Wodurch unterscheiden sich katholische Schulen von solchen in staatlicher Trägerschaft? Ist ein achtsameres Miteinander, ein freieres Lehren und Lernen als an anderen Schulen möglich? Solche und ähnliche Fragen haben seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur Entwicklung des „Marchtaler Plans“ geführt. Hinter diesem Namen steht das Bemühen, reformpädagogische Konzepte mit einem christlichen Menschenbild so zu verknüpfen, dass der Schulalltag und das Unterrichtsgeschehen davon durchformt werden. Die Kirchliche Akademie der Lehrerfortbildung in Obermarchtal (Diözese Rottenburg-Stuttgart) wurde in den 1980er-Jahren Gründungsort des Marchtaler Plans und ist bis heute geistiges und geistliches Zentrum dieser Pädagogik. Was zunächst im Kleinen in einer Diözese begann, sollte sich bald zu einer größeren Bewegung ausweiten, die die katholischen Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, in den neuen Bundesländern, in Österreich sowie mittlerweile auch in Bayern erfasst hat.
Der Zertifikatskurs an der KU, der zwei Semester dauert und 10 Seminareinheiten umfasst, bereitet Lehrkräfte an katholischen Schulen darauf vor, nach der Pädagogik im Sinne des „Marchtaler Plans“ zu unterrichten: mit den Elementen des Morgenkreises, der Freien Stillarbeit und des Vernetzten Unterrichts, einer anderen Form von Leistungsmessung, vor allem aber auf der Grundlage eines christlichen und reformpädagogischen Menschenbildes. Der Studienplan des Kurses umfasst sowohl Präsenzstudium, das an jeweils zweieinhalb bis drei Tagen in Eichstätt stattfindet, als auch Hospitationen in Schulen, die mit Elementen des Marchtaler-Planes arbeiten.
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