Studierende der KU zu Gast im geistlichen Zentrum der orthodoxen Christenheit

Die Ehre einer persönlichen Begegnung mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., ist einer Gruppe von Studierenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zuteilgeworden. Anlass dafür war ein Forschungskolloquium an der Theologischen Schule des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Kremer, Lehrstuhl für Theologie des Christlichen Ostens.

Studierende vor der Hagia Sophia.
Studierende vor der Hagia Sophia.

Als Nachfolger des Apostels Andreas ist der Ökumenische Patriarch das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie und ranghöchster Würdenträger der orthodoxen Christenheit. Im Anschluss an einen Vespergottesdienst sprach der Patriarch ausführlich zur Gruppe. Danach bestand die Möglichkeit für kurze persönliche Worte zwischen Seiner Allheiligkeit und den einzelnen Mitgereisten auf Deutsch, welches der Patriarch aufgrund seiner Studienzeit in Deutschland nahezu fließend beherrscht. Gegenüber mitgereisten ukrainischen Studenten aus dem Collegium Orientale sprach er dabei einige mitfühlende und aufbauende Worte zur weiterhin andauernden Lage vor Ort.

Besuch in der Bibliothek der ehemaligen Theologischen Schule des Ökumenischen Patriarchats.
Besuch in der Bibliothek der ehemaligen Theologischen Schule des Ökumenischen Patriarchats.

Die Gruppe, deren Mitglieder zu großen Teilen aus dem Collegium Orientale stammten, war in der ehemaligen Theologischen Schule des Ökumenischen Patriarchats zu Gast, welche hoch über Halki, einer der Prinzeninseln im Marmarameer, malerisch auf einem Hügel liegt. Diese bedeutende Einrichtung war bis zur Schließung durch die staatlichen Behörden vor 52 Jahren die zentrale Bildungseinrichtung der griechischen Orthodoxie, in welcher viele bedeutende Theologen und Bischöfe studiert hatten. Während des Kolloquiums konnten die Mitgereisten sowie einige digital zugeschaltete Studenten im Plenum, aber auch in Gruppenarbeitsphasen und Einzelgesprächen das Profil ihrer Forschung weiter schärfen und offene Fragen zu ihren Arbeiten ansprechen.

Blick in die Yerebatan-Zisterne.
Blick in die Yerebatan-Zisterne.

Der Aufenthalte der Gruppe bot zudem Gelegenheit, die asiatischen und europäischen Teile des heutigen Istanbul zu erkunden. Das Besichtigungsprogramm umfasste die bedeutendsten religiösen Bauten der Stadt, wie die Blachernenkirche, die Süleymaniye-Moschee und auch die Hagia Sophia als Wiege der byzantinischen Liturgie. Auch profane Sehenswürdigkeiten der Stadt standen auf dem Programm, wie der Yerebatan Sarayı, eine beeindruckende unterirdische Zisterne, der Galataturm und sein gleichnamiger Stadtteil. Hinzu kamen vielfältige Begegnungen zur aktuellen Lage im Land – etwa mit dem Pfarrer der georgisch-orthodoxen Gemeinde, Archimandrit Dr. Ilia Jinjolava, einem ehemaligen Eichstätter Kollegiaten, sowie dem erfahrenen Istanbul-Experten Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll und dem heutigen Metropoliten von Chalkedon an dessen Amtssitz.