Kinder und Jugendliche, die körperliche oder sexuelle Gewalt oder Vernachlässigung erfahren haben, sind einem hohen Risiko für psychische Belastungen ausgesetzt. Wissenschaftlich fundierte Therapieansätze wie die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT) können dabei helfen, diese Traumafolgestörungen wirksam zu behandeln. Dennoch erhalten in Deutschland bislang nur wenige betroffene Kinder und Jugendliche Zugang zu dieser spezialisierten Therapieform. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt BESTFORCAN („Bringing empirically supported treatments for child abuse and neglect“) hatte das Ziel, diese Versorgungslücke zu schließen und betroffenen Familien flächendeckend eine evidenzbasierte psychotherapeutische Behandlung zugänglich zu machen
Im Rahmen von BESTFORCAN wurden Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen sowie Therapeutinnen in Ausbildung kostenfrei in traumafokussierter kognitiver Verhaltenstherapie (TF-KVT) fortgebildet und wissenschaftlich begleitet. Das Angebot richtete sich speziell an traumatisierte Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 21 Jahren. Zusätzlich wurde ein regionales Hilfenetzwerk aufgebaut, das Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinderärzte und Kinderärztinnen einbezog. Diese erhielten Schulungen, um Traumafolgestörungen frühzeitig zu erkennen und Betroffene gezielt an therapeutische Angebote weiterzuleiten. Durch diese enge Verzahnung von Therapie, medizinischer Versorgung und Jugendhilfe sollte die psychotherapeutische Unterstützung für traumatisierte Kinder und Jugendliche nachhaltig verbessert werden. Genauere Informationen zum Ablauf der Studie finden Sie im Studienprotokoll und dem Update des Studienprotokolls.
Im Rahmen von BESTFORCAN entstanden zwei weitere Projekte:
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1186/s12961-021-00736-8
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1026/0942-5403/a000341
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1080/20008198.2021.1995265
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1002/cpp.2772
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1007/s00278-023-00689-z
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.3389/fpsyt.2022.1003171
Vollständiger Artikel unter: doi.org/10.1038/s41598-023-32282-4
Apl. Prof. Dr. Regina Steil, Prof. Dr. Hanna Christiansen, Prof. Dr. Rita Rosner, Prof. Dr. Anna-Carlotta Zarski und Prof. Dr. David Daniel Ebert
Die regionalen Zentren von BESTFORCAN befinden sich bereits in vielen Regionen innerhalb Deutschlands. Insgesamt werden unsere Standorte über drei Studienzentren koordiniert. Bei Fragen zu unserem Angebot wenden Sie sich gerne an unser Team von Psychologinnen und Psychologen in einem unserer Zentren. Diese informieren Sie gerne über unser Projekt!
Hier geht es zu unseren Ansprechpartnern in...
... Frankfurt (zuständig vor allem für niedergelassene Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten): Zentrum für Psychotherapie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
... Marburg (zuständig vor allem für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung): Kinder- und Jugendlichen Institut für Psychotherapie-Ausbildung (KJ-PAM) an der Philipps-Universität Marburg
... Eichstätt-Ingolstadt (zuständig vor allem für Supervisorinnen und Supervisoren): Psychotherapeutische Hochschulambulanz an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
... München (zuständig für das Datenmanagement, die Internetbasierte Therapie sowie die technische Ausstattung im Rahmen des Projekts): Arbeitsgruppe der Universität München