Hochschulen arbeiten mit Ernst Ulrich von Weizsäcker an Aufklärung 2.0

Beim Berliner Symposium „Wir sind dran: Inspirieren – Reflektieren – Handeln“ anlässlich des 80. Geburtstags von Ernst Ulrich von Weizsäcker, das von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und dem Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie veranstaltet wurde, wurden konkrete Anstöße für eine nachhaltige Transformation auf regionaler und globaler Ebene gegeben.

Das Motto des Symposiums „Wir sind dran“ wurde von vier Hochschulen - darunter auch die KU -  aufgegriffen und eine neue Veranstaltungsreihe für das Jahr 2020 angekündigt. Damit wird ein Konzept umgesetzt, das unter der Federführung von Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Beiratsvorsitzender der VDW, im letzten Jahr entstanden ist. „Wir wollen unsere Hochschulen als Raum des gemeinsamen Zukunftsdenkens für Studierende und Lehrende neu beleben. Dazu gehört die kritische Reflexion der Möglichkeiten und der Verantwortung von Wissenschaft.“

Gemeinsam mit der VDW, dem Wuppertal-Institut und der Deutschen Gesellschaft Club of Rome starten die Hochschule Koblenz, die Hochschule Emden/Leer, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und die KU die Aktionstage an ihren Hochschulen. Als Zentren des Wissens, der Forschung und Lehre stellen sie sich in den Mittelpunkt einer Aufklärung 2.0. Im Zuge von aktuellen Debatten um nachhaltigen Fortschritt und dem Ruf nach nachhaltigen Entwicklungen sind insbesondere die junge Generation, die Studierenden, gefragt und gefordert.

Die Geographin Prof. Dr. Susanne Jochner-Oette betonte bei der Berliner Konferenz, dass die KU Forschung zur nachhaltigen Entwicklung mit der und für die Gesellschaft betreibe. Die KU verfolgt zudem als eine der wenigen Universitäten in Deutschland ein umfassendes hochschulspezifisches Nachhaltigkeitskonzept und wurde zum zweiten Mal als vorbildlicher Lernort für nachhaltige Entwicklung von der UNESCO und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnet. Neben der Vermittlung von Fachwissen stehen auch soziale Kompetenzen stark im Fokus der Universität.

Der Schirmherr der Ernst Ulrich von Weizsäcker war erfreut über die Bemühungen der Hochschulen: „Das ist großartig und angewandte Wissenschaft im besten Sinne“, so von Weizsäcker. Er lobte die mutigen Schritte der Hochschulen nach vorn, die über das Konventionelle hinausgingen und sich zur Aufgabe gemacht haben, Widersprüche zu adressieren. „Sonst werden peinliche Fragen nicht mehr gestellt – und das ist gefährlich“, beschreibt von Weizsäcker eindringlich. Nur wenn für die Studierenden Ermutigungen geschaffen werden, sich den unangenehmen Herausforderungen und ungewöhnlichen Fragen zu stellen, kann eine neue Aufklärung, eine Aufklärung 2.0, in die Hochschullehre eingebettet werden.