Energiesparmaßnahmen an der KU

In Anbetracht knapper Erdgasvorräte steht auf der Agenda der Politik und vieler Menschen die Frage ganz oben, wie sich der Energieverbrauch senken lässt und welchen Beitrag jeder einzelne und Institutionen leisten können, damit uns im Winter nicht das Gas ausgeht. Die stark gestiegenen Strom- und Heizkosten stellen zudem für Privathaushalte wie auch für Unternehmen und Institutionen einen enormen Kostenfaktor dar, sodass Energiesparen auch aus wirtschaftlichen Gründen angesagt ist.

Was bedeutet die momentane Energiekrise für die KU?

An einer Universität, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat, ist der sorgsame Umgang mit Energie schon lange ein wichtiges Anliegen. Die Zertifizierung der KU mit dem EMAS-Plus-Siegel (als erste und bislang einzige Universität in Deutschland) zeugt von den Erfolgen nicht nur in diesem Bereich. Auch die Kennzahlen zum Energieverbrauch machen deutlich, dass sich die Bemühungen auszahlen. Der Stromverbrauch an der KU konnte seit 2012 Jahr für Jahr kontinuierlich gesenkt werden – sowohl die absolute Strommenge als auch der Pro-Kopf-Verbrauch (Näheres kann dem Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden). Die KU bezieht übrigens ausschließlich Ökostrom – und produziert außerdem über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Mensa eigenen Strom.

Nicht ganz so eindeutig stellt sich die Situation beim Heizen dar. Der Energiebedarf hängt stark von der Witterung im Winter ab. Und das viele Lüften in der Corona-Pandemie hat den Verbrauch zuletzt deutlich steigen lassen. Zumindest aber wird die KU fast ausschließlich über regenerative Energiequellen beheizt. Seit mehr als zehn Jahren bezieht die KU einen Großteil ihrer Heizenergie per Fernwärme aus einem Biomasseheizwerk, an dem noch weitere öffentliche Einrichtungen angeschlossen sind. Nur acht von mehr als 45Gebäuden (überwiegend in der Eichstätter Innenstadt) werden mit Gas beheizt – hierfür bezieht die KU Biogas (eine Umstellung auf Fernwärme ist angedacht, lässt sich aber nicht kurzfristig realisieren). Ein einziges Gebäude – jenes an der Sportanlage am Seidlkreuz – wird noch mit Öl geheizt (unterstützt über eine Solarthermie-Anlage).

Mit Blick auf einen möglichen Notstand beim fossilen Erdgas ist die KU also insgesamt gut aufgestellt, wenngleich noch niemand mit Sicherheit vorhersagen kann, welche Folgen die aktuelle politische Situation und die Versorgung Deutschlands mit Erdgas haben werden. Die KU will dennoch einen Beitrag leisten zum Energiesparen: aus gesellschaftlicher Verantwortung und aus wirtschaftlichen Gründen, weil die hohen Energiepreise natürlich den Haushalt der Universität stark belasten. Über mögliche Maßnahmen haben das Facility Management und die Hochschulleitung intensiv beraten.

Wie soll der Energieverbrauch an der KU gesenkt werden?

Absenkung der Raumtemperaturen: Wie auch in anderen öffentlichen Einrichtungen sollen auch an der KU die Heiz- und Raumtemperaturen maßvoll nach unten reguliert werden. In allen Gebäuden der Universität wird überprüft, inwieweit ein Absenken der Temperatur möglich ist. Die Reduzierung geschieht „mit Augenmaß“ und nach individueller Bewertung der Gebäude- und Raumsituationen. Die Anpassungen werden alle räumlichen Nutzungsformen betreffen: Büros und Lehrräume, Bibliotheken und „Verkehrsflächen“. Dabei wird auch die neue Verordnung der Bundesregierung beachtet, wonach für die Raumtemperatur in Arbeitsräumen ein Temperaturniveau von 19 Grad vorgesehen ist. Das Facility Management geht davon aus, dass über eine maßvolle Absenkung der Raumtemperaturen je nach Gebäude und bauphysikalischer Gegebenheit zwischen 5 und 10 Prozent der Heizenergie eingespart werden können. Einsparungen durch Absenken bzw. Abschalten von Heizungen in der Nacht oder am Wochenende können keine mehr erreicht werden – hier schöpft die KU bereits jetzt das maximal Mögliche aus.

Anpassung von Öffnungszeiten in Teilbibliotheken: Die Universitätsbibliothek wird ab 10. Oktober die Öffnungszeiten der beiden Teilbibliotheken Ulmer Hof und Aula auf die Kernnutzungszeiten beschränken. Auf diese Weise können sowohl Strom- als auch Heizenergie eingespart werden. Die beiden Teilbibliotheken werden montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Keine Änderungen der Öffnungszeiten gibt es hingegen in der Zentralbibliothek sowie in den Teilbibliotheken Ingolstadt und Hofgarten. Die Lesesäle der Zentralbibliothek und der Zweigbibliothek Ingolstadt sollen ausdrücklich als geheizte Arbeitsorte den Studierenden zur Verfügung stehen, sollte es im Winter in Wohnungen oder WGs zu Einschränkungen beim Heizen kommen. Die ZB ist werktags bis 20 Uhr geöffnet, mittwochs bis Mitternacht, samstags und sonntags bis 19 Uhr. Die Zweigbibliothek Ingolstadt schließt werktags um 21 Uhr, samstags ist sie bis 19 Uhr geöffnet. Bücher aus den Teilbibliotheken Ulmer Hof und Aula können in den Lesesaal der ZB bestellt werden. Bitte beachten Sie, dass die Lieferzeit u.U. mehrere Tage betragen kann. Wer die Bücher schneller zur Hand haben möchte, sollte die benötigten Bände aus den Teilbibliotheken selbst dort ausleihen.

Energiesparen durch verantwortungsvolles Handeln: Jeder und jede kann einen Beitrag leisten zu einem sorgsamen Umgang mit Strom und Heizenergie:

  • Schalten Sie bitte die Beleuchtung im Raum aus, wenn sich niemand dort aufhält. Das gilt auch für Seminarräume und Hörsäle: Der/die Letzte macht das Licht aus.
  • Bitte schalten Sie Ihre EDV-Ausstattung wie Rechner, Monitor und Drucker am Ende des Arbeitstages vollständig aus. Und nutzen Sie die Stand-by-Funktion, wenn Sie die Arbeit am Computer unterbrechen, etwa in der Mittagspause.
  • Bitte schalten Sie Beamer und Präsentationsdisplays nach der Verwendung aus. Häufig sind die Projektoren nach Vorlesungsende noch in Betrieb, weil sich niemand zuständig gefühlt hat – dies verkürzt nicht nur die Lebenszeit der Geräte, sondern sorgt auch für unnötigen Stromverbrauch. Falls Sie einen blau leuchtenden Beamer in einem ungenutzten Veranstaltungsraum sehen, schalten Sie ihn bitte aus. In der Regel finden Sie den Schalter der dazu am Dozentenpult.
  • Bitte sorgen Sie für Frischluft durch regelmäßiges Stoßlüften anstatt durch ein dauerhaftes Öffnen der Fenster. Nach einer Lehrveranstaltung sollte kurz (5 Minuten) durch Öffnen aller Fenster gelüftet werden. Bitte schließen Sie die Fenster danach wieder – das freut auch jene Studierenden, die später zur nächsten Lehrveranstaltung kommen.


Weitere Einsparmöglichkeiten werden derzeit noch vom Facility Management geprüft.

Es soll an der KU niemand frieren müssen. Aus diesem Grund werden insbesondere Einsparungen im Heizungsbereich maßvoll vorgenommen. Jedoch kann auch eine der Jahreszeit angepasste Kleidung einen Beitrag zum Wohlbefinden leisten. Ein dickerer Pullover am Campus kann daher in diesem Winter sicher nicht schaden.