Fitte Familien: Studie gibt neue Impulse für moderne katholische Erwachsenenbildung

Wie kann katholische Erwachsenenbildung speziell für junge Familien ein noch attraktiveres Angebot gestalten? Welche Themen sprechen welche Zielgruppe an? Und welche Wege sind zeitgemäß, um auf das Angebot aufmerksam zu machen? Diesen Fragen ging der Lehrstuhl für Didaktik der Religionslehre, für Katechetik und Religionspädagogik (Prof. Dr. Ulrich Kropač) der KU in Kooperation mit der Diözesanarbeitsgemeinschaft der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt (KEB-DiAG) nach, die das Projekt „Fitte Familien – Moderne Bildungsangebote speziell für Familien“ förderte. Über eineinhalb Jahre hinweg wurden dabei beispielhaft Erkenntnisse über die katholische Erwachsenenbildung in den Landkreisen Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen gesammelt, die auch in anderen Bistümer Anwendung finden können.

Anhand von Erhebungen bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bildungsangebote und Gesprächen mit den Anbietern zeigte sich zwar, dass junge Eltern und Familien, die das bestehende Angebot wahrnehmen, keinen grundlegenden Verbesserungsbedarf sehen. Denn im Untersuchungsgebiet besteht bereits ein breites Spektrum an Veranstaltung zu Wunschthemen der Eltern – von Erziehung über Gesundheit bis hin zur Entwicklung des Kindes sowie zum Themenfeld Schule und Beruf. Was den Angeboten der Erwachsenenbildung jedoch fehlt, ist eine bessere öffentliche Wahrnehmung bei ihrer Zielgruppe: „Die bestehenden Angebote werden gut angenommen. Jedoch könnten noch mehr potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran partizipieren, denen die Programme der katholischen Erwachsenenbildung bislang größtenteils überhaupt nicht bekannt sind“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Kropač. So zeigte sich, dass vor allem die social-media- und mobilgeräteoptimierte Bereitstellung von Informationen über Veranstaltungen relevant sei. Da interne Ressourcen für den Bereich Marketing auf Seiten der Bildungsanbieter in der Regel begrenzt seien, böten sich institutionenübergreifende Kooperationen an, um zusätzliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen. Eine laufend aktualisierte Online-Plattform etwa ermögliche eine komfortablere Recherche als halbjährlich erscheinende Listen in Printform. Für die Veranstalter wiederum ließen sich so die Anmeldung zu Angeboten einfacher gestalten und Terminüberschneidungen vermeiden.

Zudem regen die Autoren der Studie beispielsweise eine Medienkampagne zum Thema „Warum Familienbildung?“ an, über die sowohl Familien als auch öffentliche Einrichtungen auf den Stellenwert von Angeboten der Erwachsenenbildung hingewiesen werden. Hinzu kommt der gezielte Kontakt zu Multiplikatoren – wie Ärzten, Hebammen oder Beratungseinrichtungen - die auf Angebote der Erwachsenenbildung verweisen können.

Neben grundlegenden Überlegungen umfasst der Projektbericht auch Informationen zu drei beispielhaften Veranstaltungsformate, die im Rahmen der Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung neu entwickelt wurden. Neben den konkreten Arbeitsschritten für deren Organisation gibt der Bericht auch Anhaltspunkte für die jeweilige Kostenkalkulation. So organisierte die Projektgruppe ein Eltern-Wochenende unter dem Titel „Meine Spiritualität, meine Elternschaft, mein Leben“. Hinzu kommen eine nächtliche Kirchenerkundung mit Taschenlampe für Väter, Großväter und Paten mit ihren Kindern sowie ein Vortrag zu veganer Ernährung für Jugendliche, der per Livestream übertragen wurde, damit er auch online verfolgt werden konnte.

Der ausführliche Bericht zum Projekt „Fitte Familien – Moderne Bildungsangebote speziell für Familien“ kann als PDF über den Publikationsserver der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt bezogen werden unter dem Link http://edoc.ku.de/21756/