Die Ausstellung, entwickelt von der Politologin Pascale Laborier und dem Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj, zeichnet in Texten und eindrücklichen Fotokompositionen die Lebenswege von Forschenden aus aller Welt nach, die ins Exil gezwungen wurden, und den Menschen, die diese Wissenschaftler:innen unterstützen.
Am 20. Juni eröffnete das ZFM die Wanderausstellung mit einer Podiumsrunde: Pierre-Jérôme Adjedj (Fotograf der Ausstellung), Dr. Zekeriya Aktürk (TU München/Universität Augsburg) und Prof. Karin Scherschel (KU Eichstätt-Ingolstadt) sprachen unter anderem über das Gut freier Meinungsäußerung und die Situation von Wissenschaftler:innen, die ihrer Arbeit oder ihrem Engagement unter undemokratischen Bedingungen nicht nachgehen können, ohne Bedrohung, Zensur und Schikane fürchten zu müssen. Die Porträts in der Ausstellung seien – so wurde es in der Podiumsrunde treffend zum Ausdruck gebracht - eine Würdigung und Anerkennung der Werke dieser Menschen.
Am 5. Juli endete die Wanderausstellung mit einer Lesung der Schriftstellerin Shida Bazyar. Die Autorin las aus ihrem Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“, der über vier Jahrzehnte hinweg die Geschichte einer deutsch-iranischen Familie aus der Perspektive der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Das Werk wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt und u.a. mit dem Bloggerpreis für Literatur, dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis ausgezeichnet. Die Zuhörer:innen erhielten im Rahmen der Lesung auch einen Einblick in den zweiten Roman „Drei Kameradinnen“, der von verschiedenen Rassismuserfahrungen, aber auch von der Freundschaft dreier junger Frauen handelt und mit dem Bazyar auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand.
Musikalisch gerahmt wurde die Lesung durch die Kamancheh-Spielerin Sara Hasti und den Percussionisten und Tombak-Spieler Omid Niavarani, die durch ihre traditionelle iranische Musik eine besondere und gespannte Atmosphäre im Raum entstehen ließen.
In Eichstätt nahmen insgesamt etwa 350 Personen und 11 Gruppen das Angebot wahr und haben die Ausstellung – teils im Rahmen der vom Zentrum Flucht und Migration angebotenen Führungen – und das Rahmenprogramm zur Ausstellung besucht.