Eichstätter Geographie gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine weltoffene Wissenschaft

In der vergangenen Woche wurden zwei Eichstätter Geographinnen im Zentrum Eichstätts fremdenfeindlich beschimpft, bedroht und erheblich verletzt. Die beiden gehören als Studentin und Doktorandin zu uns, sie leben, lernen und forschen in unserer Mitte. Es ist unfassbar und unerhört, dass sie buchstäblich im Herzen der Stadt aus rassistischen Motiven angegriffen wurden. Zu den körperlichen Verletzungen stellt sich ein Gefühl der Unsicherheit auf unseren Straßen ein.

Das Fach Geographie ist entsetzt über diesen Vorfall. Wir lehnen jede Art der Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, des Rassismus und der Gewalt ab. Die Geographie ist eine weltoffene Wissenschaft, die vom Austausch lebt mit Menschen unterschiedlichster Religion oder Weltanschauung, Nationalität, ethnischer, kultureller und sozialer Herkunft – in Eichstätt und darüber hinaus. Wir sind stolz darauf, dass Menschen aus anderen Teilen der Welt zu uns kommen, um mit uns zu arbeiten und bei uns zu studieren, und wir freuen uns, dass wir bei unseren Arbeiten und während unseres Studiums an anderen Orten der Welt mit offenen Armen empfangen werden. Uns ist es wichtig, dass sich alle Menschen in unserer Stadt, in unserem Land sicher und willkommen fühlen.
Wir rufen daher alle Studierenden, Kolleginnen und Kollegen und alle Bürgerinnen und Bürger zu Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Zivilcourage auf. Das Einschreiten von Passanten konnte in der letzten Woche die Gewalttaten zwar nicht verhindern, hat aber zur schnellen Aufklärung der Taten beigetragen. Ebenso wichtig ist es, fremdenfeindlichen Äußerungen und Einstellungen, deren Nährboden solche Taten begünstigt, aktiv entgegenzutreten und ihnen jeglichen gesellschaftlichen Rückhalt zu entziehen.