Foodsharing Projekt

FotoKühlschrank
© Studierende der RPF

im Rahmen des religionspädagogischen Seminars „Spezielle Fragen nachhaltiger Bildung und ihre Didaktik“ unter der Leitung von Prof. Dr. Simone Birkel.

Wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? Diese Frage stand am Beginn des Seminars ganz oben auf der Liste der Dinge, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigten. Im Seminar mit innovativen Arbeitsformaten wurde sowohl das Wissen über als auch die Gestaltung von zukunftsfähigen Lebensweisen gefördert. Im Rahmen der projektorientierten Arbeitsaufgabe konzipierten die Studierenden eine Veranstaltung im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Durchführung und Evaluation bewegte sich in einer eigenständig konzipierten Projektgestaltung, bei der Aufgaben und Leitung des Projektes partizipativ gestaltet wurden. Eine Projektgruppe aus vier Studierenden der Religionspädagogik nahmen ein Foodsharing-Projekt in Angriff.

In Kooperation mit dem Geistlichen Mentorat für Religionspädagogik- und Theologiestudierende, der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) und dem AK Foodsharing wurde ein Kühlschrank im Gebäude des Mentorats und der KHG aufgestellt. Alle Studierenden bekommen damit die Möglichkeit, Lebensmittel, welche sie selbst nicht mehr verbrauchen können, in den Kühlschrank zu bringen, von dem sich andere Studierende kostenlos bedienen können. Auch Mentorat und KHG können Essen, das bei Veranstaltungen übrigbleibt, zur freien Entnahme in den Kühlschrank stellen, anstatt es wegzuwerfen. Die Studierenden lernten die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der UN-Agenda 2030 kennen (vgl. https://17ziele.de/) und setzten einige durch ihr Projekt in die Tat um. Im Fokus ihres Projektes standen folgende Sustainable Development Goals (SDGs):

Kein Hunger (SDG 2): Studierende, die sich nur schwer etwas zu essen leisten können, können sich an diesem Kühlschrank kostenlos bedienen.

Hochwertige Bildung (SDG 4): Interessierte Studierende wurden einerseits durch die Projektvorstellung beim Mentoratsabend über die Zusammenhänge über Lebensmittelverschwendung informiert und andererseits zum Nachdenken und Handeln angeregt.

Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11): Der Lebensmittelverschwendung in Eichstätt soll durch dieses Projekt, zumindest zu einem kleinen Teil, entgegengewirkt werden. Evtl. kann dieses Beispiel auch für andere (Pfarr-)Gemeinden Impulsgeber sein.

Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG 12): Studierende, die sich aus dem Kühlschrank bedienen, retten Lebensmittel, wodurch diese nicht neu produziert werden müssen.

Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13): Durch das Projekt werden weniger Lebensmittel gekauft, wodurch auch weniger Verpackungen produziert werden müssen.

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG 17): Unterstützung erhielten die Studierenden durch die KHG und durch das Mentorat, die Räume und einen Kühlschrank zur Verfügung stellen. Der AK Foodsharing der KU unterstützte mit Fachwissen, Organisation und Erfahrung bei diesem Thema.
Bei dem Projekt, das theoretisch durch eine Vorlesung und ausgewählte Seminarinhalten von Prof. Birkel begleitet wurde, haben die Studierenden Inhalte religiöser Bildung für nachhaltige Entwicklung kennenlernen und wichtige Schlüsselkompetenzen vertiefen können. Die Projektleitung hatte Elena Harwardt, die vor allem ihre Kommunikations- und Organisationskompetenz durch das Projekt erweitern konnte. Veronika Taraba war für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie entwarf auf Instagram eine ästhetisch ansprechende Werbung für das Projekt. Monika Ettig setzte sich mit den Forderungen der Christians for Future (C4F) auseinander und Maximilian Frank evaluierte die Einführungsveranstaltung und zog ein Feedback für weitere Aktionen. Alle Studierenden sind sich darüber einig, dass trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen durch die Pandemie ein Lernzuwachs in vielen Bereichen erreicht werden konnte. Und das Ergebnis, dass am Ende des Seminars ein serviceorientiertes Unternehmen für gerettete Lebensmittel in Eichstätt für Studierende zur Verfügung steht, stellt einen echten Mehrwert für alle Beteiligten dar. Die Studierenden der Religionspädagogik könnten sich auch vorstellen, dass das Projekt Gemeinden und Pfarreien zur Nachahmung anregen kann. Wer Lebensmittel zur Verfügung stellen möchte oder im Arbeitskreis mitarbeiten will, kann sich an den AK Foodsharing Eichstätt (eichstaett.landkreis@foodsharing.network) wenden. Ein Frühstück für Studierende aus geretteten Lebensmitteln wird im Sommersemester an der KHG wieder ab Dienstag, 26.4.2022 angeboten. Weitere Informationen dazu bei Herrn Benedikt Rodler unter 08421/50511 oder benedikt.rodler(at)ku.de.

Ein ausführlicher Artikel zum Kontext Klimafasten und Foodsharing findet sich online im Eichstätter Journal unter
https://www.ei-live.de/2022/04/15/160-tonnen-lebensmittel-gerettet-klimafasten-geht-auch-nach-der-fastenzeit-weiter/

FotoKHG
© Andrea Krüger KHG Eichstätt