Die beiden Absolventinnen Christina Papacek-Zimmermann und Jennifer Zimmermann arbeiten bereits seit mehr als 25 Jahren auf der Intensivstation der Uniklinik Regensburg. Nun haben sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit erfolgreich den Bachelorstudiengang an der KU absolviert. In ihren Abschlussarbeiten beschäftigten sie sich mit Fragen, die sich in ihrem Berufsalltag stellen: Während Papacek-Zimmermann ehemalige Intensivpatientinnen und -patienten nach einer „extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation“ (eCPR) – einer speziellen Widerbelebungstechnik bei Herz-Kreislaufstillstand – befragte, standen bei Zimmermann die An- und Zugehörigen dieser Patienten im Mittelpunkt. Wie hat sich das Leben der Patientinnen und Patienten verändert? Wie können sie ihren Alltag wieder meistern? Und welche Hilfe brauchen die Angehörigen, die sich um sie kümmern?
Die beiden Absolventinnen fanden heraus, dass nach der Entlassung aus der Klinik ein großes Informationsdefizit besteht, die Befragten auf beiden Seiten mehr Unterstützung benötigen und die fehlende professionelle Hilfe durch nahestehende Personen ausgeglichen werden muss. „Die Patienten stehen vor vielfältigen Herausforderungen und müssen große Veränderungen in ihrem Alltag bewältigen. Hier könnte eine Nachsorgeambulanz entweder innerklinisch von APNs oder außerklinisch von CHNs angeboten werden“, schildert Zimmermann die Ergebnisse ihrer Arbeit. APNs (Advanced Pracitce Nurses) und CHNs (Community Health Nurses) sind hochqualifizierte Pflegekräfte, die dank einer wissenschaftlichen Ausbildung, verantwortungsvolle Aufgaben im Gesundheitswesen übernehmen können.
Eine zweite Absolventen-Gruppe hat sich in ihren Abschlussarbeiten mit verschiedenen Aspekten der Integration beschäftigt. Marie-Theres Achs Thema war die Integration internationaler Pflegefachpersonen, Daniel Lisowski setzte einen Schritt früher an und untersuchte die Rekrutierung internationaler Pflegekräfte. Beide sind sich einig, dass Integration und Rekrutierung – vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist beides unverzichtbar – nur funktionieren können, wenn beide Seiten wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen. „Viele Studien beschäftigen sich nur mit den Anforderungen an die internationalen Pflegekräfte, aber sowohl das bestehende Team als auch die Unternehmen müssen eine zwischenmenschliche Unterstützung anbieten und den „Neuen“ auf Augenhöhe begegnen“, erklärt Ach. Zwar ging es in Arzu Güzels Arbeit um die Patienten – genauer um psychisch kranke Patienten mit Migrationshintergrund – aber auch sie hat die Wertschätzung und die Empathie als den entscheidenden Faktor für den Erfolg der Therapie erkannt. Alle drei betonen die Bedeutung der Beziehungsebene für die gelingende Integration im Gesundheitswesen.
Nach ihrem erfolgreichen Abschluss bringen alle elf Absolventinnen und Absolventen nun ihre Erkenntnisse aus dem Studium in die Pflege ein. Natascha Köstler, Koordinatorin für den Studiengang Pflegewissenschaft, betont: „Unsere Studierenden arbeiten alle in der Pflegepraxis und bringen das Erlernte jetzt ihren beruflichen Alltag ein.“
Der ausbildungsintegrierende Teilzeitstudiengang Pflegewissenschaft war im Oktober 2012 an der KU gestartet worden. Inzwischen wurde das Studienprogramm reformiert und in einen sieben Semester dauernden berufsbegleitenden Bachelorstudiengang umgewandelt. Mehr Informationen zum Studiengang unter www.ku.de/studienangebot/pflegewissenschaft-bsc.