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Das Eschentriebsterben gibt nur wenig Hoffnung für die Gemeine Esche

befallene Esche
© Landschaftsökologie

Ein Pilz aus Ostasien gefährdet europaweit die Eschen und beeinträchtigt ihre Verbreitung und Entwicklung akut. In Deutschland wurde das Eschentriebsterben erstmalig im Jahr 2002 beobachtet. Jedoch konnte die genaue Identität des Erregers, die Sporen des Pilzes „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ (Hymenoscyphus fraxineus), erst 2012 nachgewiesen werden. In Ostasien besiedelt er als harmloser Blattpilz die dort heimischen Eschenarten. Vermutlich wurde der Pilz Anfang der 1990-er Jahre mit importierten Eschenpflanzen nach Europa eingeschleppt.

Infiziert werden die Eschen im Sommer, wenn der Pilz auf bereits befallenen Eschenblättern des Vorjahrs Fruchtkörper ausbildet. Die Sporen werden mit dem Wind über große Distanzen hinweg verbreitet und können auf diese Weise gesunde Eschenblätter neu befallen, von wo aus der Erreger in die Triebe vordringt. Dort entwickeln sich typische, oliv-braun bis orange verfärbte Rindennekrosen. Umfasst eine Nekrose den ganzen Stamm- oder Triebumfang, ist die Wasserversorgung zu den oberen Abschnitten unterbrochen. Die Triebe oberhalb der Nekrosen beginnen zu welken und sterben ab. Auf diese Weise führt ein sich jährlich wiederholender Befall vor allem bei jungen Eschen zu einem raschen Absterben des gesamten Baumes.

Bei Altbäumen wird die Krone durch abgestorbene, kahle Triebe zunehmend lichter. Deshalb versucht die Esche mit Ersatztrieben den Verlust an Trieben zu kompensieren. Diese neuen Triebe stammen aus sogenannten schlafenden Knospen unterhalb der Nekrosen und tragen zu Bildung einer Sekundärkrone am Stamm bei.

Bis heute sind keine wirkungsvollen Maßnahmen gegen das Eschentriebsterben bekannt. Hoffnung gibt jedoch die Tatsache, dass ca. 1 % der Eschen resistent sein könnten.