Im Bereich der Forschung schildert der Bericht ein breites Fächerspektrum, das sich an der KU mit Fragen von Nachhaltigkeit beschäftigt. So arbeiten zum Beispiel kirgisische, chinesische und deutsche WissenschaftlerInnen unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Cyffka (Professur für Angewandte Physische Geographie / Aueninstitut Neuburg) und Prof. Dr. Ümüt Halik (Gastprofessur für Ökosystemforschung) seit 2014 gemeinsam daran, Auenökosysteme in Zentralasien und ihre Nutzung besser zu verstehen und darauf aufbauend Vorschläge für ein nachhaltigeres Management zu entwickeln.
Zur Enzyklika „Laudato Si‘“ haben sich im Berichtszeitraum Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Bartosch (Fakultät für Soziale Arbeit) gemeinsam mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler fachübergreifend ausgetauscht. Das Projekt-Team analysiert die Stellung und Wirkungen der Enzyklika. Die Forschungsaktivitäten sind getragen von der Grundfrage: Welche Rolle können Religion bzw. die normative, ethische Ebene und Werte für eine gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit einnehmen?
Dass sich Nachhaltigkeit nicht nur auf den Umgang mit Umweltressourcen beschränkt, zeigt der Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie (Prof. Dr. Rita Rosner) mit einem Projekt, in dem migrations- und kulturbezogene Themen in Bezug zur psychotherapeutischen Behandlung von Jugendlichen nach Missbrauch und Misshandlung thematisiert wurden.
Der Bericht gibt außerdem Einblick in die Aktivitäten der zahlreichen studentischen Gruppen an der KU – wie etwa den Verein DenkNachhaltig! oder den Arbeitskreis „Kapuzinergarten Eden“ – sowie in Lehrprojekte. So wurde in Zusammenarbeit mit der Eichstätter Mensa damit begonnen, zu prüfen, wie sich deren ökologischer „Fußabdruck“ langfristig reduzieren lässt – insbesondere bezogen auf die Herkunft der verwendeten Waren. Lernkonzepte für mehr Nachhaltigkeit entwickelten Studierende des Masterstudiengangs „Geographie: Bildung für nachhaltige Entwicklung" an der KU im Sommersemester 2016 für Jugendliche, Senioren und Geflüchtete. Hintergrund dafür war ein Seminar aus der Fakultät für Religionspädagogik, welches sich mit theologisch-ethischen Fragen des Leitbildes der Nachhaltigkeit beschäftigte und kirchliche Kooperationspartner für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gewinnen wollte.
Im Bereich Campusmanagement wurde im Jahr 2016 mit der Umstellung von fossilem Erdgas auf Biogas ein wichtiger Schritt getan, so dass die KU seitdem komplett auf die Nutzung fossiler Energieträger für die Wärmeerzeugung verzichtet. Dabei wurde darauf geachtet, dass dieses Biogas vorwiegend aus biologischen Abfällen sowie Reststoffen und nicht durch Getreide oder Mais erzeugt wird. Somit wurde das bisherige Energieportfolio der KU – bestehend aus Ökostrom und Fernwärme – optimal ergänzt.
Auch im Bereich Beschaffung konnten weitere Ziele realisiert werden. Um eine dauerhafte Beschaffung nachhaltiger Produkte zu gewährleisten, wurden im Oktober 2016 die Beschaffungsrichtlinie der KU verabschiedet. Diese sorgt für die Umsetzung der Maxime, dass die zu beschaffenden Produkte auf ihrem gesamten Weg (Herstellung, Verwendung, Entsorgung) ökologisch und sozial vertretbar sind. Die Umsetzung erfolgt anhand von Nachhaltigkeitskriterien, welche in die Wertung der Angebote als eigenständigerBestandteil miteinfließen. Für die vielen Kaffeetrinkenden an der KU, welche sich an den Kaffeeautomaten in Eichstätt bedienen, gibt es außerdem mittlerweile die Möglichkeit, mitgebrachte Becher zu einem Vorzugspreis zu befüllen und so auf die Einweg-Variante zu verzichten.
Weitere Details – etwa zu Kooperationen der KU in Sachen Nachhaltigkeit oder einen Überblick zu Veranstaltungsreihen – finden sich im neuen Nachhaltigkeitsbericht, der zum Download unter www.ku.de/unsere-ku/nachhaltigehochschule/nachhaltigkeitberichte zur Verfügung steht.