Entgegen vieler Erwartungen ist die Welt nach dem Ende des Kalten Krieges keineswegs friedlicher geworden. Anstatt zu einem Ende zu kommen scheint sich die Geschichte eher zu beschleunigen und krisenhafte Umbrüche, deren Folgen noch kaum abzusehen sind, bestimmen unsere Gegenwart. Mit diesen Entwicklungen geht eine Verstärkung von Radikalismen und Extremismen aller Art einher – z. B. der islamistische Terrorismus, das Erstarken link- und rechtsextremer Parteien, die Ausbreitung von Sekten –, die gleichermaßen als Reaktion und Ursache von Krisen auftreten. Es besteht also Anlass, über diese Phänomene in einem weiteren Kontext nachzudenken: Ist Radikalität eigentlich immer etwas Negatives? Was ist überhaupt gemeint, wenn eine Person oder eine Gruppierung als radikal bezeichnet werden? Ist Radikalität gleichbedeutend mit politischem Radikalismus und kompromissloser Umsturzgesinnung? Was unterscheidet sie von gewaltbestimmtem Extremismus? Zielt Radikalität stets auf einen revolutionären Bruch mit dem Althergebrachten?
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