Vor über 22 Jahren ist die Mauer gefallen, die Deutschland über Jahrzehnte hinweg geteilt hat. Der machtvolle, gleichwohl friedliche Protest der Bürger im östlichen Teil Deutschlands und ihr Ruf nach nationaler Einheit haben schließlich zum Sturz des Unterdrückungs-Regimes der DDR geführt. Dr. Rudolf Seiters, damals Chef des Bundeskanzleramts, hatte einen entscheidenden Anteil an den schwierigen Verhandlungen zur Wiederherstellung des gemeinsamen deutschen Staats und einer gemeinsamen demokratischen und rechtsstaatlichen Verfassung. Als Zeitzeuge wird er darüber berichten, aber auch über aktuelle Probleme, denen er sich als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes gegenübersieht.
Der Referent Rudolfs Seiters wurde 13. Oktober 1937 in Osnabrück geboren und absolvierte nach seinem Abitur das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Münster, welches er mit dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Von 1969 bis 2002 war er Mitglied des Deutschen Bundestags; 1989 wurde er als Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen, der er später ab 1991 bis 1993 als Bundesminister des Inneren angehörte. Von 1998 bis 2002 war er Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Seit 2003 ist er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.