Projektstart SedAlp

Sediment Management in Alpine Basins: Integration of Sediment Continuum, Risk Mitigation and Hydropower

Der Lehrstuhl für Physische Geographie hat die Arbeiten an einem großen EU-Projekt im Rahmen des Alpine Space Programms aufgenommen. Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Referat 61, "Hochwasserschutz und Alpine Naturgefahren") arbeitet eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern, wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräften an zwei Arbeitsschwerpunkten des internationalen Vorhabens SedAlp, das in den Jahren 2012-2015 mit einem Gesamtvolumen von über 2,5 Mio EUR von der EU maßgeblich gefördert wird. Ziel des SedAlp-Projektes ist es, einen Beitrag zu einem integrierten Management von Sedimenten in alpinen Einzugsgebieten im Spannungsfeld zwischen Ressourcennutzung, Energiegewinnung, ökologischer Funktionsfähigkeit und Naturgefahren zu leisten. Im Zentrum steht hierbei das 'Sediment Continuum', d.h. der Durchtransport von Geröll und feineren Sedimenten durch die Flusssysteme.

Der kontinuierliche Transport von Sedimenten wird unter anderem durch künstliche Aufstauungen der Flüsse unterbrochen, was stromabwärts zu unerwünschten und ökologisch problematischen Veränderungen führen kann. Die von der Eichstätter Arbeitsgruppe betreuten Arbeiten setzen einerseits bei dieser Problematik an, indem die Aufarbeitung von künstlich in die Isar eingebrachtem Geschiebe und die Folgen des Rückbaus von Uferverbauungen analysiert werden. Der zweite Projektschwerpunkt bezieht sich auf die Abschätzung der Sedimentlieferung aus steilen Wildbacheinzugsgebieten.

In beiden Teilprojekten werden Veränderungen durch hochmoderne Vermessungsinstrumente kartiert, quantifiziert und analysiert. Das Methodenspektrum umfasst die Aufnahme von Luftbildern für stereophotogrammetrische Auswertungen (Flugdrohne Falcon8, www.asctec.de) und die Erstellung hochauflösender digitaler Geländemodelle mittels Terrestrischem Laserscanner. Durch Differenzenbildung zwischen Höhenmodellen unterschiedlicher Aufnahmezeitpunkte können der Betrag und die räumliche Verteilung von Oberflächenveränderungen hochgenau festgestellt werden. Diese Daten dienen beispielsweise der Kalibrierung und Verbesserung von Modellen, mit denen die Lieferung von Sedimenten aus Sedimentherden in den Wildbacheinzugsgebieten flächendeckend abgeschätzt werden kann.