Dr. Maria Löffler neue Leiterin der Universitätsbibliothek an der KU

Dr. Maria Löffler (52) ist zur neuen Leiterin der Bibliothek an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ernannt worden. Seit 2012 fungierte sie zunächst als kommissarische Leiterin, zuvor war sie ab 2010 stellvertretende Leiterin der UB. Löffler stammt aus Hannover und studierte und promovierte an der KU. Ihre Bibliotheksausbildung absolvierte sie an der Humboldt-Universität Berlin.

Seit 1995 war sie an beiden Standorten der KU tätig und führte sowohl die Teilbibliothek Aula in Eichstätt als auch die Zweigbibliothek an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt. Als Fachreferentin betreute sie unter anderem die Bereiche Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Geographie, Sozialwesen sowie Wirtschaftswissenschaften.  Im Jahr 1999 übernahm sie die Leitung des EDV-Referats in der Universitätsbibliothek und begleitete maßgeblich die Entwicklung zahlreicher elektronischer Services – vom Einsatz internetbasierter Services bis hin zur Nutzung neuer elektronischer Medien.

 

Dr. Maria Löffler im Gespräch:

Frau Löffler, welche Rolle spielt eine Bibliothek heute für die KU?
Wir sind zentraler Informationslieferant  - vom Handschriftenfragment aus dem 8. Jahrhundert bis hin zu aktuellen Börsendaten. Es geht mittlerweile also nicht nur um Texte, sondern auch um Daten. Eine Aufgabe sehen wir auch in der Unterstützung bei der Informationsrecherche. Sprich: Wo kann ich welche Informationen finden, welche Kanäle stehen mir zur Verfügung? Für die Wissenschaftler als Nutzer unserer Bibliothek kommt noch das Wissen über Publikationsstrukturen und Publikationsverhalten hinzu, also Antworten auf die Frage, welche Publikationsformen und –wege zur Verfügung stehen.

 

Welchen Charakter hat die Universitätsbibliothek der KU im Vergleich zu anderen Hochschulen?
Als kleine Universität können wir mit einer starken Serviceorientierung punkten. Mein Anliegen ist es, diese kompakten Nutzungsbedingungen weiterhin zu gewährleisten. Bei gleichbleibendem Etat ist das jedoch im Zeitalter von „eMedien” eine Herausforderung: So bezahlt man zum Beispiel für ein Buch 7 Prozent Mehrwertsteuer, für ein eBook 19 Prozent. Dass wir als vorrangig geistes- und sozialwissenschaftlich orientierte Einrichtung mittelfristig eine buchorientierte Bibliothek bleiben werden, davon bin ich überzeugt. Jedoch widmen wir uns intensiv der Aufgabe, wie sich die elektronischen Angebote optimal organisieren lassen, etwa im Zeitschriftenbereich.

 

Welche Entwicklungsaufgaben stehen noch an?
Viele. Wir sind zum Beispiel derzeit dabei, die Lesesaal- und Magazinbestände zu überarbeiten. Damit wir auch weiterhin die gewohnt schnellen Lieferzeiten gewährleisten können, lagern wir 150.000 Bände in unser Magazin nach Rebdorf aus. Dabei handelt es sich um Bestände, die unserer Erfahrung nach seltener genutzt werden. So schaffen wir Platz für aktuelle Titel. Das ist mit einigem Aufwand verbunden und ich kann sagen, dass die Kolleginnen und Kollegen dabei engagiert mitmachen. Gerade wurde der 20.000ste Band bearbeitet.

 

Welche Rolle spielen Bücher für Sie privat?
Sie spielen für mich eine große Rolle, auch wenn ich viel am Tablet lese und arbeite. Viele Infos werden sich in absehbarer Zeit jedoch weiterhin nur in Buchform finden lassen. Ich möchte zum Beispiel in diesem Jahr mit dem Fahrrad durch New York fahren. Bei der Recherche habe ich festgestellt, dass vieles nicht digitalisiert vorliegt, insbesondere aus Urheberrechtsgründen. Bücher werden also auch weiterhin von Bedeutung sein.