Dr. Christian Henkel neuer Inhaber der Stelle für „Digitalisierung und Vernetzung in Forschung, Lehre und Transfer“

Seit Start des Wintersemesters dürfen wir ebenso Dr. Christian Henkel am Lehrstuhl willkommen heißen, der dort für das Zentrum Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel und die THF die neu geschaffene Stelle zur Vertiefung von Digitalisierung, Vernetzung und Forschung in Lehre und Transfer ausfüllt. Hier das erste Kennenlern-Interview mit ihm:

Wofür steht Ihre neue Stelle?

Die Stelle soll die Themen Digitalisierung und Transfer stark machen, das heißt, mit der Stelle wollen wir die Ressourcen die wir haben besser vernetzen. Digitalisierung ist Vernetzung - in die Uni hinein und zugleich wollen wir mit der Vernetzung raus in die Stadtgesellschaft gehen. Zeigen, dass Theologie etwas ganz Relevantes für Gesellschaft zu sagen hat. Deshalb ist die Stelle auch beim Zentrum Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel angesiedelt. Weil wir hier auf gesellschaftliche Transformationsprozesse mit der Stelle antworten können.

 

Wie kann ihre Tätigkeit konkret in Eichstätt aussehen? Warum in Eichstätt?

Das Spannende an Eichstätt ist, dass es ein kleines Labor ist. Es ist ein Ort, an dem ganz viele spannende Menschen zusammenkommen und an dem man Neues ausprobieren kann.

Ich bin dafür da, um kleine Experimente zu machen, Leuchtturmprojekte zu machen, die zeigen, wie man digitale Lehre machen kann, wie man digital forschen kann und dass eine Vorlesung auf You-Tube online zu stellen nur den Beginn einer Entwicklung markiert und Digitalisierung weit mehr sein kann.

 

Wer kann zu Ihnen kommen?

Zu mir kann jeder kommen, der Lust und Interesse an neuen Forschungs- und Lehrformaten hat, ganz unabhängig davon, ob die digital sind. Jeder Forscher und jeder Forscherin, die sich fragt, wie kann ich meine Forschungen mit anderen Wissenschaftlern vernetzen, wie kann meine Forschung für Gesellschaft relevant sein. Jeder der sich fragt wie kann ich meinen Studierenden ein anderes Lehrerlebnis bieten? Wie kann ich eine Lehre machen, bei der man am Ende etwas in der Hand hält. Also jeder der diesen sehr praktischen, sehr greifbaren Ansatz mal selbst versuchen möchte. Der ist dann bei mir an der richtigen Adresse.

 

Was bringen Sie mit? 

Eine unglaubliche Neugier. Ich glaube, dass die Welt in sich so spannend ist und dass man das entdecken muss.

Die Schöpfung?

Ja. Dass das einen Eigenwert hat, dass die Menschen, wie sie handeln das Wissen schon mitbringen. Ich muss niemandem von außen etwas erzählen. Ich muss es schaffen, dass Derjenige seine eigenen Talente, seine Fähigkeiten entdecken kann, sozusagen aus sich selbst zu einem besseren, zu einem guten Leben kommt. Und als Theologe heißt das für mich, ich muss es schaffen, dass eine Gesellschaft sich -aus sich heraus- weiterentwickelt.

 Ich habe zum Thema Migration geforscht und bin zu den Leuten gegangen, die Migrationsarbeit machen, hab mit Ihnen gesprochen. Ich forsche jetzt zum Thema „Raum“ und schaue mir Dinge an, die in Räumen passieren.- Mich hat immer interessiert, was ist das Greifbare. Mich interessiert wie Menschen handeln, wie sie sich auch manchmal durchwursteln und was ihr Handeln antreibt.

 

Also ist für Sie „menschlich sein“ und Digitalisierung kein Gegensatz?

Nein, ich glaube dass die große Chance in der Digitalisierung darin liegt, noch besser auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen zu können, Menschen zusammen zu bringen, Menschen zu unterstützen. Das ist gleichzeitig das große Risiko der Digitalisierung – wenn wir sie am Menschen vorbei machen.

Die große Stärke der KU ist, sie stellt den Menschen ins Zentrum, den Mensch und seine Bedürfnisse, den Menschen als frei geschaffenes Wesen. Und darauf muss Digitalisierung meiner Ansicht nach antworten.

Digitalisierung ist ein Thema, bei dem die ganzen alten Fragen, die wir haben- Was bedeutet Mensch sein für uns und wie wollen wir in Zukunft leben und wie sieht unsere Vision einer besseren Zukunft aus wieder auftauchen.- Ich glaube dass wir als Theologie die gut beantworten können.