Ehemaliger KU-Präsident Wimmer wird 70

Der ehemalige Präsident der KU, Prof. Dr. Ruprecht Wimmer, feiert am 18. September seinen 70. Geburtstag. In seiner zwölfjährigen Amtszeit zwischen 1996 und 2008 etablierte sich die KU nach ihren Aufbaujahren weiter im Kreis der bayerischen und deutschen Universitäten – in Zeiten von Hochschulreformen, Sparvorgaben und einem beginnenden Generationenwechsel im wissenschaftlichen Bereich. Der gebürtige Münchner legte 1962 in seiner Heimatstadt am Wilhelms-Gymnasium sein Abitur ab. Danach studierte er an der Universität München Germanistik und Klassische Philologie. Nach erstem Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Latein im Jahr 1967 sowie dem Erweiterungsexamen im Fach Griechisch folgte von 1969 bis 1971 der Referendardienst am Theresiengymnasium München. Das zweite pädagogische Staatsexamen sowie die Promotion bei Hugo Kuhn zum Thema „Deutsch und Latein im Osterspiel“ absolvierte Wimmer 1971.

Anschließend war er bis 1974 Assistent am Seminar für Deutsche Philologie der Universität München, darauf bis 1982 Assistent bei Professor Eckhardt Heftrich an der Universität Münster. In dieser Zeit forschte er insbesondere zum Werk des Schriftstellers Grimmelshausen und wurde Gründungsmitglied sowie Geschäftsführer der Grimmelshausen-Gesellschaft, deren Vizepräsident er derzeit ist. Von 1975 bis 1980 arbeitete Wimmer an seiner Habilitation über das Jesuitentheater des 16. und 17. Jahrhunderts. Als Gastprofessor für Neuere deutsche Literatur lehrte und forschte er ab 1980 an der französischen Universität Saint-Etienne, 1982 wurde er als Professor für Neuere deutsche Literatur nach Eichstätt berufen. Einen wissenschaftlichen Schwerpunkt Wimmers bilden das Leben und Werk von Thomas Mann.

Ruprecht Wimmer war von 1983 bis 1985 Dekan der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der KU. Als Nachfolger von Nikolaus Lobkowicz wurde Wimmer 1996 zum Präsidenten der Katholischen Universität gewählt, seine zweite Amtszeit dauerte von 2002 bis 2008. Ruprecht Wimmer ist seit 1999 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Er erhielt 2002 die Ehrendoktorwürde der Universität Oradea (Rumänien). Wimmer war von 1994 bis 2006 Präsident der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft. Vor kurzem wurde Wimmer für fünf Jahre als Experte in die vatikanische Agentur AVEPRO berufen, die dazu dienen soll, Qualität in Forschung und Lehre an katholischen akademischen Einrichtungen zu sichern und im Bereich der katholischen Kirche adäquate internationale Standards und Abschlüsse in der akademischen Ausbildung zu erreichen.