Forschungsprojekte

Laufende begutachtete Drittmittelprojekte an der ThF

Eastern Christian Studies Online Campus

VolkswagenStiftung - Programm „Weltwissen – Strukturelle Stärkung Kleiner Fächer“ (ab 2022)

Projektbeschreibung auf den Seiten der VolkswagenStiftung:

„Das Strategiekonzept zielt auf die Entwicklung und den Aufbau eines "Eastern Christian Studies ONLINE CAMPUS", der die weitverstreute Expertise zum östlichen Christentum bündelt. Die digitale Lehr-, Forschungs- und Kommunikationsplattform soll Maßnahmen zur Stärkung der Theologie des Christlichen Ostens in drei Bereichen ermöglichen: (1) In der Lehre sollen interdisziplinäre Blended-Learning-Formate entwickelt werden, die als digitale Selbstlerneinheiten flexibel eingesetzt und genutzt werden können. Diese werden gemeinsam mit renommierten Expert:innen aus dem jeweiligen Bereich konzipiert und über den ONLINE CAMPUS für die Lehre vor Ort, an anderen Universitäten in Deutschland und weltweit angeboten. Am Ende der Projektlaufzeit soll ein Master-Studiengang für Eastern Christian Studies in Eichstätt eingerichtet werden. (2) Auf der Plattform sollen für die Forschung Materialien (Manuscript Reading Room, eBooks, Forschungsdaten) zur Verfügung gestellt und digital vernetzte Arbeitsformen (inkl. regelmäßiger internationaler Forschungskolloquia) ermöglicht werden. (3) Für den Wissenstransfer wird eine Kommunikationsstrategie mit einem Podcast entwickelt sowie mit außeruniversitären Projektpartnern und Kulturschaffenden zusammengearbeitet, woraus u. a. ein Filmforum, eine digitale Ausstellung und ein Kirchenmusikkurs resultieren. Dadurch wird die Relevanz des Kleinen Fachs herausgestellt.“

Bericht zur Projektbewilligung

Antragstellender:

Prof. Dr. Thomas Kremer
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens

Künstliche Intelligenz Europäisch Zertifizieren unter Industrie 4.0

Luftfahrtforschungsprogramm VI-1, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (seit 2020)

KIEZ4-0 liefert einen Beitrag zur Zertifizierung und Zulassung von Systemen in der Luftfahrt, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Die heutige Zertifizierung basiert auf modellbasierten, deterministischen Systemen. Da KI datenbasiert sowie teilweise nicht deterministisch ist, muss untersucht werden, inwieweit KI für eine Zulassung geeignet ist, und welche Änderungen/Erweiterungen unbedingt notwendig sind. Im engen Kontakt mit der EASA soll eine neue oder geänderte Zertifizierungsmethodik erarbeitet werden.

Innerhalb des Verbundvorhabens forscht der Lehrstuhl für Moraltheologie danach,

  • wie Zertifizierungsmethoden gestaltet werden können, um ethische Kriterien bei KI-Anwendungen sowie darauf gründende Entscheidungen nachvollziehbar und überprüfbar zu machen;
  • welcher Zertifizierungsbedarf hinsichtlich der Mensch-Maschine-Interaktion bei (teil-)automatisierten KI-Anwendungen besteht.

Für die KI-Zertifizierungsmethodik in der Luftfahrt verfolgt das Projekt die Teilziele:

  • die ethisch-technologischen Anforderungen für eine sichere, effektive und effiziente Entwicklung und Nutzung von KI in der Luftfahrt zu recherchieren und zu analysieren;
  • diese Anforderungen wechselseitig, anwendungsbezogen und systematisch zu erproben und auszuwerten;
  • einen eigenständigen und systematisch begründeten konzeptionellen Entwurf von validen ethisch-technologischen Anforderungen zu erarbeiten;
  • ethische Bedarfe des Verbundvorhabens und seiner Partner insgesamt zu identifizieren und herauszuarbeiten.

Mitantragstellender:

Professor Dr. Alexis Fritz
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Moraltheologie

Responsibility Gaps in Human-Machine Interactions: The Ambivalence of Trust in AI

Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) (ab 2022)

Konkret liefert das Forschungsprojekt einen Beitrag zur Behebung von Verantwortungs- bzw. Verantwortlichkeitslücken zwischen medizinischem Personal und KI-basierten, sogenannten recommender systems, welche innerhalb medizinischer Diagnoseverfahren durch ein übergroßes Vertrauen der Mediziner*innen auf Empfehlungen von KI-Systemen entstehen. Anliegen und Ziel des Forschungsprojektes ist es einerseits, Empfehlungen und Lösungsvorschläge für die Herausforderungen der Mensch-Maschine-Interaktion sowie der organisatorisch-strukturellen Ebene des Gesundheitssektors zu formulieren. Andererseits sollen ethisch fundierte Kompetenzziele ausgearbeitet werden, mithilfe derer Mediziner*innen ihre Verantwortung in der medizinischen Bilddiagnostik klären und stärken können.  

Die Forschungsschwerpunkte und Aufgabe der Moraltheologie liegen in folgenden Aspekten:         

  • Untersuchung von KI-Systemen vor dem Hintergrund eines normativ-ethischen Zugangs
  • Erforschung, Analyse und Definition von ethisch vertretbaren Konzepten zu Verantwortung, Verantwortlichkeit und Vertrauen wie auch Klärung derer Zusammenhänge
  • Spezifizierung und Reflexion der erarbeiteten Konzepte durch deren praktische Anwendung in der Interaktion medizinischen Personals mit KI-basierten recommender systems zur medizini-schen Bilddiagnose
  • Identifikation zentraler ethischer Herausforderungen von Mensch-Maschine-Interaktionen, von Chancen und Risiken im Einsatz von KI-basierten recommender systems in der medizini-schen Bilddiagnostik, von möglichen Auswirkungen auf die Arzt-Patienten-Beziehung wie auch organisatorischer Probleme in der klinischen Praxis
  • Beständige Reflexion und Überarbeitung der erarbeiteten ethischen Konzepte und Kriterien vor dem Hintergrund der Herausforderungen in medizinischen Diagnosefahren durch Zuhilfe-nahme von KI-basierten recommender systems durch die Einbindung empirischer und prakti-scher Methoden (Fragebogen, Umfrage, Workshop)

Mitantragstellender:

Professor Dr. Alexis Fritz
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Moraltheologie

Liturgiereform und Orden. Zur Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in männlichen Ordensgemeinschaften des deutschen Sprachgebietes

DFG-Projekt (seit 2019)

Für die Liturgiegeschichte der katholischen Kirche des lateinischen Ritus kann die Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) kaum überschätzt werden. Das Vorhaben, „eine allgemeine Erneuerung der Liturgie sorgfältig in die Wege zu leiten“ (SC 21) hat die Arbeiten an der Reform des Gottesdienstes und des kirchlichen Lebens stark beeinflusst, nicht nur in der katholischen Kirche. Am Prozess der Reform sind verschiedene Institutionen und Organe beteiligt, angefangen bei den römischen Stellen über Kommissionen der Sprachgebiete bis hin zu Akteuren in Bistum, Pfarrei oder in der jeweiligen Ordensgemeinschaft. Grundlegend waren zwar die Erneuerung der liturgischen Ordnungen und eine neue gottesdienstliche Gesetzgebung. Die eigentliche liturgische Erneuerung bestand aber nicht in den amtlich vorgelegten liturgischen Büchern, sondern in der Erneuerung der liturgischen Praxis der Kirche vor Ort. In den vergangenen zehn Jahren wurden die Rezeption der Liturgiekonstitution und der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Ortskirchen des deutschen Sprachgebietes erforscht. Neben der territorialen Gliederung der Kirche in Bistümern und Pfarreien, das heißt den „örtlichen Gemeinden der Gläubigen“ (LG 28), haben jedoch die Ordensgemeinschaften als personale Untergliederungen eine eigene Rezeptionsgeschichte, die bisher noch nie näher untersucht wurde. Das Projekt „Liturgiereform und Orden“ fragt danach, wie in den verschiedenen Ordensgemeinschaften die Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erneuert und damit die von diesem Konzil angestoßene Liturgiereform rezipiert wurde. Das Forschungsprojekt möchte hier paradigmatische Sondierungen vornehmen, um so die Parallelitäten und Unterschiede zu den Bistümern und der Ordensgemeinschaften untereinander beschreiben zu können. Diese liturgiegeschichtliche Bestandsaufnahme ist ein notwendiger Baustein zur Wahrnehmung der kirchlichen Transformationen im deutschen Sprachgebiet der Nachkriegszeit. Das Projekt soll arbeitsorganisatorisch auf drei Säulen ruhen, die untereinander vernetzt sind und ihre Forschungsergebnisse jeweils gegenseitig vermitteln. Eine erste Säule konzentriert sich auf die Erstellung einer elektronischen open-access Bibliographie der gedruckten Ordensritualien im deutschen Sprachgebiet, die bisher ein Desiderat darstellt. Die zweite Säule nimmt mit den Benediktinern und Franziskanern zwei in der Kirchen- und Ordensgeschichte besonders herausragende und einflussreiche Gemeinschaften in den Blick. Eine dritte Säule schließlich widmet sich der Koordination von Forschungsarbeiten der mit dem Projekt kooperierenden Forscher, die aus dem Blickwinkel verschiedener Ordensgemeinschaften jeweils Fallstudien zur Rezeption der Liturgiereform erarbeiten, das Bild damit deutlich ausweiten und die Möglichkeit zu einer vergleichenden Zusammenschau eröffnen.

Antragstellende:

Professor Dr. Jürgen Bärsch
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft


Professor Dr. Winfried Haunerland
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Katholisch-Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft

Abgeschlossene begutachtete Drittmittelprojekte an der ThF (in Auswahl)

Heisenberg-Professur "Theologie in Transformationsprozessen der Gegenwart"

DFG-Heisenbergprogramm (2016-2021)

Das Ziel des Heisenberg-Programms ist es, herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen, zu ermöglichen, sich auf eine wissenschaftliche Leitungsfunktion vorzubereiten und in dieser Zeit weiterführende Forschungsthemen zu bearbeiten. In der Verfolgung dieses Ziels müssen nicht immer projektförmige Vorgehensweisen gewählt und realisiert werden. Folgende Projekte werden bearbeitet:

I. GottesNamen: Namenstheologische Überlegungen zu einer Öffentlichen Theologie im religiösen Pluralismus

II. Topische Dialogik. Bedingungen theologischer Wahrheitsfindung im Kontext polarisierter Glaubenskulturen: Perspektiven katholischer Theologie

Antragstellender:

Professor Dr. Martin Kirschner
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Theologie in Transformationsprozessen der Gegenwart

Towards a 'dancing theology'. An exploration of dance as a Christian form of art

VolkswagenStiftung, Initiative "Originalitätsverdacht? - Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften" (2021-2022)

Projektbeschreibung auf den Seiten der VolkswagenStiftung:

In der Geschichte des 'europäischen' Christentums wurde die Kunst des Tanzes lange vernachlässigt, ja sogar verleugnet. Die Einstellung des Christentums zum Tanz ist tief mit seiner ambivalenten Haltung gegenüber dem Körper, insbesondere dem weiblichen Körper, verbunden. Ekstatische Körperbewegungen, die mit mystischen, spirituellen Erfahrungen verbunden sind, wurden lange Zeit als Versuchung zur Sünde angesehen. In jüngster Zeit haben jedoch feministische und postkoloniale Theologinnen auf die Bedeutung des Körpers in der Theologie aufmerksam gemacht, was eine neue Grundlage für die Erforschung des Bezugs zwischen Christentum und Tanz bietet. In diesem Kontext versucht das Projekt, die Relevanz und Bedeutung des Tanzes innerhalb des 'ursprünglichen' Kerns des Christentums selbst zu finden: Der Lehre von der Inkarnation und dem dreieinigen Gott. Ausgehend von einer philosophisch-theologischen Auseinandersetzung mit Nietzsche, der erklärte: "Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde", des theologischen Konzepts des 'Dreieinigen Gottes als Tanz' und der theologischen Analogie der Schönheit zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung wird Tanz als eine Form christlicher Kunst vorgestellt. Dieses Projekt zielt somit darauf, vereinfachende Dichotomien zwischen dem Säkularen und dem Sakralen, dem Körper und dem Geist, dem Äußeren und dem Inneren und sogar dem Europäischen und dem Außereuropäischen zu überwinden.

Antragstellende:

Dr. Riyako Hikota
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Theologie in Transformationsprozessen der Gegenwart

Die Rhetorik des Gebets. Studien zur spätantiken lateinischen Kultsprache

DFG-Projekt (2015-2020)

Gegenstand des Projektes ist die philologische Analyse sowie theologische Deutung antiker lateinischer Gebetssprache am Beispiel spätantiker römischer wie nichtrömischer Sakramentare. An die Erarbeitung der syntaktischen Strukturen euchologischen Formelgutes sowie sprachlicher Eigentümlichkeiten der lateinischen Liturgiesprache (Orthographie, Morphologie, Syntax, Semantik/Lexikologie) schließt sich deren Einordnung in den Rahmen der spätantiken Latinität an, um so ihr Verhältnis zum Sprachgebrauch literarisch gebildeter wie bildungsferner Schichten bestimmen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Untersuchung von Beeinflussungen und Übernahmen aus der paganen römischen Gebetssprache sowie der Sprache der frühen lateinischen Bibelübersetzungen liegen. Schließlich soll die antik-christliche Gebetssprache auf die hinter ihr stehenden theologischen Konzepte und Vorstellungen befragt werden, um so eine Theorie des Verhältnisses von sprachlicher Gestaltung und theologischer Intention von Gebetstexten zu formulieren. Eine erste Durchsicht der Quellen hat die Arbeitshypothese nahegelegt, dass das Königtum Gottes bzw. Christi für das Gottesbild als implizite Leitmetapher bestimmend ist und die sprachliche Form beeinflusst.

Antragstellender:

Professor Dr. Dr. Andreas Weckwerth
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie

Polyglotte Textsynopse der antiken Versionen des jüdischen Weisheitsbuches Jesus Sirach (Ben Sira) mit vollständiger deutscher Übersetzung

DFG-Projekt (2015-2022)

Das Projekt hat das Ziel, die hebräische, griechische, syrische und lateinische Textüberlieferung des Sirach-Buches in synoptischer Darstellung mit deutscher Übersetzung zu bieten, um auf diese Weise ein Basis-Tool für die zukünftige Sirach-Forschung zu erstellen. Dabei werden neben der Erstübersetzung einzelner Texte (syrische Peshitta, Vetus Latina) auch Interdependenzen zwischen den verschiedenen Textlinien erkennbar werden. Zugleich bildet diese Synopse das Portal für weitere Forschungen im Bereich der spätbiblischen hellenistischen Weisheitsliteratur.

Antragstellende:

Professor Dr. Heinz-Josef Fabry
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Katholisch-Theologische Fakultät
Alttestamentliches Seminar


Professor Dr. Wolfgang Kraus
Universität des Saarlandes
Philosophische Fakultät
Fachrichtung Evangelische Theologie


Professor Dr. Burkard Zapff
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaft

Orientalische Quellen zum Kirchenrecht - Edition und Übersetzung pseudapostolischer Kirchenordnungen in arabischer Überlieferung

DFG-Projekt (2011-2018)

Im bewilligten Projektzeitraum galt die Arbeit in erster Linie den arabischen Übersetzungen der umfangreichen "Apostolischen Konstitutionen", d. h. der sogenannten arabischen Didaskalie. Der zeitliche Aufwand dafür war größer als bei Antragstellung angenommen, weil es über die beiden bekannten Versionen hinaus noch eine dritte gibt, über die bisher nichts Näheres bekannt war und die separat ediert und übersetzt werden mußte. Die Edition und Übersetzung zweier Versionen mit etwa 950 Druckseiten wird am Ende des bewilligten Projektzeitraums praktisch abgeschlossen sein (s. den Teilband in der Anlage). Darüber hinaus wurde ein rund 170 Seiten umfassender Einleitungsband verfaßt, dessen Manuskript beiliegt. Auch die bereits in Angriff genommene Edition der dritten Version der arabischen Didaskalie, der sog. Vulgata, stellte sich als arbeitsaufwendiger heraus als erwartet, weil eine große Anzahl von Handschriften bekannt ist (Kopien von etwa 30 Manuskripten liegen vor), die außerdem zahlreiche, wenn auch meist nicht erhebliche Varianten aufweisen. Die Kollation dieser Version ist noch in Arbeit. Im beantragten Verlängerungszeitraum soll die Edition und Übersetzung der Vulgata-Version abgeschlossen werden. Außerdem sollen die im Erstantrag genannten ps.-apostolischen Schriften im alexandrinischen Sinodos und koptischen Oktateuch ediert und übersetzt werden; daneben ist eine grundlegende Untersuchung dieser sehr unterschiedlichen Textzeugen und ihres Verhältnisses zueinander sowie zu den anderen orientalischen und lateinischen Versionen beabsichtigt.

Antragsteller

Prof. Dr. Hubert Kaufhold

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Forschungsstelle Christlicher Orient

Malogranatum - Granatapfel: Die volkssprachlichen Fassungen des lateinischen "Malogranatum" im deutsch-niederländischen Sprachraum

DFG-Projekt (2012-2014)

Das lateinische „Malogranatum“, ein Dialog über den Inhalt der christlichen Botschaft zwischen einem geistlichem „Vater“ und seinem „Sohn“, wurde noch vor der Mitte des 14. Jahrhunderts im Zisterzienserkloster Königsaal bei Prag verfasst. In der Prager Handschrift (v. J. 1385) umfasst der Text 332 Folioblätter. Die Einteilung in drei Bücher orientiert sich an der in der mystischen Tradition verbreiteten Dreistatuslehre, welche den nach Vollkommenheit strebenden Christ-Gläubigen dem „status“ der Anfänger (incipientium), der Fortschreitenden (proficientium) und der Vollkommenen (perfectorum) zuordnet. Nicht nur im binnenklösterlichen Entstehungsraum, sondern vor allem von den kirchlichen Reformgruppen der städtischen Laienbewegung wurde das Werk breit rezipiert. Als sich diese spirituelle Erneuerungsbewegung schließlich in ganz Europa ausbreitete, kam es auch zu Übersetzungen ins Niederländische und Deutsche, bezeugt durch insgesamt acht Handschriften mit divergierendem Textbestand und unterschiedlichem Hintergrund. Unter Berücksichtigung des je spezifischen Entstehungskontextes sollen diese volkssprachlichen Texte kommentierend abgedruckt werden. Mittels einer weitergehenden kritisch-philologischen Analyse und historisch-theologischen Reflexion der Texte wird zudem ein spezifischer Beitrag zu der allgemeinwissenschaftlichen Frageperspektive nach Möglichkeiten und Grenzen von Übersetzungen geleistet, die in einem – hier spezifisch christlich-theologischen – Traditionszusammenhang stehen.

Antragstellende

Prof. Dr. Manfred Gerwing
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte

Prof. Dr. Rudolf K. Weigand
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Forschungsstelle Geistliche Literatur des Mittelalters

Eucharistie - Leibliche Gabe

VolkswagenStiftung - Programm "Pro Geisteswissenschaften" (2010-2017)

Projektbeschreibung auf den Seiten der VolkswagenStiftung

„Das Projekt geht vom soziologischen Gabe-Diskurs aus, der seit geraumer Zeit auch in der Phänomenologie und Theologie rezipiert wird. In einem ersten Schritt soll ein Überblick über die unterschiedlichen Diskussionsfelder erarbeitet werden, um den Diskurs mit seinen verschiedenartigen Fragestellungen zu verstehen. Danach wird der phänomenologische Zusammenhang zwischen Leib und Gabe benutzt, um die Eucharistie-Theologie auf das Thema hin aufzuschließen. Dazu wird die moderne Fragestellung mit den Ansätzen von Augustinus, Anselm von Canterbury, Maximus Confessor und Johannes von Damaskus in Beziehung gesetzt. Zum Schluss erfolgt ein Zwiegespräch mit der radikal-orthodoxy-Bewegung, die unter Ablehnung des modernen Gabe-Diskurses zu einer ganz eigenen Interpretation der Vätertexte gekommen ist. Ziel des Projektes ist es, den Gabe-Diskus in seinen unterschiedlichen Facetten besser zu verstehen und aktuelle Fragestellungen mit der Theologie und ihrer Tradition in Verbindung zu bringen.“

Antragstellender:

PD Dr. Florian Bruckmann
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Fundamentaltheologie

Weitere Forschungsprojekte

Weitere Informationen zu Projekten der Lehrstühle und Professuren an der Theologischen Fakultät finden Sie in der Forschungsdatenbank der KU.