Studierende der KU holen zweiten Platz bei „VGI-Challenge“

Wer auf dem Land ganz oder teilweise auf das Auto verzichten will, steht nicht selten vor einem schier unlösbaren Problem. Genau dieser Herausforderung haben sich nun Studierende bei der „VGI-Challenge“ gestellt. Der Wettbewerb verfolgte das Ziel, Ideen für echte Probleme zu finden und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Den zweiten Platz belegten Studierende der Katholischen Universität Eichstätt Ingolstadt.

Denis Hoti, Ali Guliyev, Ruslan Tsibirov und Veronika Rybak studieren im dritten Semester Data Science am Mathematischen Institut für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS). Mit ihrer Arbeit zu der Frage „Wie bewegt sich der VGI-Flexi in ländlichen Regionen?“ holten sie Silber und dürfen sich über ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro freuen. Die „FantasticFour“ – so ihr Grup-penname – stellten das Reiseverhalten der VGI-Flexi-Nutzer dar. Der VGI-Flexi ist ein Rufbusangebot des Verkehrsverbunds im Großraum Ingolstadt (VGI) in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen sowie der Großstadt Ingolstadt. Die Stu-dierenden reizte die Aufgabe, ein Problem aus dem wirklichen Leben, mit dem Wissen lösen zu können, das sie im Studium erworben haben.

Vorbereitungen auf den Pitch

„Wir haben im Team gearbeitet und konnten auch unsere Data-Science-Fähigkeiten einbringen“, erklärt Denis Hoti seine Motivation. Dem erfolgreichen Team gelang es, mit Hilfe von Werkzeugen wie Power BI und Python-Bibliotheken wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. So werden beispielsweise über 40 Prozent der Fahrten abgesagt und fast zwölf Prozent müssen von den Fahrern storniert werden, wenn die Fahrgäste nicht erscheinen. Das Team konnte die Nachfrage nach dem Rufbusangebot analysieren, indem sie die Verteilung der stornierten gegenüber den bestätigten Fahrten zu bestimmten Zeiten darstellten. Sie programmierten ein Lernmodell, um die Wahrscheinlichkeit des Nichterscheinens von Fahrgästen auf der Grundlage von Tag, Uhrzeit und Route vorherzusagen.

Die Studierenden bei der Präsentation

Um ihre Berechnungen zu überprüfen, haben die Studierenden den VGI-Flexi sogar Dienstagnacht um 2:30 Uhr getestet, um ihre Erfahrungen dokumentieren zu können. Dieser Einsatz wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Die „VGI-Challenge“ war eine gemeinsame Veranstaltung der KU, der Technischen Hochschule Ingolstadt, der AININ gGmbH und des Zweckverbandes des Verkehrsverbundes Großraum Ingolstadt (VGI). Der Wettbewerb fand im Rahmen von „VGI newMind“ – einem Innovationsprojekt des VGI – und mit Unterstützung von „Mensch in Bewegung“ – einer Kooperation der KU und der THI – und dem THI Center of Entrepreneurship statt. Es waren insgesamt 10.000 Euro Preisgeld ausgelobt.

App-Screenshot

Ziel der Aufgaben sollte es sein, Ideen zu entwickeln, die den öffentlichen Personennahverkehr verbessern. Eine der drei Challenges wurde von Prof. Dr. Pirmin Fontaine von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und des MIDS der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entwickelt. Seine Frage „Wie bewegt sich der VGI-Flexi im ländlichen Raum?“ war schließlich auch die Challenge, mit der das KU-Team den zweiten Platz gewann. Außerdem hatten die Teilnehmenden die Challenges „Eine Plattform für Gruppen-Buchungen“ und „Visualisierung von Echtzeitdaten auf einer Live-Map” zur Auswahl. Die „VGI-Challenge“ funktionierte ähnlich wie ein Hackathon. Junge Menschen, die kreative Ideen einbringen wollen, traten in kleinen Teams mit drei bis fünf Teilnehmern gegeneinander an. Eine Woche hatten die Teams Zeit, um eine der drei Aufgaben zu lösen. Am 15. November stellten alle Teams ihre Ideen vor – eine Jury wählte dann die Sieger.