissen und natürlich mit Hilfe einschlägiger wissenschaftlicher Fachliteratur erarbeitet.

Das Thema wird so aufbereitet, dass es Anknüpfungspunkte für einen Praxisteil bietet. Dieser ist ein notwendiger Teil jeder Diplomarbeit/Bachelorarbeit.

Die Diplomarbeit/Bachelorarbeit wird im Rahmen eines Seminars sowie durch regelmäßige intensive Gespräche mit der betreuenden Professorin begleitet.

Bislang wurden folgende Themen bearbeitet:

  • Die Heilung des blinden Bartimäus nach Markus 10,46-52. Die Erzählung im Kontext von Wundererzählungen und heutigen Auslegungen
  • Paulus als Wegbereiter einer offenen Gesellschaft. Das Taufbekenntnis Gal 3,26-28 im Kontext der Argumentation des Paulus in Gal 3-4 sowie heutiger Debatten um Individualität und Gemeinschaft
  • Segensverständnis und Segenspraxis im Neuen Testament und Urchristentum
  • Maria und Marta in Lk 10,38-42 im Kontext der Frauennachfolge im Lukasevangelium
  • »Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.« Die Perikope Mk 7,1-23 im Kontext zeitgenössischer Debatten über Reinheit und Unreinheit sowie im Horizont heutiger Auslegung
  • Judas Iskarioth - Verräter oder Helfershelfer Gottes. Die Darstellung der Judasfigur im Neuen Testament und in künstlerischen Bearbeitungen des 20. und 21. Jahrhunderts
  • Menschenfischer und Messiasbekenner: Die Charakterisierung des Petrus in den synoptischen Evangelien
  • Vom Nachfolgen und Fruchtbringen  - die matthäische Gemeinde, Inspirationsquelle für Kirche sein heute?
  • Tabitha und Lydia  - Zwei Anhängerinnen des »Neuen Weges«. Modelle für Bibelarbeit mit Frauen zu Apg 9,36-43 und Apg 16,11-15.40
  • »Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist« (1Kor 12,4). Talente, Begabungen, Fähigkeiten im Sinne der Charismenlehre bei Paulus - Impulse für damals und heute
  • Die Heilung der gekrümmten Frau nach Lk 13,10-21. Exegese - Horizonte - Praxis
  • Die Forderung nach Besitzlosigkeit in der Nachfolge Jesu im Lukasevangelium
  • Jesus im Garten Getsemani (Mk 14,32-42): Historische Rückfrage - Exegetische Analyse - Bedeutung für das eigene Leben
  • »Wollt auch ihr weggehen?« (Joh 6,67) Eine exegetisch-sozialgeschichtliche Spurensuche nach Faszinations- und Aversionswirkungen des Jesus von Nazareth
  • Das Vertrauen auf Jesus nach Mk 4,35-41. Exegese des Textes und heutige Perspektiven
  • »Leistet den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam!« (Röm 13,1a) Eine Auseinandersetzung mit Röm 13,1–7 im Hinblick auf totalitäre Regime.
  • Ausgewählte Gleichnisse aus dem Lukasevangelium. Exegese und Möglichkeiten religionspädagogischer Arbeit mit Kindern.
  • Ämter von Frauen in den paulinischen Gemeinden -  ­ Ämter von Frauen in der Kirche heute
  • Die Johannesbriefe. ­ Ihre Entstehung und Überlieferung bis zu ihrer
    Kanonisierung
  • Grundlagen für das Leben in einer Gemeinde nach 1 Kor 1­-4. Exegese und Perspektiven für heutige Aktualisierungen
  • »Was willst du hier, Elija?« (1 Kön 19,9). Eine Begleitung des feurigen Kämpfers für YHWH durch seine Zeit, die Religionsgeschichte sowie die traditionsgeschichtlichen Nachwirkungen bis zu Johannes dem Täufer und Jesus
  • »Sucht aber zuerst das Königtum [Gottes] und seine Gerechtigkeit ...« (Mt 6,33). Gerechtigkeit und ihre Bedeutung im Matthäus-Evangelium
  • »Das Fleisch gewordene Wort« in Wort und Tat. ­ Die Worte im Johannes Prolog und die Tat angesichts der »Fleischwerdung« bei Franziskus
  • »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.« (Joh 4,48) Eine Untersuchung zu Joh 4,43­54
  • »Bist du es, der da kommen soll?« (Lk 7,19) Eine exegetische Untersuchung zu Lk 7,18­23 im Hinblick auf das diakonische Handeln Jesu im Lukasevangelium
  • Mit Paulus die Nachfolge Christi deklinieren. Eine Einführung in die Lebensrelevanz der paulinischen Tugend- und Lasterkataloge für junge Gemeindemitglieder vor der Dialektik von »Geist und Fleisch«
  • Paulus und die Idee einer integrativen Gemeinde
  • Ungerecht oder klug? Bibeltheologische und didaktische Untersuchungen zu Lk 16,1­-13

Forschung

Forschungsschwerpunkte und Spezialgebiete

Forschungsprojekt zum Galaterbrief:
Identitätskonstruktionen im Kontext frühjüdisch-frühchristlicher Geschichte

Gegenstand der Forschung ist die Frage der Konstruktion kollektiver Identität in frühchristlichen Gemeinden, exemplarisch aufgezeigt am Beispiel des Galaterbriefs. Dies ist zugleich ein Beitrag zu aktuellen Debatten zum Spannungsverhältnis zwischen kollektiver Identitätsbildung und Religion.

Der Galaterbrief fällt in eine Zeit des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels in den römischen Provinzen Kleinasiens und Griechenlands. Die römische Herrschaft führt seit der frühen Kaiserzeit zu einer zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Stabilisierung, was die lokalen Eliten zu vermehrten Investitionen u. a. in den Ausbau der Städte und der Infrastruktur bringt, so dass in verschiedenen Regionen ein beachtlicher wirtschaftlicher Aufschwung zu beobachten ist. Sowohl an den monumentalen Bauprojekten, als auch in den »weichen« kulturellen Faktoren ist eine Transformation des regionalen und/oder städtischen Selbstverständnisses und eine Neudefinition kollektiver Identität zu beobachten, die wesentlich über die Übernahme und Aneignung römischer Perspektiven funktioniert.

Vor dem Hintergrund dieser sich wandelnden Gesellschaften ist das Entstehen der neuen christlichen Gemeinschaften und die Frage der Konstruktion der kollektiven Identität dieser Gemeinschaften von einiger Brisanz. Zu beobachten ist das programmatische Überschreiten sowohl von gesellschaftlich konstitutiven Hierarchien, als auch von kulturell, ethnisch und religiös bestimmten Grenzen. Dies scheint mit dem theologischen Zentrum der paulinischen Botschaft zu tun zu haben und zugleich ein wesentlicher Faktor des Erfolgs und der Überlebensfähigkeit dieser neuen christlichen Gemeinschaften - die sich keineswegs aus den städtischen Eliten formierten - zu sein.

In der geplanten Monographie sollen einerseits die neuen Forschungsergebnisse römischer Provinzialgeschichte aufgenommen und differenziert auf den Galaterbrief angewandt werden. Der Galaterbrief und die in ihm zu beobachtenden Weisen der Konstruktion kollektiver Identität sollen dezidiert in den Transformationsprozessen des ersten Jahrhunderts situiert werden. Zur Analyse der Codierung dieser kollektiven Identität steht ein soziologisches Modell zur Verfügung, das auf den Galaterbrief angewandt wird. Die Ergebnisse dieser Studie versprechen zunächst Aufschlüsse über die Entstehung und Fomierung der ersten christlichen Gemeinden in den Umbruchprozessen des ersten Jahrhunderts. Sodann ist von diesen Forschungen ein Beitrag der seit einigen Jahren heftig geführten Debatte um die New Perspective on Paul zu erwarten, in der es um eine Neubewertung paulinischer Positionen innerhalb des Horizontes innerjüdischer Debatten des ersten Jahrhunderts geht. Schließlich sind die zu erwartenden Ergebnisse über die Codierungsweisen kollektiver Identität von erheblicher Bedeutung für die (Neu-)Konstruktionen christlicher und/oder kirchlicher Identitäten in den zu beobachtenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen des 21. Jahrhunderts.

Arbeitsschwerpunkt Lukanisches Doppelwerk: Publikationen

Dissertation

Verschwiegene Jüngerinnen - vergessene Zeuginnen. Gebrochene Konzepte im Lukasevangelium (NTOA 38), Freiburg Schweiz / Göttingen 1998.

Die Frage der Frauen im Lukasevangelium wird kontrovers diskutiert. Ist Lukas als »Evangelist der Frauen« zu betiteln, wie dies in der traditionellen Exegese seit geraumer Zeit zu vernehmen ist? Oder sind im Lukasevangelium nicht vielmehr massive Tendenzen zur Verdrängung von Frauen festzustellen, wie dies die feministische Exegese immer wieder herausgearbeitet hat?

Diese Untersuchung bietet einen innovativen Umgang mit dieser forschungsgeschichtlichen Sackgasse:

  • Erstmals werden nicht »die« Frauen als ein einziges Thema behandelt, sonden es wird zwischen verschiedenen Frauen und Frauengruppen und ihren unterschiedlichen (Erzähl-)funktionen differenziert.
  • Im Mittelpunkt des Interesses stehen die galiläischen Frauen, deren Weg von ihrer ersten Erwähnung in Lk 8,1-3 über die Passions- und Ostererzählungen Lk 22-24 bis in die Apostelgeschichte nachgezeichnet wird.
  • Dieser Weg - schillernd zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, auch zwischen verschiedenen und gebrochenen Charakterisierungen der Frauen - wird in den Horizont der Themen »Nachfolge und Jüngerschaft« sowie »gerechter Umgang mit dem Besitz« gestellt.
  • Damit können die ausschließliche Analyse von sogenannten »Frauentexten« verlassen, eine feministische Lektüre von bedeutenden anderen Texten des Lukasevangeliums entwickelt und die lukanischen Geschichts- und Wirklichkeitskonstruktionen analysiert werden.
  • Teil dieser Lektüre ist ein kreativer und gleichzeitig methodisch kontrollierter Umgang mit den Erzähllücken, die der Lukanische Text bezüglich der Frauen lässt. Aus dem Text selbst lassen sich Kriterien entwickeln, wie - durch die aktualisierende Mitarbeit der Leserinnen und Leser - der Text zu »vervollständigen« ist.

Die Dissertation wurde vom Münchener Digitalisierungszentrum der Bayrischen Staatsbibliothek zugänglich gemacht.

Artikel (Auswahl)
  • Aufrechte Frauen und das Reich Gottes. Zum literarischen Zusammenhang von Lk 13,10-21, in: Sabine Bieberstein / Daniel Kosch (Hgg.), Auferstehung hat einen Namen. Biblische Anstöße zum Christsein heute. Festschrift für Hermann-Josef Venetz, Luzern 1998, 37-46.
  • Konflikte um das »Eine Notwendige«. Marta und Maria (Lk 10,38-42), in: Bettina Eltrop / Anneliese Hecht (Hgg.), Frauenstreit (FrauenBibelArbeit 3), Stuttgart 1999, 55-61.
  • Die Möglichkeiten von Menschen wahrnehmen - befreiende Lebensformen entwickeln - Maria und Marta (Lk 10,38-42), in: Urs Eigenmann / Werner Hahne / Claudia Mennen (Hgg.), Agape feiern. Grundlagen und Modelle, Luzern 2002, 174-177.
  • »Er war der einzige Sohn seiner Mutter«. Bibelarbeit - »Schritt für Schritt« zu Lk 7,11-17, in: Hedwig Lamberty-Zielinski (Hg.), Frauentrauer (FrauenBibelArbeit 8), Stuttgart / Düsseldorf 2002, 52-59.
  • Dem Dialog verpflichtet. Biblisches Arbeitsheft zur Aussendung der Jüngerinnen und Jünger Jesu nach Lk 10,1-12. Ein Beitrag zum Jahr der Bibel sowie zum Monat der Weltmission, hg. von der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks, Missio Schweiz-Liechtenstein und der Schweizerischen Bibelgesellschaft, Zürich / Fribourg / Biel 2003.
  • Ein Buch für Leute von heute, in: Bibel heute 154 (Lukas: einen anderen Lebensstil entdecken, 2/2003), 4-7.
  • Alles Leben ist Beziehung. Frauen in der Apg: Tabita und die Witwen von Joppe (Apg 9,36-43), in: Katholisches Bibelwerk e. V. (Hg.), Entdecken: Apostelgeschichte. Lese- und Arbeitsbuch zur Bibel, Stuttgart 2004, 90-99.
  • Anders hoffen lernen (Lk 2,21-40), in: Die evangelischen Bibelgesellschaften und die katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Hg.), Angesichts des Himmels …. Sieben Texte aus dem Lukasevangelium (Ökumenische Bibelwoche 2005, Didaktisches Begleitheft 40), Stuttgart 2004, 15-19.
  • Verbundenheit in Selbstbestimmung. Frauenfreundschaften im Lukasevangelium, in: Hedwig Lamberty-Zielinski (Hg.), FrauenFreundschaft (FrauenBibelArbeit 14), Stuttgart / Düsseldorf 2005, 48-55.
  • Lydia - Die Geschichte einer Berufung, in: Wort auf dem Weg 303 (Mai/Juni 2006), 6-9.
  • Mut zur demokratischen Entscheidungsfindung (Apg 15,1-33), in: Die evangelischen Bibelgesellschaften und die katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Hg.), Apostelgeschichte (Ökumenische Bibelwoche 2007, Didaktisches Begleitheft), Stuttgart 2006.
  • Engagierte Frauen im Lukasevangelium, in: Adelheid M. von Hauff (Hg.), Frauen gestalten Diakonie, Band 1: Von der biblischen Zeit bis zum Pietismus, Stuttgart 2007, 93-110.
  • »Gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.« Wie das Lukasevangelium von Jesus erzählt, in: Grundschule Religion 33 (4/2010), 4-7.
  • Sich an den Platz der Allerletzten stellen. Lukas 17,7–10 im Kontext von Lukas 17,1–10, in: Marlene Crüsemann / Claudia Janssen / Ulrike Metternich (Hg.), Gott ist anders. Gleichnisse neu gelesen auf der Basis der Auslegung von Luise Schottroff, Gütersloh 2014, 338–347.

Arbeitsschwerpunkt Paulus und paulinische Gemeinden: Publikationen

Monographien
  • gemeinsam mit Hermann-Josef Venetz: Im Bannkreis des Paulus. Hannah und Rufus berichten aus seinen Gemeinden, Würzburg 1995.
  • gemeinsam mit Sabine Kutzelmann und Dorothea Egger: Prophetinnen - Apostelinnen - Diakoninnen. Frauen in den paulinischen Gemeinden (WerkstattBibel 5), Stuttgart 2003.
  • gemeinsam mit Daniel Kosch: Paulus und die Anfänge der Kirche (Studiengang Theologie II,2), Zürich 2012.
     
Artikel
  • Der Brief an Philemon. Brieflektüre unter den kritischen Augen Aphias, in: Luise Schottroff / Marie-Theres Wacker (Hgg.), Kompendium feministische Bibelauslegung, Gütersloh 1998, 676-682 (2. Auflage 1999; englische Übersetzung in Vorbereitung).
  • Disrupting the Normal Reality of Slavery: A Feminist Reading of the Letter to Philemon, in: JSNT 79 (2000), 105-116.
  • Brüche in der Alltäglichkeit der Sklaverei. Eine feministische Lektüre des Philemonbriefs, in: Claudia Janssen, Luise Schottroff, Beate Wehn (Hgg.), Paulus. Umstrittene Traditionen - lebendige Theologie. Eine feministische Lektüre, Gütersloh 2001, 116-128.
  • Die Freiheit, die Tora und die Gemeinden des Messias Jesus. Anfragen an das Konzept des »gesetzesfreien Heidenchristentums«, in: Bibel und Kirche 57 (2002), 139-144.
  • Die Schöpfung in Geburtswehen. Röm 8,18-25, das Leben unter der Pax Romana und die Ideologien des Goldenen Zeitalters, in: Bibel und Kirche 60 (2005), 38-44.
  • Der nicht geheilte Paulus, oder: Wenn Gottes Kraft in der Schwachheit mächtig ist, in: Bibel und Kirche 61 (2006), 83-87.
  • »Töchter Gottes in Christus Jesus« (Gal 3,26)? Überlegungen zum neutestamentlichen Befund, in: Joachim Kügler / Lukas Bormann (Hg.), Töchter (Gottes). Studien zum Verhältnis von Kultur, Religion und Geschlecht (bayreuther forum transit 8), Münster 2008, 83-100.
  • Der Brief des Paulus nach Philippi. Eine vielschichtige Kommunikation mit einer vielleicht doch nicht ganz idealen Lieblingsgemeinde, in: Bibel und Kirche 64 (2009), 2-9.
  • »Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt« (1 Kor 12,7). Überlegungen zu den Rahmenstatuten aus biblischer Sicht, in: Sabine Demel (Hg.), Vergessene Amtsträger/-innen? Die Zukunft der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, Freiburg im Breisgau 2013, 32–51.
  • Bürgerversammlung und Leib des Christus. Was Gemeindebilder über eine Kultur der Wertschätzung in den frühen Gemeinden erzählen, in: Bibel und Kirche 68 (2013), 76–81.
  • Gemeinde, Kirche, Amt, in: Lukas Bormann (Hg.), Neues Testament. Zentrale Themen, Neukirchen-Vluyn 2014, 197–222.
  • »An die Gemeinde Gottes in Korinth« (1 Kor 1,2): Was wir über Paulus,
    Korinth und den ersten Korintherbrief wissen können, in: Bibel und Kirche. Bd. 70 (2015) Heft 3. - S. 126-133.
  • Weder »Bischof« noch »Vollmacht«. Episkopen im Neuen Testament, in: Sabine Demel / Klaus Lüdicke (Hg.), Zwischen Vollmacht und Ohnmacht. Die Hirtengewalt des Diözesanbischofs und ihre Grenzen, Freiburg i. Br. 2015, 20–41.
Beiträge zur Bibelpastoral
  • Anpassung und Verweigerung. Beziehung zum Staat - Röm 13,1-10, in: Die evangelischen Bibel gesellschaften und die katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Hg.), Beziehungsweise leben. Der Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom (Ökumenische Bibelwoche 2003, Didaktisches Begleitheft 38), Stuttgart 2002, 42-46.
  • Solidarische Beziehungen. Vom Zusammenleben in der Gemeinde - Röm 15,1-13, in: Die evangelischen Bibelgesellschaften und die katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Hg.), Beziehungsweise leben. Der Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom (Ökumenische Bibelwoche 2003, Didaktisches Begleitheft 38), Stuttgart 2002, 47-50.
  • Hoffnungsperspektiven von unten. Der Hymnus Phil 2,6-11, in: Gabriele Theuer (Hg.), Frauen feiern Feste (FrauenBibelArbeit 10), Stuttgart / Düsseldorf 2003, 62-68.
  • Unerhörte Worte. Prophetinnen in Korinth, in: Gabriele Theuer (Hg.), Frauen-Prophetinnen (FrauenBibelArbeit 16), Stuttgart / Düsseldorf 2006, 54-61.
  • Missionarinnen, Apostelinnen, Kolleginnen - die Frauen um Paulus. Bibelarbeit zu den Frauen in den paulinischen Gemeinden, in: Gabriele Theuer (Hg.), Viele Frauen und ein Mann (FrauenBibelArbeit 20), Stuttgart 2008, 72-78.
  • Gemeinde Jesu Christi - 1 Kor 12, in: Katholisches Bibelwerk e.V. (Hg.), Paulus. Bibelauslegungen mit Praxisvorschlägen, Stuttgart 2008, 55-66.
Kleinere Studien (Auswahl) 
  • Art. Briefe, Paulus, in: Ulrike Bechmann / Monika Fander (Hgg.), Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament (99 Wörter Theologie konkret), München 2003, 50-51; 192-195.
  • »... damit er mir an deiner Stelle diene ...« Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Paulus, in: Bibel heute 177 (1/2009), 14-16.
  • Paulus und die Frauen, in: Kurt Witzel (Hg.), Fastenpredigten 2009, Kiliansdom Würzburg: Predigten zum Paulusjahr, Würzburg 2009, 31-39.
  • Freunde, Kolleginnen, Unterstützer: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Paulus, in: Missio konkret 2/2009, 7-9.

Arbeitsschwerpunkt Auferstehung: Publikationen

Buchherausgaben
  • Sabine Bieberstein / Daniel Kosch (Hgg.), Auferstehung hat einen Namen. Biblische Anstöße zum Christsein heute. Festschrift für Hermann-Josef Venetz, Luzern 1998.
  • Luzia Sutter Rehmann / Sabine Bieberstein / Ulrike Metternich (Hgg.), Sich dem Leben in die Arme werfen. Auferstehungserfahrungen, Gütersloh 2002.
  • Sabine Bieberstein (Hg.), Auferstehung (FrauenBibelArbeit 29), Stuttgart 2012.
Artikel
  • Aufrechte Frauen und das Reich Gottes. Zum literarischen Zusammenhang von Lk 13,10-21, in: Sabine Bieberstein / Daniel Kosch (Hgg.), Auferstehung hat einen Namen. Biblische Anstöße zum Christsein heute. Festschrift für Hermann-Josef Venetz, Luzern 1998, 37-46.
  • Die Welt der Toten und die Hoffnung der Lebenden. Vergessene Erfahrungen in der Hebräischen Bibel, in: Luzia Sutter Rehmann / Sabine Bieberstein / Ulrike Metternich (Hgg.), Sich dem Leben in die Arme werfen. Auferstehungserfahrungen, Gütersloh 2002, 55-71.
  • Eine Schatztruhe voller Erfahrungen. Auf der Suche nach der Kraft der Auferstehung in den Lebens erinnerungen von Marga Bührig, Elisabeth Moltmann-Wendel und Dorothee Sölle, in: Luzia Sutter Rehmann / Sabine Bieberstein / Ulrike Metternich (Hgg.), Sich dem Leben in die Arme werfen. Auferstehungserfahrungen, Gütersloh 2002, 130-152.
  • gemeinsam mit Klaus Bieberstein: Angesichts des Todes das Leben formulieren. Abschiedsworte Sterbender in der biblischen Literatur, in: Martin Ebner u. a. (Hgg.), Leben trotz Tod (Jahrbuch für Biblische Theologie 19 [2004]), Neukirchen-Vluyn 2005, 3-47.
  • gemeinsam mit Klaus Bieberstein: Auferweckt gemäß der Schrift. Das Ringen um Gottes Gerechtigkeit und die Hoffnung auf Auferweckung der Toten, in: Bibel und Kirche 64 (2009), 70-77.
  • Auferstehungserfahrungen. Biblische Perspektiven, in: Diakonia 41 (2010), 89-96.
  • Die Provokation der Auferstehung. Biblische Sondierungen, in: Severin Lederhilger (Hg.), Den Himmel offen lassen. Der christliche Glaube in der Herausforderung des wissenschaftlichen Weltbildes (Linzer Philosophisch-Theologische Beiträge 19), Frankfurt 2010, 112-138.
  • Spuren ins Leben. Die Erfahrung der Frauen am leeren Grab (Mk 16,1–8), in: Katholisches Bibelwerk / Andreas Leinhäupl (Hg.), Das Markusevangelium. Jesus Christus – was ist das für ein Mensch? (Bibelauslegungen mit Praxisvorschlägen), Stuttgart 2012, 124–133.
  • Bestehen auf der Gerechtigkeit Gottes. Die Entstehung der biblischen Hoffnung auf die Auferweckung der Toten durch Gott, in: Sabine Bieberstein (Hg.), Auferstehung (FrauenBibelArbeit 29), Stuttgart 2012, 11–17.

Aktivitäten

Mitarbeit in Gremien und in der akademischen Selbstverwaltung der KU Eichstätt-Ingolstadt

  • Seit 2007 ständiges Mitglied des Fakultätsrates der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • Seit 2008 Mitglied des Prüfungsausschusses für die Fakultäten der beiden Fachhochschulstudiengänge "Soziale Arbeit" und "Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit"
  • 2007-2009 Prodekanin der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • 2009-2011 Frauenbeauftragte der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit sowie stellvertretende Frauenbeauftragte der KU Eichstätt-Ingolstadt
  • 2010-2013 Studiendekanin der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • 2011-2013 stellvertretende Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • Seit SoSe 2010 Konzeption, seit WS 2012/2013 Co-Leitung des Weiterbildungszertifikats »Katholische Reformpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Marchtaler Plans« (gemeinsam mit Prof. Dr. Barbara Staudigl; seit 2019 gemeinsam mit Dr. Simone Birkel und Petra Schiele)
  • 2013-2014 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • 2014-2017 Dekanin der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • Seit WS 2017/2018 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit
  • Seit WS 2020/2021 Prodekanin der Fakultät für Religionspädagogik/ Kirchliche Bildungsarbeit
  • Seit WS 2021/2022 Mitglied des Leitungsteams der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit

 

Weitere Gremientätigkeiten

 

Herausgabetätigkeiten

 

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Organisationen

Exkursionen

Israel 2019

Die Gruppe beim Aufstieg zum Ölberg (Foto privat)
Die Gruppe beim Aufstieg zum Ölberg (Foto privat)
"Eine unglaublich intensive und bereichernde Begegnung"

Studienwochen im »Land der Bibel«: vom 1. bis 16. September 2019 erkunden Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine und Klaus Bieberstein Orte der Bibel

Ein besonderer Ort

Jerusalem galt als Nabel der Welt (Ez 38,12), Ort des Paradieses und Jüngsten Gerichts zugleich. In dieser Stadt wurde orientierungsstiftend um eine angemessene Rede von Gott gerungen und ein großer Teil der biblischen Schriften ausformuliert. Daher bewegen wir uns in unserem theologischen Denken ständig auf diesem Boden.

Seit Joschijas Kultzentralisation wurde Jerusalem zum Ziel von Pilgerreisen, seit konstantinischer Zeit wurde im ganzen Land ein imaginärer Teppich ausgerollt, der die Orte und Wege Jesu zeigt, und in einer jüdischen, christlichen und muslimischen Erinnerungskultur wurden religiöse Vorstellungen so sehr mit diesem Land verbunden, dass es zu einer jüdisch-christlich-muslimischen Erinnerungslandschaft wurde.

Theologie vor Ort

Was liegt also näher, als mit angehenden Religionspädagog*innen in diese Stadt und dieses Land zu reisen und dort zu fragen, was es heißt und heißen muss, Theologie zu treiben? Insgesamt 22 Studierende der Universitäten Bamberg und Eichstätt-Ingolstadt waren vom 1. bis 16. September unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus und Sabine Bieberstein im »Heiligen Land« unterwegs.

Mit dabei waren außerdem in der ersten Woche Pfarrerin Alina Rölver aus Bamberg, die mit ihrer Lizenz für Führungen an christlichen heiligen Stätten die Besichtigungen in Jerusalem rechtlich ermöglichte und als ausgezeichnete Kennerin des Landes substanzielle Impulse gab, sowie in der zweiten Woche Dr. Salah Adameh, Dozent für islamische Philosophie an der al-Quds University in Jerusalem, der als lizensierter Guide die Gruppe bei der Rundreise durch das Land begleitete, viele hilfreiche Informationen zu Land und Leuten einbrachte und den Horizont für interessante Fragestellungen öffnete.

Orte, Wege und Themen der Reise

In der ersten Woche stand Jerusalem im Zentrum. Vom Quartier aus, das inmitten der Altstadt lag, konnte die Stadt zu Fuß erkundet werden – in thematischen Rundgängen, deren Spektrum von den Anfängen der Besiedlung bis zur aktuellen Gestaltung der Erinnerungslandschaften reichte. Besuche in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Wa-Shem und im Israel-Museum durften ebensowenig fehlen wie Ausflüge nach Bethlehem, zum Herodeion sowie eine Wanderung zum Dorf Battir, das interessante Projekte zu einem alternativen Tourismus anbietet. Eine eindrückliche Wanderung führte in der Wüste Juda durchs Wadi Qilt nach Jericho.

In der zweiten Woche führte die Reise über Samaria und die Küstenebene nach Norden, wo wichtige historische Stätten in Galiläa, am See Gennezareth und am oberen Jordan auf dem Programm standen. Über das Jordantal ging die Fahrt zum Toten Meer, bevor die Gruppe über den Negeb nach Jerusalem zurückkehrte.

Selbstverständlich kann man dieses Land nicht bereisen, ohne sich auf Schritt und Tritt auch mit der aktuellen, überaus komplexen und spannungsvollen Situation auseinanderzusetzen. So begleiteten die aktuellen Themen die Reise von Anfang an und boten Stoff für viele Gespräche.

Keine Reise ohne Vorbereitung

Es waren zwei intensive und erlebnisreiche Studienwochen, die durch zwei Blockseminare in Bamberg und Eichstätt vorbereitet wurden. Dafür hatten die Studierenden erstens je einen Beitrag zu einem historischen, theologischen oder archäologischen Thema und zweitens je einen Beitrag zur jüngeren Geschichte des Landes oder zur aktuellen Situation vorbereitet. Vor Ort kam dann noch je ein Beitrag zu einer konkreten Ortslage hinzu, so dass die Studierenden selbst als kundige Fachpersonen fungieren konnten. Die Beiträge der Studierenden und der Seminarleitung fanden Eingang in einen umfangreichen Reader, der während der Reise als »Reiseführer« diente und im Nachklang hoffentlich zu einer »handfesten« und nachhaltigen Erinnerung beiträgt.

Nachhaltige Wirkung

Wenn die Reise Anstöße zu einer geerdeten und kontextsensiblen Theologie gegeben hat, hat sie ein wichtiges Ziel erreicht.

Wanderung durchs Wadi Quilt (Dürrlauf)
Wanderung durchs Wadi Quilt (Dürrlauf)
Skythopolis (Schneider)
Skythopolis (Schneider)
Qumran Höhle (Schneider)
Qumran Höhle (Schneider)
Stimmen zur Reise

»Es war sehr beeindruckend, Inhalte des Studiums und biblische Stätten im Land der Bibel sehen zu dürfen. Zu den Ursprüngen unseres Glaubens (Bethlehem, Via Dolorosa, Anastasis) zu reisen, ist unbeschreiblich und unbedingt zu empfehlen.« Georg Bruckmaier

»Es war eine unglaublich intensive und bereichernde Begegnung mit dem Heiligen Land und seiner reichen Geschichte. Besonders war für mich die starke Gemeinschaft in der Reisegruppe die uns durch die Studienreise getragen hat.« Benedict Dürrlauf

»Es war eine spannende, eindrucksvolle, informationsreiche und vor allem schöne Zeit im Land der Bibel. Immer wenn ein biblischer Ort genannt wird, tauchen sofort die Bilder der entsprechenden besuchten Stätten vor dem geistigen Auge auf.« Julia Schneider

»Nach der zweiwöchigen Reise durch das Land der Bibel habe ich einen völlig neuen Blick auf die Geschichten der Bibel. Für mein weiteres Studium ein voller Gewinn!« Theresa Sorger

»Eine super schöne Reise, bei der alles bis ins Detail organisiert war und ich sehr viele Eindrücke sammeln konnte, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.« Lea Strobel

Lagerfeuer in Battir (Sorger)
Lagerfeuer in Battir (Sorger)
Kunstinstallation in der Neustadt von Jerusalem (Strobel)
Kunstinstallation in der Neustadt von Jerusalem (Strobel)
Keramik im Suq von Jerusalem (Strobel)
Keramik im Suq von Jerusalem (Strobel)
Die Westmauer (Foto Bruckmeier)
Die Westmauer (Foto Bruckmeier)
Das Jerusalem-Modell im Israel-Museum (Foto Dürrlauf)
Das Jerusalem-Modell im Israel-Museum (Foto Dürrlauf)
Gruppenfoto vor dem Felsendom (Foto Scheler)
Gruppenfoto vor dem Felsendom (Foto Scheler)
Die Verkündigungsgrotte (Foto Bruckmeier)
Die Verkündigungsgrotte (Foto Bruckmeier)
Herodespalast Jericho (Foto Dürrlauf)
Herodespalast Jericho (Foto Dürrlauf)
In der Wüste Juda (Foto Dürrlauf)
In der Wüste Juda (Foto Dürrlauf)
Wanderung durchs Wadi Qilt (Foto Dürrlauf)
Wanderung durchs Wadi Qilt (Foto Dürrlauf)

Israel/Palästina Herbst 2011

Israel/Palästina Herbst 2011

Am 26. September 2011 brachen 19 Studierende der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Universität Bamberg) und Prof. Dr. Sabine Bieberstein (KU Eichstätt-Ingolstadt) zu einer zweiwöchigen Studienexkursion ins «Heilige Land» auf.

Die erste Woche verbrachte die Gruppe in Jerusalem. Das Quartier im Herzen der Altstadt ließ den Orient von Anfang an «hautnah» erlebbar werden und ermöglichte es, die «Heilige Stadt» täglich zu Fuß zu erkunden. Dabei entfaltete sich die Geschichte der Stadt von den Anfängen in der frühen und mittleren Bronzezeit (FB I und MB II) bis zur Entstehung und Ausgestaltung der Heiligen Stätten des Judentums, Christentums und Islam in Antike, Mittelalter und Neuzeit quasi vor den eigenen Augen, und Jerusalem wurde als «Erinnerungslandschaft» erfahrbar und «begehbar». Dabei erwiesen sich Pilgerberichte, verfasst von Pilgerinnen und Pilgern seit der Antike bis in die Neuzeit, als interessante Quellenbasis, um die Entstehungs- und Verlagerungsrozesse dieser Heiligen Stätten zu verstehen und nachzuvollziehen und der Eigenart der Heiligen Stätten auf die Spur zu kommen.

Natürlich kann niemand dieses Land besuchen, ohne sich mit der aktuellen spannungsvollen politischen Situation auseinander zu setzen. Auf Schritt und Tritt ist man mit den ungelösten Fragen des Landes konfrontiert. Begegnungen mit einem Vertreter der israelischen und einer Vertreterin der palästinensischen Bevölkerung intensivierten vielfältige Reflexions- und Disskussionsprozesse über die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation des Landes.

Ausflüge führten von Jerusalem aus nach Betlehem und umliegende Dörfer sowie in die Schefela, der Hügellandschaft zwischen der Küstenebene und dem judäischen Bergland, u.a. die Heimat des Propheten Micha.

Über die Wüste Juda und das Tote Meer führte die Reise sodann nach Galiläa im Norden des Landes. Von dem Quartier am See Gennesaret aus wurden Stätten des Judentums, des Christentums und des Islam von Akko bis Safed erkundet, so dass die vielfältige Geschichte dieses Landes bis hin zur heutigen spannungsvollen Situation nochmals auf andere Weise deutlich und erfahrbar wurde.

Am 10. Oktober kam die Gruppe wieder wohlbehalten auf dem Münchner Flughafen an. Auch diese Exkursion wurde wieder auf großzügige Weise aus Mitteln der Studienbeiträge finanziell unterstützt und dadurch in dieser Weise erst ermöglicht.

Jerusalem 2008

Jerusalem 2008

Vom 22. September bis 1. Oktober 2008 fand wieder eine Studienexkursion nach Jerusalem statt. Gemeinsam mit 18 Studierenden der Fakultät Katholische Theologie der Universität Bamberg reisten 16 Studierende des Studiengangs Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit der KU Eichstätt-Ingolstadt in die Heilige Stadt. Gemeinsam erkundeten sie das Werden der Erinnerungslandschaft Jerusalems: von den ersten Anfängen über die biblische Zeit bis hin zu den Konfliktfeldern der heutigen Stadt im Horizont der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Neben Jerusalem selbst standen neben Betlehem auch ein Ausflug in die Wüste Juda, nach Jericho, Qumran und das Tote Meer auf dem Programm. Unterstützt wurde die Exkursion aus Mitteln der Studienbeiträge.

Jerusalem 2007

Gruppenbild_vor_Grabeskirche

Studentinnen und Studenten der Fakultät Religionspädagogik / Kirchliche Bildungsarbeit unterwegs auf den Spuren der Geschichte im Heiligen Land

 

von Johannes Heger (Bamberg) und Gerhard Deißenböck (München)

Denkt man heute an Israel, denkt man an die schier undurchdringbaren politischen und religiösen Spannungen in diesem Land. Wo bleibt bei all diesem Ringen um Politik, Einfluss und Macht, die Spiritualität und die Jahrhunderte alte Tradition? Anfang Oktober machten sich 16 Studierende der Fakultät Religionspädagogik / Kirchliche Bildungsarbeit an der KU Eichstätt mit Kommilitonen aus Bamberg unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Bieberstein (Eichstätt), Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Bamberg) und Dipl. theol. Olaf Rölver (Bamberg) bei einer Exkursion nach Jerusalem ein umfassendes Bild der Szenerie vieler biblischer Erzählungen sowie von der heutigen Situation im Heiligen Land.
"Beeindruckend", "eine ganz andere Welt", "so habe ich mir das nicht vorgestellt"; derart erklangen bereits bei den ersten Schritten durch das Damaskustor hinein in die Heilige Stadt die Stimmen der faszinierten Studierenden, die bei einem Vorbereitungsseminar im Juli zwar schon viel über Jerusalem erfahren, aber zum Großteil noch nie selbst die Steine und Mauern der Stadt gesehen hatten. Ganz ungewohnt für mitteleuropäische Augen, Ohren und Nasen prallten die ersten Eindrücke der orientalischen Altstadt auf sie ein: die Enge der Passagen, das geschäftige Gewusel in ihnen, das lautstarke Anpreisen von Waren in offenen Auslagen, das Gedränge und die wechselnd wohltuenden und abschreckenden Gerüche des Gassengewirrs.
Doch blieb gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, hatten die Exkursionsleiter Sabine Bieberstein, Klaus Bieberstein und Olaf Rölver doch für die Reise ein gleichermaßen dichtes, vielseitiges und interessantes Programm zusammengestellt, um die wenigen Tage möglichst intensiv auszunutzen. Studierende aus Bamberg, Eichstätt und München begaben sich auf die Spuren christlicher Tradition und aktueller Konflikte in der "Erinnerungslandschaft" Israel.

Eine Mauer - nicht nur in den Köpfen
"Besonders beeindruckend war für mich die Reise nach Bethlehem - einerseits wegen der schönen Geburtskirche, andererseits wegen des krassen Anblicks der Mauer", so eine Studentin. Der so genannte "Sicherheitswall", der seit 2002 palästinensische Gebiete abriegelt, wurde für alle zum Stein gewordenes Symbol für die vertrackte Situation. Während ein Palästinenser aus Bethlehem, der die Gruppe durch seine Stadt führte, ihn als "Menschenrechtsverletzung" bezeichnete, betonte die um den christlich-jüdischen Dialog bemühte Jüdin Avital Ben-Chorin, die einen abendlichen Vortrag über jüdische Feste hielt, dass seit dem Bau die Rate an Selbstmordattentaten deutlich gesunken sei und verteidigte ihn damit. Imponiert zeigte sich die Gruppe der Studierenden auch von vielen architektonisch, künstlerisch und spirituell interessanten Bauwerken, welche die orts- und fachkundigen Exkursionsleiter in ihrer Geschichtlichkeit und aktuellen Pracht vorstellten: so zum Beispiel von der Abtei Dormitio, der St.-Anna-Kirche, der Klagemauer, dem Felsendom und der Aqsa- Moschee. Natürlich durfte für die angehenden Religionspädagoginnen und -pädagogen auch ein Besuch der Grabes- und Auferstehungskirche nicht fehlen, der die verschiedenen Phasen der Baugeschichte ebenso deutlich machte wie theologie- und frömmigkeitsgeschichtliche Entwicklungen. Die einzelnen Gruppen durchliefen das verwinkelte und uneinheitliche Gotteshaus entsprechend der historischen Bauphasen dreimal, was den Blick auf das präsente Gebäude wesentlich differenzierter werden ließ.

Eindrücke, die niemand vergisst
Ein besonderes Ereignis von bleibender Erinnerung widerfuhr einer kleinen Gruppe Studierender am Tag des Tora-Freudenfestes (Simchat Tora). Von ihrer Neugier angetrieben, gingen vier junge Frauen und vier junge Männer Richtung Westmauer, um die Feierlichkeiten mitzuerleben. Ganz unverhofft wurden sie von Juden aus allen Herren Ländern eingeladen, mit ihnen zu tanzen und zu singen. In einer der Westmauer gegenüberliegenden Tora-Schule konnte die kleine Gruppe am eigenen Leib erleben, was es heißt zu feiern. In mehreren Runden zog man im Synagogenraum um die Tora-Rollen, sang Lieder und tanzte - und mitten drin vier Katholiken. Die Frauen hatten von der Empore aus zuzusehen. Die letzte Runde führte die ganze Gruppe an die Westmauer. Wieder machte man sich singend und tanzend auf den Weg, vorbei an den strengen Kontrollen, hinunter zur Westmauer. Dort wurde ein Kreis gebildet. Arm in Arm feierte man weiter. Dieser Abend wird wohl allen Beteiligten in Erinnerung bleiben.
Eine ganz anders geartete Erfahrung wartete hingegen am Ende der Reise auf die Gruppe: Durch das Wadi Kelt ging es, beginnend am berühmten St. Georg Kloster, die steinige Wüste durchquerend, am ehemaligen herodianischen Winterpalast vorbei Richtung Jericho, wobei den Studierenden klar wurde, wieso das Bild der Wüste ein so mächtiges, viel verwendetes und beängstigendes in der Bibel ist. Aufgelöst wurde die Spannung des Wüstengangs schließlich durch ein Bad im Toten Meer am Ende des Tages, nachdem noch Qumran besichtigt worden war.
So mischten sich positive Erlebnisse mit eher nachdenklich stimmenden, ist es doch gerade als deutsche Reisegruppe ein halbes Jahrhundert nach der Shoa immer noch etwas seltsam, nach Israel zu kommen. Dies wurde den ExkursionsteilnehmerInnen besonders in Yad Vashem, der bedeutendsten Gedenkstätte der nationalsozialistischen Judenvernichtung, deutlich. Als "beklemmend", "verwirrend" oder "aufwühlend" beschrieben viele das Besichtigen der Exponate aus der Zeit des Dritten Reiches.

Theologie vor Ort - ortsübergreifend
Dass derartige Erfahrungen zustande kommen konnten, und dass Theologie im wahrsten Sinne vor Ort betrieben werden konnte, verdanken die Exkursionsteilnehmerinnen und - teilnehmer - neben der Organisationsarbeit des Leitungsteams - der Fakultät und der Universität. Durch die Förderung aus dem Topf der Studiengebühren war es möglich, einen erschwinglichen Preis für die Exkursion anzusetzen - ein Beispiel dafür, wie Studienbeiträge zum Nutzen der Studierenden verwendet werden können.

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Neuerscheinung: Eine Kommentierung der sieben authentischen Paulusbriefe

Paulusbriefe

Die Briefe des Paulus sind die ältesten Zeugnisse des Neuen Testaments. Sie geben nicht nur Einblick in die Verkündigung des Paulus, sondern auch in das Leben der ersten christusgläubigen Gemeinden, ihre Fragen und Schwierigkeiten, ihre Hoffnungen und Visionen. Doch ist in diesen Briefen so manches schwer zu verstehen und bedarf der Erklärung für heutige Leserinnen und Leser. Die Kommentarreihe des Katholischen Bibelwerks Stuttgart e.V. erschließt biblische Texte auf der Basis wissenschaftlicher Forschungen, doch in einer Sprache, die von möglichst vielen Menschen verstanden werden kann. Die beiden neuesten Bände widmen sich den sieben authentischen Briefen des Paulus. Alle Briefe werden aus dem Griechischen neu übersetzt, strukturiert wiedergegeben und durch Kommentare in überschaubarer Länge erläutert. Jedem der Briefe ist außerdem eine Einleitung vorangestellt, die die Entstehungssituation des jeweiligen Briefes und seine wichtigsten Themen vorstellt. Und wer sich über das Leben, die Arbeit und die Theologie des Paulus im Zusammenhang informieren möchte, wird in einem großen Anfangskapitel fündig.

Das Kommentarprojekt entstand in einer Zusammenarbeit zwischen Prof. Dr. Sabine Bieberstein, KU Eichstätt-Ingolstadt, Prof. em. Dr. Martin Ebner, Universität Bonn, Prof. Dr. Hildegard Scherer, Theologische Hochschule Chur sowie Prof. Dr. Stefan Schreiber, Universität Augsburg.

Paulus schreibt den Gemeinden. Die sieben Briefe des Apostels aus dem Urtext übersetzt und kommentiert von Sabine Bieberstein, Martin Ebner, Hildegard Scherer und Stefan Schreiber, hg. von Anneliese Hecht, Stuttgart: Katholisches Bibelwerk e.V. 2020, 2 Bände, ISBN 978-3-948219-95-6

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