Massenumsatz und Bewegungen von Gletscherzungen und subglazialen Sedimenten im heutigen Zustand und unter den Bedingungen anhaltender Gletscherschmelze

Im Teilprojekt 4 werden die Veränderungen der Gletscher im Untersuchungsgebiet erfasst. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zunge des größten Gletschers, dem Gepatschferner. Mittels der direkten glaziologischen Methode wird die Eisschmelze der Gletscheroberfläche gemessen. Dabei wird an 16 Ablationspegel (Holzstangen) die am Beginn der Schmelzperiode über die Gletscherzunge verteilt ins Eis gebohrt wurden, regelmäßig das eisfreie Ende abgemessen und durch Interpolation die oberflächliche Massenbilanz bestimmt. Die gesamte Massenbilanz wird mit der geodätischen Methode auf Grundlage der Höhenmodelle berechnet. Die Fließgeschwindigkeit an der Oberfläche wird von 2 automatischen Kameras mittels „Feature Tracking“ erfasst sowie direkt am Gletscher mit DGPS an den Pegelpositionen gemessen. Des Weiteren wird mit der neuen Methode der Vibroseismik die Auflösung und zeitliche Änderung der Zwischenschicht (Gletscher - Fels) untersucht, wobei auch die Eisdicke mittels Georadar gemessen wird und somit auch einen Vergleich der Methoden zulässt. Auf Grundlage dieser Messungen werden die Dynamik der Zunge und die Sedimentproduktion des Gletschers als bedeutende Quelle für den fluvialen Sedimenttransport (siehe TP3) berechnet.

In weiterer Folge werden mit Hilfe von Klima- und Abflussdaten der Abfluss modelliert und Zukunftsszenarien berechnet, wie sich sowohl der Gletscher und somit die Sedimentproduktion als auch der Abfluss auf Grundlage der Klimaänderungen, wie sie in den IPCC Berichten beschrieben werden, verändert.

automatische Kamera
Am Fels montierte automatische Kamera auf der orographisch rechten Moräne von 1850
Vibroseismische Messungen
Vibroseismische Messungen vom 20. bis 25. April 2012. Im Bild der Vibrator „ELVIS III“, der entlang des 144 m langen Snowstreamers versetzt wird. Das Zusatzgewicht sorgt für eine bessere Signalanbin