Analyse und Modellierung der proglazialen Geomorphodynamik auf der Einzugsgebietsskale auf der Grundlage der Integration von multitemporalen luftgestützten und terrestrischen Laserscanning-Daten

Das Teilprojekt dient der Integration und Bewertung der Ergebnisse der Analysen geomorphologischer Prozesse im Untersuchungsgebiet, die von den anderen Teilprojekten untersucht werden. Dies schließt eine Hochrechnung der Prozessmodelle auf die Skala des Untersuchungsgebietes mit ein. Auf diese Weise soll ein besseres Verständnis des Gesamtsystems erlangt und prognostische Aussagen zur zukünftigen Entwicklung der Prozesse unter den durch den Klimawandel induzierten veränderten Bedingungen ermöglicht werden.

Die Datenbasis des Projektes bilden sowohl zeitlich und räumlich hoch aufgelöste multitemporale terrestrische und luftgestützte Laser-Vermessungsdaten (TLS und ALS) als auch multitemporale Luftbilder. Eine qualitative Analyse von full-waveform ALS Daten stellt sicher, dass durch Interaktion des Laserstrahles mit verschiedenen Oberflächen entstandene Fehler minimiert werden und, darüber hinaus, eine Berücksichtigung von verschiedenen Oberflächen in der Prozessmodellierung erfolgen kann. In einer multiskaligen digitalen Reliefanalyse werden auf Grundlage dieser Daten verschiedene Prozessräume ausgewiesen, Prozesse modelliert, ihre Konvektivität abgeschätzt und, unter Einbeziehung der Ergebnisse der anderen Teilprojekte, schließlich das Zusammenspiel und die Bedeutung dieser Prozesse für das gesamte Untersuchungsgebiet relativ und absolut quantifiziert.

Einen eigenen Prozessschwerpunkt hat das Teilprojekt in den gravitativen Massenbewegungen, wie Lawinen, Steinschlag oder Murgänge, deren Aktivität und Prozessräume an ausgewählten Beobachtungsflächen beobachtet, quantifiziert und anschließend modelliert werden. Des Weiteren wird die Koordination, Datenhaltung und Abhaltung von Workshops für die Doktoranden von der Arbeitsgruppe im Teilprojekt 5 übernommen.

Höhendifferenzmodell
Höhendifferenzmodell zwischen den ALS-Befliegungen vom Juli 2012 und vom Juli 2014.
Satellitenbild
Satellitenbild des obigen Ausschnittes aus Google Earth.
Oberflächenreflektanz
Aus der Rückstreuintensität der Laserpulse wurde die Oberflächenreflektanz jedes einzelnen ALS-Punktes bestimmt. Dies ermöglicht u.a. eine zuverlässige Identifikation der Oberflächenmaterialien. Datenbasis: ALS-Befliegung vom Juli 2012 (Wellenlänge = 1064 nm).
Reflektanz der Befliegung
Reflektanz der Befliegung vom September 2012 (Wellenlänge = 1500 nm).