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Dr. Tobias Holischka neues Mitglied im ZRKG

Nach dem Studium der Philosophie, Informatik und Soziologie an der KU ist Dr. Tobias Holischka seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2015 Akad. Rat a.Z. am Lehrstuhl für Philosophie an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der KU. Im Oktober 2015 erfolgte die Promotion im Fach Philosophie zum Thema "CyberPlaces. Philosophische Annäherungen an den virtuellen Ort". Derzeit arbeitet er an seinem Habilitationsprojekt und ist seit Kurzem Mitglied im ZRKG, Forschungsfeld III. Im Interview gibt er einen Einblick in seine Arbeit.

An welchem (Forschungs-)Projekt arbeiten Sie aktuell?

Derzeit arbeite ich an meinem Habilitationsprojekt zu einer Phänomenologie der Digitalität. Dabei geht es mir um eine neue Perspektive auf das Verhältnis des Menschen zu seiner Technik. Dadurch lässt sich hoffentlich ein tieferes Verständnis gewinnen, das uns mit den bisherigen Ansätzen verstellt bleibt.

Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen? Hat es so etwas wie einen starken Impuls, ein zentrales Motiv gegeben?

Seit meinem Studium interessiere ich mich für die philosophische Reflexion der Computertechnik. Die Beschäftigung mit diesem Themenbereich verstehe ich als einen Prozess, der mich nun zu diesem Thema geführt hat. Insofern habe ich keinen starken Impuls zu genau diesem Thema, sondern vielmehr zum Themenbereich Technikphilosophie insgesamt.

Was motiviert Sie, einem interdisziplinären Forschungszentrum beizutreten? Gibt es Themen, die Ihnen dabei besonders wichtig sind?

Die Grenzen zwischen den Disziplinen sind mit guten Gründen historisch gewachsen. Aber das bedeutet nicht, dass sich die aktuellen Fragestellungen diesem Schema fügen. Mein Thema berührt viele Diskurse in unterschiedlichen Disziplinen, von denen ich lernen und zu denen ich beitragen kann. Das betrifft beispielsweise Reflexionen zum Umgang mit prädigitalen Medien in religiösen Kontexten oder auch zu den lebensweltlichen Auswirkungen der gegenwärtigen Transformationsprozesse.

Gibt es eine Disziplin neben Ihrem eigenen Fach, der Sie sich besonders verbunden fühlen? Und wenn ja – warum?

Ich fühle mich der Informatik besonders verbunden, weil sie einen unmittelbaren Bezug zur Anwendung der Technik hat, der den Geisteswissenschaften fehlt. Dafür entgeht ihr leider oft der Blick auf größere Zusammenhänge. An dieser Schnittstelle möchte ich gerne vermitteln und die Debatten am ZRKG um diese Perspektive bereichern.