Kriege, Klimakatastrophen, Wirtschafts-und Infrastrukturkrisen und anwachsende rechte Bewegungen prägen die Nachrichtenlage. Während sich globale und lokale soziale Ungleichheiten verschärfen, wandeln sich die Konstruktionen über die "Anderen". Das Zentrum Flucht und Migration verbindet im Wintersemester 2024/25 hochaktuelle Fragen mit einer rassismustheoretischen Perspektive. Auch ohne von "Rassen" zu sprechen, wird in Prozessen der "Rassialisierung" angebliches Wissen über angenommen feststehende, unveränderliche Eigenschaften hervorgebracht. Diese werden etwa mit Kultur, Religion oder geographischer Herkunft begründet. In diesem Sinne ist eher von Rassismen im Plural zu sprechen als von einem einheitlichen Rassismus.
Für die öffentliche Gesprächsreihe „In Gesellschaft“ konnten international namhafte Vortragende gewonnen werden, die Einblick in ihre Forschung zu aktuellen Rassismen geben und diese mit dem Publikum diskutieren.
Der Vortrag von Dr. Aleksandra Lewicki schildert die Diskriminierung und ökonomische Ungleichheit von „Ost-Europäer:innen“ als eine mehrdeutige Rassialisierung. Sie basiere einerseits auf einer historisch gewachsenen Unterordnung, die über Vorurteile gegenüber Migrant:innen hinausgehr, andererseits wird meist eine Zugehörigkeit zu "Europa" angenommen.
Dr. Sina Arnold und Prof. Dr. Juliane Karakayalı prüfen das Konzept des institutionellen Rassismus auf seine Anwendbarkeit auf Antisemitismus. Sie zeigen anhand von alltäglichen Beispielen, wo sich Antisemitismus in Strukturen zeigt.
Dr. Johannes Siegmund plädiert angesichts der global ungleichen Auswirkung der Klimakatastrophe für solidarische Ansätze jenseits einer von Rassismen durchzogenen Auslieferung der besonders Betroffenen.
Rassismen im Wandel – Das ZFM in Gesellschaft
jeweils 18:00 bis 19:30 Uhr
Vorträge: online via Zoom
Die Vortragsreihe in der Übersicht finden Sie hier.
Alle Vorträge und die anschließenden Diskussionen werden live via Zoom übertragen. Für die kostenlose Teilnahme bitten wir um eine formlose Anmeldung per E-Mail an unter Angabe der Namen der Referentinnen und Referenten.