Für die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität und körperlichem Training hinsichtlich der psychischen Gesundheit liegen mittlerweile vielfältige Belege vor. Daher wurden entsprechende Empfehlungen vermehrt in einschlägigen Leitlinien und Position Statements aufgenommen. Dies gilt im Besonderen bei depressiven Erkrankungen. In der Versorgungspraxis existiert allerdings in Deutschland, wie auch international, weiterhin eine Lücke, insbesondere in der ambulanten Versorgung. Im vorliegenden Vortrag werden bestehende Leitlinien-Empfehlungen und aktuelle, wissenschaftlich evaluierte Versorgungsformen konzeptuell dargestellt. Darauffolgend werden sowohl eine eher quantitative als auch eine methodisch-inhaltlich differenzierte Sichtweise auf Bewegungsförderung erörtert. Anhand eines Beschreibungsmodells zu kontextuellen Einflussfaktoren für Gesundheitseffekte von körperlicher Aktivität werden oben genannte Versorgungsformen kritisch beleuchtet. Abschließend werden Implikationen für die Forschung und die Praxis geliefert, wobei sowohl ein individuelles Vorgehen, als auch der Komplex der Nachhaltigkeit von Bewegungstherapie hervorgehoben werden.