Deutsch-französischer Studiengang Politikwissenschaft: Gute Berufsperspektiven für Absolventen

Die Absolventen des deutsch-französischen Studiengangs Politikwissenschaft, den die KU gemeinsam mit dem Institut d’Etudes Politiques im französischen Rennes anbietet, haben gute Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dies geht aus einem Absolventenjahrbuch hervor, welches der Absolventenverein des Studiengangs nun erstmals vorgestellt hat. Eine Befragung unter etwa 45 Absolventen zeigte, dass über 75 Prozent bereits innerhalb von vier Monaten nach Studienabschluss eine erste Anstellung gefunden hatten. Dabei liegen Tätigkeitsfelder im Rahmen der europäischen Politik, im Bereich der internationalen Zusammenarbeit und der Kommunikation vorn. Die größte Gruppe der Absolventen arbeitet heute in Brüssel, gefolgt von Paris und Berlin. Die Berufsaussichten bleiben jedoch nicht auf Deutschland und Frankreich beschränkt. So arbeiten Absolventen auch in Großbritannien, Polen, Indien, Kamerun oder beispielsweise Bolivien.

Anlass für die Vorstellung des Absolventenbuches war ein gemeinsames Seminar von über 50 Studierenden des Studiengangs. In binationalen Arbeitsgruppen tauschten sich Kommilitonen aus Deutschland und Frankreich vergangene Woche an der KU zu den Wahlen in Frankreich aus. Eigens für das Seminar waren 20 Studierende aus Frankreich nach Eichstätt gereist. Die lebhaften deutsch-französischen Diskussionen zeigten, dass eine Wahlprognose zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Entwicklung der Eurokrise eher ungewiss ist.

Über Strategien im Wahlkampf, die Rolle der Medien und die Unterschiede zwischen wissenschaftlicher und kommerzieller Politikberatung in Deutschland und Frankreich informierten sich die Studierenden bei einer Exkursion nach München. Dort führten sie intensive Hintergrundgespräche beim „Centrum für angewandte Politikforschung“ und mit dem Leiter des Außenpolitikressorts der Süddeutschen Zeitung. Der Historiker Prof. Dr. Dietmar Hüser (Universität Kassel) machte in seinem Abschlussvortrag deutlich, dass bereits bei der ersten Direktwahl des französischen Staatspräsidenten 1965 die Rolle der Medien – und insbesondere des Fernsehens – umstritten war. Er zeigte auf, wie sich in den folgenden Jahren die Wahlkampfführung professionalisierte und der Zugriff auf Meinungsumfragen und Image-Berater zunahm.

Der Alumniverein veranstaltete ferner eine Konferenz zum Thema „Lobbying in Brüssel“ und ein Berufs- und Karriereforum. Auch wurden im Rahmen des Alumni-Wochenendes die Bachelor- und Master-Absolventen des Jahres 2011 im Studiengang geehrt. Dank der Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks, der Deutsch-Französischen Hochschule und der Eichstätter Universitätsstiftung konnten das Seminar und das Alumni-Wochenende durchgeführt werden.

Am Sonntag reisten die französischen Studierenden zurück in die Bretagne und in die Weihnachtsferien. Im Rahmen des integrierten Studienprogramms wird ein Teil von ihnen bereits im Herbst 2012 das Studium in Eichstätt aufnehmen und – wie auch die deutschen Studierenden – insgesamt zwei Studienjahre im Partnerland. Am Ende erhalten sie einen doppelten Abschluss von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und vom Institut d’Etudes Politiques de Rennes sowie ein Zertifikat der Deutsch-Französischen Hochschule.