Was habe ich in meinem Studium schon geschafft und was ist noch zu leisten? Sowohl für Studierende als auch für spätere Arbeitgeber geben Zeugnisse und Urkunden nur einen begrenzten Einblick in die erworbenen Kompetenzen. Mit welchen Methoden oder in welchen Arbeitsschritten Aufgabenstellungen gelöst wurden, wird so nicht beschrieben. Eine übersichtliche Art zur Selbstreflexion des Lernfortschritts will die Professur für Englischdidaktik an der KU zum Wintersemester in Form eines so genannten Portfolio-Ordners etablieren, den zunächst jede Studentin und jeder Student aus den Fachdidaktiken erhalten soll. Damit erhalten diese einen kompakten und vorstrukturierten Begleiter an die Hand, der zum einen den noch zu absolvierenden Studienweg auf einen Blick abbildet und sich zum anderen im Lauf des Studiums immer mehr mit Inhalt füllen wird.
Gesammelt werden darin kompakte Darstellungen, die sowohl ausgewählte „Produkte“ als auch deren Entstehungsprozesse darstellen. „Dieses Modell soll Studierenden eine größere Berechenbarkeit ihres Studiums ermöglichen“, erklären Prof. Dr. Heiner Böttger und Dr. Marianne Häuptle-Barceló. Ziel sei es außerdem, nicht nur Transparenz für Studierende, sondern auch gegenüber Praktikumsstellen oder für das Referendariat zu schaffen. Bereits im Einsatz an der KU sind so genannte „ePortfolios“ auf elektronischer Basis, die sich inhaltlich meist auf einzelne Lehrveranstaltungen beziehen. Das Ordner-Konzept der Englischdidaktik hat Modellcharakter und soll nach einer ersten Probephase evaluiert werden, um dann eine weitergehende Anwendung im Lehramtsbereich zu prüfen.