Die Galerie als Erlebnisraum von Geschichte

Am Dienstag, 8. Dezember 2009, lädt die Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu einem öffentlichen Vortrag ein. Prof. Dr. Thomas Kirchner, Universität Frankfurt, spricht um 19 Uhr im Kollegiengebäude, Bau B, Raum 005 (Ostenstraße 28, Eichstätt) zum Thema „Die Galerie als Erlebnisraum von Geschichte“.

Seit dem 16. Jahrhundert galt in Frankreich die Galerie als der prominenteste Raum einer Residenz. So verwundert es nicht, dass ihrer Ausstattung eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wurden in Schloss Fontainebleau (siehe Foto) mythologische Themen in künstlerisch anspruchsvoller Form bevorzugt, so dominierten nach Beendigung der Religionskriege im frühen 17. Jahrhundert Ausstattungen, die sich nicht nur in der Form, sondern auch im Inhalt unterschieden. Diese Galerien hatten die französische Geschichte zum Gegenstand. Die Galerie schien der ideale Ort für deren Repräsentation, war man doch davon überzeugt, dass sich die Wiedergabe von Geschichte und die Raumdisposition einer Galerie in einem besonderen Maße ergänzten. In den Galerien kann Geschichte in ihrem Ablauf und ihrer Folgerichtigkeit nachvollzogen werden. Entsprechend wird Kirchner in seinem Vortrag die Zuhörer nicht nur durch französische Schlösser, sondern auch durch Bilder der französischen Geschichte zu Anfang des "großen Jahrhunderts" führen.