„Eine lebendige und flexible Form der Wissenskommunikation“

Ein Interview zum gestalterischen Konzept des KU-Pavillons mit Kunstdozentin Petia Knebel

Frau Knebel, Sie haben den Pavillon der KU für die Landesgartenschau in Ingolstadt entworfen. Welche gestalterischen Grundideen stehen hinter der Umsetzung? Und wozu dient der Pavillon?

Unsere Universität zeichnet sich durch die beiden Bereiche Forschung und Lehre als renommierte wissenschaftliche Einrichtung aus. Daraus habe ich die Idee eines zweiteiligen Pavillons entwickelt. Die beiden Teile der Architektur sind durch ein Dach miteinander verbunden, das heißt, Forschung und Lehre der KU befinden sich wortwörtlich „unter einem Dach“. Die Umsetzung meines Konzepts in Form dieses Pavillons bietet Raum für zahlreiche, interdisziplinäre Veranstaltungsformate, bei denen research communication und die Vermittlungsform der popular science zum Tragen kommen können.

Was zeichnet die Architektur aus?

Der Pavillon trägt das Corporate Design und damit die Farben der KU. Er wurde mit modularen Bauteilen ausgeführt, d. h. in Teilen vorproduziert und anschließend vor Ort montiert. Nach dem Ende der Landesgartenschau kann der Pavillon demontiert, an einem anderen Ort, z. B. auf dem Campus oder einem städtischem Gelände, wieder neu aufgebaut und für eine weitere Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Welche Möglichkeiten bietet der Pavillon den Besucherinnen und Besuchern der Landesgartenschau? Was wird dort zu sehen sein bzw. was wird am und um den Pavillon herum geschehen?

Der eine Teil des Pavillons ist eine multifunktionale, flexible Bühne auf der unterschiedliche Präsentationsformen, z. B. Kurzvorträge, themenbezogene Diskussionen, interaktive Workshops, Performances, Tanz-, Musik- und Theatervorstellungen umgesetzt werden können. Den Besucherinnen und Besuchern kann dabei die thematische Breite und der Anspruch der KU in attraktiven Darbietungen zu den Leitthemen der Gartenschau Inspiration Natur, Nachhaltigkeit und bleibende Werte offeriert werden.

Der Pavillon umfasst auch eine ganze Reihe von Schaukästen: Was hat es damit auf sich und was wird darin zu sehen sein?

Es gibt illuminierte Schaukästen in der Anzahl der Fächer an der KU. Die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Fächer haben ihren jeweiligen Schaukasten inhaltlich und formal-ästhetisch gestaltet. Damit wird den Besuchenden eine Ausstellung geboten, welche ihnen „einen Einblick“ in die Fächer mit ihrem Profil ermöglicht. Die Schaukästen sind in die Wände des Pavillons integriert. Die Betrachtenden werden um den Pavillon herumgeführt und können sich auf einen Schaukasten und damit intensiv auf ein Fach konzentrieren, sehen dieses aber auch im Zusammenhang mit den anderen Fächern. Bei Bedarf können die Schaukästen jederzeit mit aktuellen Forschungspostern, Publikationen, dreidimensionalen Objekten, Modellen, Ausstellungsstücken oder digitalen Bilderrahmen umgestaltet werden. Somit zeigt sich eine lebendige und flexible Form der Wissenskommunikation.

Welchen Bezug haben Sie zu den Themen Architektur und Gestaltung?

An der Professur für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik lehre ich als Akademische Oberrätin in den Bereichen der Kunstdidaktik, der schulischen und außerschulischen Kunstvermittlung und der kuratorischen Praxis. Mein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München war  inhaltlich breit gefächert und umfasste zum Beispiel Geschichte der Architektur sowie vielfältige Entwurfs- und Gestaltungstechniken. In den vergangenen zwanzig Jahren habe ich mich in meinem künstlerischen Schaffen unter anderem mit skulpturaler Architektur und architektonischer Skulptur auseinandergesetzt.

Das Interview führte Dr. Thomas Metten, Projektleitung „Wissenschaft in Bewegung“