In seinem Vortrag mit dem Titel "Religion - Religiosität - Säkularität. Glaubens- und Lebenswelten junger Menschen als religionsdidaktische Herausforderung" stellte Prof. Kropač die Religiosität junger Menschen als eigenständiges Phänomen vor, das sich zwar traditioneller Formen und Inhalte christlich-kirchlich geprägter Religion bedient, diese aber in eigener Regie arrangiert. Daraus ergibt sich eine Trennung von Religion und Religiosität, die in postmodernen Zeiten nicht mehr revidierbar ist. Es ist eine wichtige Aufgabe des Religionsunterrichts, diese Religiosität als eigenständig wahr- und ernstzunehmen und nicht als defizitär abzuwerten. Wie Kropač ausführte, üben die neuen Medien einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Formung der individuellen Religiosität aus. Darauf hat der Religionsunterricht zu reagieren, indem er an ästhetische Erscheinungsformen von Religiösem in unterschiedlichen Kontexten, vor allem in den neuen Medien, heranführt. Dabei ist sowohl das Wahrnehmungsvermögen der Schülerinnen und Schüler als auch deren Fähigkeit, zwischen religionsähnlichen und religiösen Phänomenen zu unterscheiden, zu bilden.