Ausstellung über das SEHAG-Projekt eröffnet

Vernissage "Ewiges Eis Adé" im Ingolstädter Georgianum

Mit einer gut besuchten Vernissage wurde am 22. Oktober die Ausstellung "Ewiges Eis Adé" eröffnet, die bis zum 8. Dezember im Ingolstädter Georgianum zu sehen ist. Initiiert wurde die Ausstellung von "Mensch in Bewegung" in Person von Maria Bartholomäus; die Gestaltung wurde mit den Teams von "Mensch in Bewegung" und dem Lehrstuhl für Physische Geographie gemeinsam erarbeitet. Im Zentrum stehen die Folgen des Klimawandels in den Alpen, die im SEHAG-Projekt interdisziplinär von Arbeitsgruppen an sechs Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol untersucht werden. Mehr zur Ausstellung finden Sie in der Pressemitteilung der KU Eichstätt-Ingolstadt.

Die Eröffnungsveranstaltung wurde mit einer Begrüßungsrede des Vizepräsidenten für Forschung und Akademischen Nachwuchs, Prof. Dr. Jens Hogreve eröffnet. Im Anschluss gab Tobias Heckmann einen Überblick über die Aktivitäten, Forschungsansätze und Ergebnisse des SEHAG-Projekts. Im Anschluss gab es Gelegenheit zum Gespräch und natürlich zum Besuch der Ausstellung.

Highlights sind beispielsweise die großflächigen Darstellungen der Landschaftsveränderungen, die Darstellung des Forschungsprozesses anhand der Untersuchung der Muraktivität und die mithilfe eines 3D-Druckers hergestellten Landschaftsmodelle. Für diese wurden das photogrammetrisch erstellte digitale Höhenmodell des Jahres 1954 und das aus LiDAR-Daten generierte Modell des Jahres 2021 ausgedruckt und die jeweilige Gletscherzunge des Gepatschferners weiß hervorgehoben. Eindrucksvoll, plastisch und buchstäblich "zum Anfassen" stehen sich die mächtige Eismasse der Vergangenheit und der erheblich kürzere und vor allem auch dünnere Rest derselben gegenüber. Mitmachaktionen regen die Besucherinnen und Besucher an, selbst den Einfluss der Landoberfläche (weiß/vereist vs. dunkel/eisfrei) auf die Eisschmelze experimentell zu erfahren oder das Alter von Murablagerungen mit der Flechten-Datierungsmethode zu bestimmen.

Auch ohne Besuch der Ausstellung möglich ist die Teilnahme an einer "Citizen Science"-Aktion, die von der Juniorprofessur für Mensch-Maschine-Interaktion an der KU (Prof. Dr. Christina Pfeuffer) und dem Lehrstuhl für Physische Geographie vorbereitet wurde. Unter diesem Link bekommen Teilnehmende Bildpaare gezeigt, die einen Ausschnitt der Landschaft in unseren SEHAG-Untersuchungsgebieten früher bzw. im heutigen Zustand zeigen. Die Probandinnen und Probanden sollen zu jedem Bildpaar die Zeit einschätzen, die zwischen der Aufnahme der Bilder liegt, und ihre Gefühle im Angesicht dieses Wandels angeben. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, die in die aktuellen interdisziplinären Forschungen im Rahmen des Forschungskollegs "Naturwissenschaften: Mensch und Natur" an der KU einfließen werden.