Ausstellung über Prinz Max von Sachsen in Dresden eröffnet

„Seiner Zeit voraus! Prinz Max von Sachsen – Priester und Visionär“ ist der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Schloss Pillnitz zu sehen ist. Sie zeigt die vielfältigen Facetten des bewegten Lebenslaufs des Prinzen Max von Sachsen (1870–1951), seines Denkens und Wirkens. Der Namensgeber der Eichstätt Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens ist in vielem wahrlich „seiner Zeit voraus“ gewesen.

Ein Priester, der in verschlissener Soutane mit seiner Hündin Netti bedächtig durchs schweizerische Fribourg im Üechtland schritt, der „Heilige in Turnschuhen“, wie man ihn dort ehrfurchtsvoll nannte: Ostkirchenkundler und Ökumeniker in einer Zeit, als man das Wort „Ökumene“ so noch gar nicht kannte. Einer, den der Erste Weltkrieg zum Pazifisten und seine Schöpfungsspiritualität zum Vegetarier machte. Zudem Bruder des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. Der Namensgeber der Eichstätter Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens – selbst am 26. Juli 1896 in der Eichstätter Schutzengelkirche zum Priester geweiht – ist eine Persönlichkeit, die in keine Norm passt. Für manchen Zeitgenossen hatte er womöglich auch etwas Verstörendes. Doch gerade aus der Retrospektive erweisen sich seine einst geäußerten Ansichten als höchst aktuell.

In gemeinsamer Kooperation der Schlösserverwaltung „Schlösserland Sachsen“, der Theologischen Fakultät Fulda (Prof. Dr. B. Dennemarck) und der KU Eichstätt-Ingolstadt (Prof. Dr. F. Zschaler) wurde seit dem Frühjahr 2018 an einer Sonderausstellung über Prinz Max von Sachsen gearbeitet, die am 12. April 2019 im Kuppelsaal des Dresdener Schlosses Pillnitz eröffnet wurde. Die Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens konnte sich in das bereits laufende Projekt in zweifacher Weise einbringen: Am 6. April 2019 referierte Prof. Dr. Thomas Kremer in der Katholischen Akademie Dresden-Meißen in einem öffentlichen Abendvortrag über das Thema „Versöhnung mit dem christlichen Osten? Die Vision des Prinzen Max von der Einheit verschiedener christlicher ‚Schwesterkirchen‘“. Darin stellte er vor allem die Bedeutung und das konkrete Wirken des Prinzen Max in seinem Engagement für die Kirchen des Ostens dar. Passend dazu wurde der Beitrag „Prinz Max und die Ostkirchen“ im Ausstellungskatalog gemeinsam von Prof. Kremer sowie Ruslan Stetsyk (Eichstätt) und Miriam Raschka (Fulda) erstellt. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung im Spiegelsaal des Schlosses Pillnitz fand am 13. April 2019 in Anwesenheit der Mitarbeiter der Stiftungsprofessur statt und wurde musikalisch vom Chor des Collegium Orientale Eichstätt gestaltet. Letztes wurde durch Rektor Dr. Oleksandr Petrynko vertreten. Vorausgegangen war eine Festakademie am 12. April 2019. Diese begann mit einem Pontifikalamt in der Dresdner Hofkirche, in welchem Bischof Dr. Heinrich Timmerevers den Primizkelch und das Primizgewand des Prinzen vonseiten der KU Eichstätt-Ingolstadt in Empfang nahm. Dadurch wurde die testamentarische Verfügung der Übergabe an die Heimatdiözese nun nach mehreren Jahrzehnten eingelöst. Auch der Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB war als Konzelebrant zugegen. Im anschließenden Festvortrag in der Katholischen Akademie Dresden-Meißen referierte Prof. Dr. Frank Zschaler (KU Eichstätt-Ingolstadt) über „Max von Sachsen: Königssohn, Priester und politischer Mensch“.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3. November 2019 geöffnet. Allen Interessierten wird ein Besuch herzlich empfohlen! Der Ausstellungskatalog, der eine bildreiche Gesamtdarstellung des Lebens und Wirkens des Prinzen Max bietet, ist im Buchhandel erhältlich.

Zum Weiterlesen:

„Seiner Zeit voraus! Prinz Max von Sachsen – Priester und Visionär“ – Die Sonderausstellung über Prinz Max von Sachsen im Schloss Pillnitz

 

Ausstellungskatalog (vonseiten der Stiftungsprofessur unter Mitwirkung von Prof. Dr. Kremer und Ruslan Stetsyk)

 

Bericht des Bistums Dresden-Meißen über Pontifikalamt und Festakademie

 

Bericht der „Süddeutschen Zeitung“

 

Bericht von Rektor Dr. Oleksandr Petrynko auf der Website des Collegium Orientale Eichstätt