Ein besonderer Priester im Porträt: „Der letzte Gipfel“ im Filmstudio Eichstätt

Die Arbeitsstelle Bildmedien (Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt) und die Theologische Fakultät der KU präsentieren bis zum 29. April den Film „Der letzte Gipfel“ im Eichstätter Filmstudio im Alten Stadttheater (Residenzplatz 17, Eichstätt). Am Freitag, 24. April, ermöglicht das Kino im Anschluss an die Vorführung, die um 20.15 Uhr Beginnt, eine Podiumsdiskussion.

Im spanischen Dokumentarfilm von Juan Manuel Cotelos über Pablo Dominguez aus dem Jahr 2010 geben engste Verwandte und Freunde Zeugnis von der Strahlkraft des bei einem Bergsteigerunglück verstorbenen Priesters. „Er ist kein Exorzist, kein Missionar im Urwald, und er hat keine neue kirchliche Institution gegründet. Er ist nicht einmal Pfarrer“, sagt Regisseur und Produzent Juan Manuel Cotelo über den Priester, von dessen Leben er in einem Dokumentarfilm erzählt. Padre Dominguez war katholischer Priester, Professor an der katholisch-theologischen Fakultät in San Damaso, Madrid.

Gleich zu Beginn seines Films thematisiert Cotelo, was er gerade nicht machen wollte: „Wenn ich heute einen Priester öffentlich kreuzige, werde ich Erfolg haben und wichtige Auszeichnungen bekommen. Wenn ich dagegen gut über einen Priester spreche, werden sie mich kreuzigen.“ Ein Kollege hatte Cotelo mit diesen Worten gewarnt. Die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet: Der Film, der einfach das alltägliche Für-die-Menschen-Dasein von Padre Dominguez aufzeigt und dessen Freunde im Interview mit leuchtenden Augen berichten, hatte in Spanien mehr Kinozuschauer als etwa „Sex and the city 2“ oder „Robin Hood“; es war die meistverkaufte DVD Spaniens 2010. In über zweijähriger Arbeit wurden nun – vor allem auf ehrenamtlicher Basis – deutsche Untertitel für den Film erstellt. Eine kuriose Schwierigkeit bestand vor allem darin, die schnellgesprochenen, lebendig-impulsiven spanischen Dialoge in Untertitel zu fassen.

Einer der Schirmherren des Films, der Augsburger Weihbischof Florian Wörner, Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für Jugendfragen in Bayern, zieht unter anderem eine Verbindung zur Weihnachtsansprache von Papst Franziskus: Padre Dominguez war von den darin angesprochenen 15 Krankheiten frei, er war kein Priester, der sich hinter seinem Schreibtisch oder seinem Titel versteckte, ganz im Gegenteil zitiert ihn im Film ein Freund: „Wenn ich einmal werde wie ein typischer, weltferner Priester, sag mir das sofort!“

Die spanische Vitalität der Interviews, die schwungvolle Musik und die beeindruckenden Bilder lassen nahezu vergessen, dass Padre Dominguez bei einem Bergsteigerunglück 2009 ums Leben gekommen ist. In Spielfilmen sind meisterhaft gespielte Emotionen notwendig. Bei vielen Dokumentarinszenierungen muss die Inszenierung für die Kamera mitgedacht werden. Beim „Letzten Gipfel“ dagegen besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass alle Emotionen und Aussagen authentisch sind.

Der Film wird bis 29. April 2015 täglich um 18 Uhr oder um 20.15 Uhr, vorgeführt. Nähere Infos zu den genauen Zeiten sind im Kino Eichstätt unter der Telefonnummer 08421/4473 oder per Email unter info(at)kino-eichstaett.de erhältlich.