Soziologie: Aktuelles und Veranstaltungshinweise

Studie untersucht Voraussetzungen von gesellschaftlicher Teilhabe für junge Geduldete

Die Hochschulen Fulda und Düsseldorf sowie die KU haben in Essen ein gemeinsames Forschungsprojekt vorgestellt, in dem die Möglichkeiten junger Geduldeter auf gesellschaftliche Teilhabe untersucht werden. Das Projekt hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren und wird durch die Stiftung Mercator mit 455.000 Euro gefördert.

Ein Team von Forscherinnen und Forschern wird in sechs Kommunen in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen kommunale Möglichkeiten der Gestaltung von Teilhabe ausloten. „Obwohl es zahlreiche rechtliche Vorgaben gibt, geschieht Teilhabe immer auch ‚vor Ort‘. Städte und Kommunen sind die Orte, an denen Menschen Anlaufstellen, Ansprechpartnerinnen und -partner und Unterstützung finden, an denen sie Bildungseinrichtungen, Arbeitsstellen und Ämter aufsuchen. Und sie sind auch die Orte der politischen Aushandlung lokaler Teilhabemöglichkeiten“, so die beteiligten Forschenden.

In diesem Rahmen sind Interviews vorgesehen mit Akteurinnen und Akteuren der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, der Verwaltungen sowie aus der Sozialen Arbeit und der Zivilgesellschaft, in denen unter anderem besonders erfolgreiche Ansätze dokumentiert werden sollen. Das Verbundprojekt legt Wert darauf, auch die Erfahrungen, Anregungen und Erwartungen der Betroffenen beispielsweise im Hinblick auf Bildung und Arbeitsmarkt kennenzulernen. Die Forscherinnen und Forscher werden nach ihren Hoffnungen auf ein Leben in Deutschland fragen und Konzepte eruieren, die Anhaltspunkte dafür liefern, wie langfristige Bleibeperspektiven entwickelt werden können. Dazu werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen dokumentiert und bewertet, unter denen gesellschaftliche Teilhabe für junge Geflüchtete derzeit möglich ist.  

Aus den Interviews mit Expertinnen und Experten, Best-Practice-Beispielen und den Gesprächen mit jungen Geduldeten sollen schließlich Ansätze für eine Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe und dauerhafte Bleibeperspektiven entwickelt werden, die sich an Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft richten.
Mit Prof. Ilker Ataç (HS Fulda), Prof. Susanne Spindler (HS Düsseldorf) und Prof. Karin Scherschel (KU Eichstätt Ingolstadt, Zentrum Flucht und Migration) arbeitet im Verbundprojekt ein Team aus engagierten Mitarbeitenden (Felix Busch-Geertsema, Sara Madjlessi-Roudi, Marina Mayer) zu Fragen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, der Sozialen Arbeit, der Migrations- und Fluchtforschung sowie der Wohlfahrtsstaatsforschung zusammen.

Kontakt zu den Forschenden:
Prof. Dr. Ilker Ataç, Hochschule Fulda
ilker.atac(at)sw.hs-fulda.de
+49 661 9640-2213

Prof. Dr. Karin Scherschel,
Leiterin des Zentrums Flucht und Migration
Karin.Scherschel(at)ku.de
+ 49 8421-90 90 617

Prof. Dr. Susanne Spindler, Hochschule Düsseldorf
Susanne.spindler(at)hs-duesseldorf.de
+ 49 211 4351-3620