„Auf Reform geeycht“ – Ausstellung und Tagung über den Humanismus zu Zeiten des Bischofs Johann von Eych

Einer der ersten Kreise früher Humanisten nördlich der Alpen konstituierte sich Mitte des 15. Jahrhunderts in Eichstätt um Bischof Johann von Eych (1445-1464). Eine Tagung sowie eine Ausstellung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) widmen sich ab Mittwoch, 21. September, dem Wirken dieses Kreises, dessen Spuren sich noch heute in Eichstätt finden.

Die Tagung „Reform und früher Humanismus in Eichstätt. Bischof Johann von Eych“ findet vom 21. bis 23. September 2011 in der Handschriftenabteilung der Staats- und Seminarbibliothek (Hofgarten 1, Eichstätt) sowie dem Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt (Residenzplatz 7, Eichstätt) statt. Renommierte Wissenschaftler werden dabei auf Einladung des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der KU (Prof. Dr. Jürgen Dendorfer) sowohl die regionale als auch überregionale Bedeutung und Wahrnehmung Eichstätts für die Verbreitung eines neuen Bildungsideals thematisieren. Das komplette Programm der Tagung findet sich im Veranstaltungskalender der KU. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, die Veranstalter bitten jedoch bis 16. September um Anmeldung bei Gabriele Hecker (gabriele.hecker(at)ku-eichstaett.de, Tel. 08421/93-1346).

Die von der Universitätsbibliothek konzipierte Ausstellung „Auf Reform geeycht – Bischof Johann von Eych und sein Kreis im Spiegel der Handschriften“ wird am 21. September, dem ersten Tag des Symposiums, um 19 Uhr ebenfalls in der Staats- und Seminarbibliothek (Hofgarten 1, Eichstätt) eröffnet. Ein Teil der Ausstellung, die bis zum 29. Oktober läuft, wird im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum (Residenzplatz 7) zu sehen sein. Zu den Exponaten der Ausstellung gehören auch Handschriften des Eych-Kreises, die durch die Wirren der Napoleonischen Zeit verstreut wurden. Mitglieder des Domkapitels waren im 15. Jahrhundert in Italien mit dem Humanismus in Berührung gekommen. Die Personen im Kreis um Bischof von Eych wirkten als „Gelehrte Räte“ auf verschiedenen Ebenen in der Verwaltung der Diözese. Die Verbreitung des Humanismus lässt sich daher heute noch eindrucksvoll an Handschriften der Domkanoniker, der Mitglieder des Eych-Kreises sowie vereinzelt des Bischofs selbst nachvollziehen. Solche Manuskripte bilden den Kern der Ausstellung. Charakteristisch für die frühe Phase des Humanismus in Eichstätt ist auch, dass sich teils dieselben Personen sowohl der „studia humanitatis“ zuwandten als auch ausgeprägte Vorstellungen von der Reform der Kirche hatten. So wurde auf Initiative Bischof von Eychs konsequent eine Reform im Sinne des Basler Konzils verwirklicht, wie die Bestände des Eichstätter Diözesanarchivs belegen.

Bild: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg