Eingeschlossen im eigenen Körper: Vortrag zum „Locked-in Syndrom“

„Das Locked-in Syndrom – Eine neurologische Erkrankung, die Betroffene oft zu Pflegefällen, aber nicht zu unglücklichen Menschen macht“ lautet der Titel eines öffentlichen Vortrags des Vorsitzenden des Vereins LIS e.V., Dr. Karl-Heinz Pantke, zum dem am Donnerstag, 20. Januar 2011, die Fakultät für Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, einlädt. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr im Kollegiengebäude, Bau A 205 (Ostenstraße 28, Eichstätt).

Das „Locked-in-Syndrom“ bezeichnet einen Zustand, in dem eine Person weder sprechen noch Gliedmaßen bewegen kann - also vollständig gelähmt, jedoch bei vollem Bewusstsein ist. Auch Schlucken und selbständig Atmen sind in der Anfangszeit möglich. Betroffene sind wie in sich eingeschlossen (engl. = locked-in). Häufigste Ursache dieses Zustands ist ein Schlaganfall. Manchmal werden Patienten mit einem Locked-in Syndrom für Wachkomapatienten gehalten.

Der Referent Dr. Karl-Heinz Pantke (Jahrgang 1955) war selbst vom Locked-in Syndrom betroffen. Vor der Krankheit arbeitete er als Physiker in Lehre und Forschung an in- und ausländischen Universitäten (Spezialgebiet: Laser- und UItrakurzzeitphysik). Ein schwerer Schlaganfall mit Locked-in Syndrom beendet 1995 diese Tätigkeiten. Im Jahr 2000 war er Mitbegründer des Vereins LIS e.V., den er seitdem leitet. In dieser Organisation sind viele Überlebende des Locked-in Syndroms zu finden. Seit 2008 hat Pantke Lehraufträge in „Unterstützter Kommunikation“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) und berufsbildenden Schulen.

In seinem Vortrag wird sich Pantke mit dem historischen Hintergrund, Krankheitsverlauf, Möglichkeiten einer Rehabilitation und Methoden der Kommunikation beschäftigen. Zudem wird er die Selbsteinschätzung der Lebensqualität Betroffener thematisieren.

Nähere Infos zum LIS e.V. unter www.locked-in-syndrom.org(Mail: pantkelis@arcor.de).