Preis der Liga-Bank-Stiftung

Preisträgerin 2017 Dr. Simone Birkel, Religionspädagogik

Dr. Simone Birkl

Wie kann man mit ­Jugendlichen heute über Gott reden? In postsäkularer und nachtheistischer Zeit erscheint die Frage nach der religiösen Sprachfähigkeit nicht nur im Blick auf junge Menschen eine hoch Aktuelle zu sein. Dr. Simone Birkel, seit Oktober 2015 Lehrkraft für Jugend- und Schulpastoral an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit, hat für die jugendpastorale Bearbeitung dieser Fragestellung ein spezielles Lehrprojekt entwickelt, in dem ein altersgruppenaffines Event-Format integriert wurde: Das im Bachelorstudiengang Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit durchgeführte Projektseminar „Poetry Slam – Reden von Gott als jugendpastoraler Event“ eröffnet zunächst Raum für die wissenschaftliche Reflexion der Frage nach zeitgemäßen und theologisch verantworteten Formen des Sprechens von und über Gott. Von dieser Basis ausgehend ­befassten sich die ­Studierenden dann mit ­Konzeption, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines öffentlichen
Poetry-Slam-Abends, der breite und positive mediale Aufmerksamkeit fand.
Das Lehrkonzept von Dr. Simone Birkel wird mit dem Preis für Gute Lehre in der Kategorie „Innovation“ ausgezeichnet. Exemplarisch wurde im Feld der Jugendpastoral die für den FH-Studiengang prägende Theorie-Praxis-Vernetzung unter Einbeziehung eines adressaten­bezogenen, kreativen Produktformates umgesetzt.
Der innovative Charakter des Lehrkonzeptes zeigt sich in der je individuellen Bearbeitung von Semesteraufgaben zusammen mit den Studierenden. Das neu entwickelte Format des Spirit Poetry Slams als Eventform für eine zeitgemäße Jugend- und Schulpastoral, welches im Frühjahr 2018 auch wissenschaftlich publiziert wird, kann als wertvoller Beitrag für die Lehre und Forschung der KU gesehen werden.

Preisträgerin 2017 Dr. Caroline Rothauge, Geschichte

Dr. Caroline Rothauge

Bestimmte gesellschaftliche Gruppen in unserem Land legen sich die Geschichte so zurecht, dass sie das Holocaustdenkmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ diffamieren zu müssen glauben. Aufklärung und Bewusstseinsbildung im öffentlichen Raum sind heute umso mehr eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe auch der Geschichtswissenschaft. Dr. Caroline Rothauge, seit 2015 Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, hat ein projekt­orientiertes Lehrkonzept entwickelt, das gerade vor diesem Hintergrund eine wertvolle Verknüpfung von historischer Wissenschaft im Studium und gesellschaftlichem Transfer leistet. „Aktuelle Darstellungen von NS und Holocaust im Kino“ ist der Titel des Seminars, das Rothauge im WS 2016/2017 im Rahmen des Praxismoduls „Film, Theater, Literatur und Neue Medien“ des Interdisziplinären Bachelorstudiengangs durchgeführt hat. Dabei wurden von den Studierenden ausgewählte Film- und Fernsehproduktionen mit einschlägigem Sujet nach der Methodik der Quellenkritik analysiert und kontextualisiert. Das Lehrprojekt mündete in eine vierteilige öffentliche Filmreihe, in deren Rahmen die Studierenden Filme vorstellten und mit den Besuchern diskutierten.
Die Jury hat dem Lehrkonzept von Dr. Caroline Rothauge den Preis für Gute Lehre in der Kategorie „KU-Profil“ zuerkannt. In der Preisbegründung wurden insbesondere hervorgehoben die interdisziplinäre Konzeption, die Ausrichtung auf forschendes Lernen, die Realisierung aller Kompetenzniveaus und nicht zuletzt die Transferausrichtung. Mit diesen Merkmalen leistet das Konzept von Dr. Rothauge einen wertvollen Beitrag zum Lehrprofil der KU.