Um Veränderungen in einem Flussbett auch ohne eine ferngesteuerte Drohne dreidimensional zu erfassen, hat sich der Geographiestudent Tim Borgs für seine Bachelorarbeit am Neuburger Aueninstitut der KU eine pragmatische technische Lösung einfallen lassen: Er entwickelte eine Seilkonstruktion, an der sich eine aus Edelstahl gefertigte Gondel samt Kamera von Ufer zu Ufer ziehen lässt. Eine Spezialsoftware erstellt anschließend aus den Einzelaufnahmen ein 3-D-Modell, um beispielsweise die Bewegung von Kies am Grund des Ottheinrichbachs im renaturierten Auwald zwischen Neuburg und Ingolstadt zu erfassen. Das Monitoring solcher Veränderungen – das zu den Aufgaben des Aueninstituts gehört – ist unter anderem relevant, da bestimmte Fischarten Kies benötigen, um darin abzulaichen.
Julia Stäps untersuchte anhand von tausenden von Datensätzen die räumliche und zeitliche Veränderung der Vegetation in Abhängigkeit von besonderen hydrologischen Ereignissen, wie dem Hochwasser von 2013, und wertete dabei eine sehr große Datenmenge sehr akribisch und detailliert auf wissenschaftlich hohem Niveau aus. Dabei konnten Gewinner und Verlierer von Hochwasserereignissen ausgemacht werden (Röhrichte und Hochstaudenflure werden gefördert, Neophyten - also Pflanzen aus fremden Regionen - und Hartholzauen nehmen ab). Wie sich im Jahr nach dem Hochwasser zeigte, erholen sich manche Bestände jedoch erstaunlich schnell.