Grundsätzlich seien die Arbeiten der Ressourcement- Theologen ihrer Ansicht nach eine wichtige Quelle unserer Zeit, statuiert Riyako Hikota. Sie hätten sich eingesetzt für eine harmonische Balance zwischen überlieferter Tradition und Erneuerung und könnten uns so auch heute noch ein relevantes Modell anbieten, in Zeiten in denen wir in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft leben und uns noch immer mit den Fragen über die Gestalt der Beziehung der Kirche zur Welt auseinandersetzen.
Schwerpunktmäßig möchte sich Frau Hikota bei ihrem sechsmonatigen Forschungsaufenthalt an der Katholischen Universität Eichstätt dem deutsch-polnischen Jesuiten Erich Przywara, S.J. (1889-1972) zuwenden, vor allem dessen Ansätzen zum Verhältnis von Kirche und Welt in politischen wie religiösen Umbruchsphasen.
Diesbezüglich von Interesse für Hikota sei Przywara´s ignatianisches Verständnis von Mission, seine Inspiration aus der Tradition der Negativen Theologie, sein Blick auf das kolabierende alte “Christliche Weltbild Europas” und ein potenziell neues “Christliches Weltbild für Europa”, seine Gedanken zur Rolle der Kirche in diesem Prozess, sowie sein Verständnis einer angemesenen Apologetik im 20. Jahrhundert.
Przywara sei laut Hikota kein systematischer Denker gewesen, aber dessen Einsichten könnten uns ihrer Ansicht nach bezüglich der Rolle der Kirche in der Welt der heutigen Zeit inspirieren. Trotz seiner Signifikanz und Relevanz für die heutige Zeit, seien viele Aspekte seines Theologieverständnisses noch immer zu wenig erforscht.