„Die Haustür ist offen, und der Gang ganz dunkel.“

Symposium mit Lesungen, Vorträgen und Gesprächen über den Dichter SAID Anfang November in München.

Vom 7. bis 9. November findet in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Literatur in Bayern der Ludwig-Maximilians-Universität München das Symposium Ein Niemandsland ist unseres. Drei Tage für SAID 1947 – 2021 im Lyrik Kabinett München statt. Dabei wird das Werk des vor drei Jahren verstorbenen iranischen Exil-Dichters SAID ins Zentrum gestellt: „Das Symposium wird einerseits die (noch in den Anfängen stehende) Forschung zu SAID aus den verschiedenen Fachbereichen befördern – und antwortet zum anderen auf das Bedürfnis nach lebendigem Gedenken an SAID in Formaten, die auch für ein breiteres Publikum attraktiv sind“, so das Lyrik Kabinett.

Drei Tage für SAID
© Lyrik Kabinett, München Der Dichter SAID (1947-2021)

SAID, mit bürgerlichen Namen Said Mirhadi, zog 1965 in die Bundesrepublik Deutschland, um Politikwissenschaften zu studieren, aber auch, um ab 1979 aufgrund einer sich im Iran entwickelten Theokratie Exil zu suchen. Als ein für ihn darstellendes zweites Exil nimmt SAID in den 1980er Jahren seine schriftstellerische Tätigkeit auf, und fokussiert sich dabei auf Lyrik, Prosa, Kinderbücher und Hörspiele. Dadurch zählt SAID zur ersten Generation von Schriftstellern und Schriftstellerinnen mit Deutsch als Zweitsprache, die mithilfe der Literatur versuchten, auf ihre Lage aufmerksam zu machen. SAID erhielt 2004 die deutsche Staatsbürgerschaft, vor allem aber zahlreiche Auszeichnungen, wie etwa die Goethe-Medaille, den Preis der Stadt Heidelberg „Literatur im Exil“ oder den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem hatte er ab 2000 für zwei Jahre die Position als Präsident des PEN-Zentrums Deutschland inne. Neben der Thematik des Exils spielt auch die Liebe eine bedeutende Rolle in seinen Werken, womit sich Friederike Reents in ihrem Vortrag „Schweigt das Blau? Über die Poetik der Vibration in SAIDs Liebeslyrik“ am 8. November im Rahmen des Symposiums beschäftigt.

Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier.