Nach zwei intensiven Tagen voll mit Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionen sowie einem Exkursionstag schauen 46 Teilnehmende aus 17 Ländern sowie das Organisationsteam des Lehrstuhls für Physische Geographie auf eine erfolgreiche Tagung zurück. Im Auftrag der International Commission on Continental Erosion (ICCE) der International Association of Hydrological Sciences (IAHS) hatten Prof. Dr. Tobias Heckmann und sein Team zu dem alle zwei Jahre an wechselnden Standorten stattfindenden Symposium nach Eichstätt geladen. Angelehnt an einen langjährigen Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls war die Sensitivität von Erosion und Sedimenttransport gegenüber dem Klimawandel als Tagungsthema ausgewählt worden.
Das Symposium begann mit einem Icebreaker-Empfang im Innenhof der ehemaligen Reitschule, zu dem bereits fast alle Teilnehmenden begrüßt werden konnten. Mit Namensschildern um den Hals, der Tasche mit dem Tagungsprogramm sowie einem Getränk in der Hand fanden die Kolleginnen und Kollegen schnell zueinander, begrüßten alte Bekannte und schlossen neue Bekanntschaften. Der einsetzende Regen verlagerte den Empfang übergangsweise ins Gebäudeinnere, tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Am folgenden Tag war es an Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Stüwe, die Tagung mit einem Grußwort zu eröffnen, in dem er die Wertschätzung der Universitätsleitung und -familie für die Tagung sowie die große wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz des Themas herausstellte. Für das lokale Organisationsteam begrüßte Prof. Dr. Tobias Heckmann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und gab seiner Freude über die Vielzahl und Diversität der eingereichten Beiträge Ausdruck. Es sollte sich bewahrheiten, dass man mit 46 Teilnehmenden eine nicht zu kleine und für ein Meeting in familiärer Atmosphäre nicht zu große Gruppengröße erreicht hatte. Wie Heckmann hervorhob, zeigte die Zusammensetzung der Teilnehmenden mit 26 Doktorandinnen und Doktoranden, 13 Postdocs und 7 Professorinnen und Professoren klar, dass der wissenschaftliche Nachwuchs, dessen Arbeiten und dessen Vernetzung im Mittelpunkt der Tagung stehen würden. Nach der Ehrung zweier NachwuchswissenschaftlerInnen aus dem Iran und Indien, die für die Teilnahme an der Tagung ein Reisestipendium der IAHS erhalten hatten, sowie einem Grußwort des Präsidenten der ICCE, Prof. Dr. Paolo Porto von der italienischen Universität Reggio Calabria, nahm das Symposium seine Arbeit auf.
Im Laufe zweier Tage wurden 26 Vorträge und 21 Poster präsentiert und diskutiert; zwischen den entsprechenden Sitzungsblöcken im Vorlesungssaal und der Posterausstellung wurden auch die Pausen im Innenhof der ehemaligen Reitschule für intensive Gespräche genutzt. Zahlreiche Beiträge beschäftigten sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf den Sedimenthaushalt von Landschaften im Hochgebirge, im Mediterranraum oder in der Arktis Kanadas und Sibiriens. Auch die Bodenerosion und ihre Beeinflussung durch Klima- und Umweltwandel war Thema mehrerer Vorträge und Poster. Den zweiten Tag eröffnete ein Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Georgina Bennett von der Universität Exeter, in dem sie ihre Forschungen zu Muren und Rutschungen sowie zu methodischen Innovationen bei der Messung und Überwachung dieser Prozesse vorstellte; neben dem wissenschaftlichen Interesse ist von besonderer Bedeutung, dass es sich dabei um Naturgefahren handelt, von denen Risiken für den Menschen ausgehen können. Auch die Bodenerosion muss zu den erheblichen Gefahren gezählt werden, wird durch sie doch eine der wichtigsten natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen bedroht; intensiver werdende Regenfälle und eine Verlagerung der Aussaatzeiten von Feldfrüchten tragen nach den Erkenntnissen mehrerer Teilnehmender zu einer zunehmenden Verschärfung dieser Problematik bei.
Zum Ende des Symposiums dankte die Kommission dem Team des Lehrstuhls für Physische Geographie für eine, so wörtlich, perfekt und professionell organisierte Tagung. Diese habe das Ziel voll erfüllt, den Kolleginnen und Kollegen, gerade den jüngeren, Zeit und Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung zu geben. Tobias Heckmann gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese Vernetzung sich auch in fortgesetzten Kontakten und zukünftiger Zusammenarbeit niederschlagen möge.
Für 24 Teilnehmende war die Tagung am Donnerstag noch nicht beendet – am Freitagmorgen ging es unter der Leitung von PD Dr. Martin Trappe und Prof. Dr. Tobias Heckmann zu einer wissenschaftlichen Exkursion ins Reintal südlich von Garmisch-Partenkirchen. In den Jahren 2000-2006 hatte dort ein größeres Forschungsprojekt des (ab 2004 Eichstätter) Lehrstuhlteams unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Becht stattgefunden. Angeregt diskutierten die Teilnehmenden die Rolle struktureller Veränderungen im Einzugsgebiet am Beispiel der von Bergsturzablagerungen aufgestauten Partnach und der erneuten Durchgängigkeit des Flusses für grobe Sedimente nach Verfüllung der entstandenen Seen. Solche Veränderungen müssten neben den klima- und landnutzungswandelbedingten Veränderungen im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen auf dem Zettel behalten werden. Für die Exkursionsleitung und die beteiligten wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeitenden endete die Tagung erst nach der Rückkehr nach Eichstätt am späten Abend.