Die Untersuchungen im Teilprojekt sind auf das Gerinnesystem im Untersuchungsgebiet konzentriert. Dabei stehen die aktuellen Sedimenttransportraten in der Fagge als eine wesentliche Größe im proglazialen Sedimenthaushalt sowie die Auswirkungen von Geschiebetransport- bzw. Hochwasserereignissen auf das Laufmuster der Fagge im Vordergrund.
Große Teile des in der Fagge transportierten Sediments kommen mit dem Schmelzwasser aus dem Gletschersystem des Gepatschferners. Dabei spielen offenbar subglaziale Quellen eine entscheidende, supra- und englaziale ein untergeordnete Rolle (siehe TP 4).
Schwerpunkte der laufenden Arbeiten sind die Messungen des im Wasser der Hauptgerinne (Fagge, Riffler Bach) transportierten Sediments auch aus dem Untersuchungsgebiet hinaus. Dazu werden zu verschiedenen Wasserständen an den eingerichteten Querprofilen Abfluss- und Geschiebemessungen durchgeführt. Parallel kommen automatische Wasserprobennehmer (Schwebstoffe) und verschiedene Sensoren zum Einsatz. Damit werden die Parameter Wasserstand, Trübung, Temperatur und Leitfähigkeit üblicherweise alle 15 Minuten aufgezeichnet.
Da es während der hochsommerlichen Schmelzperiode aufgrund der hohen Abflüsse messtechnisch nicht möglich ist den Grobgeschiebetransport direkt zu messen, die Errichtung baulicher Anlagen sind aus naturschutzfachlichen Gründen ausgeschlossen, werden verschiede Zwischenspeicher (Griesflächen, Schotterbänke) im Bachverlauf und das Delta im Einmündungsbereich der Fagge in den Gepatschstausee multitemporal durch terrestrische Laserscans erfasst. Die hochaufgelösten Laserscannerdaten werden auch dazu genutzt Gerinnelaufveränderungen zu detektieren sowie Oberflächenrauhigkeiten abzuschätzen.
In enger Kooperation mit TP1 und TP2 werden auch aktive und potentiell aktive Sedimentquellen (Schutthalden, Moränen, Felswände) untersucht.
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