Seit 1984 engagiert sich Lory Obal für die indigene Bevölkerung im Zentrum der philippinischen Insel Mindanao. In Tampakan auf Mindanao befinden sich einige der größten Abbaugebiete für Gold und Kupfer in ganz Südostasien. Dies führt häufig zu Landraub durch multinationale Großkonzerne und teilweise zu blutigen Auseinandersetzungen zu Lasten der indigenen Bevölkerung.
Obal war 28 Jahre lang Mitarbeiterin des Bistums Kidapawan. Seither ist sie leitend tätig für mehrere Nichtregierungsorganisationen in den Bereichen Menschenrechte, Gerechtigkeit, Frieden, Umweltschutz. Seit 2004 ist Lory Obal Generalsekretärin von AGENDA (Alliance for Genuine Development – Allianz für authentische Entwicklung, die in fünf Provinzen von Süd-Mindanao arbeitet). 2009 gründete sie ICON. Es ist ein Netzwerk interkultureller Organisationen für Solidarität und Frieden. ICON-SP startet im Frühjahr 2014 und soll innerhalb von drei Jahren in 32 Dörfern zweier großer Kommunen mit einer Fläche von 1550 qkm und 80.000 Einwohnern in den Provinzen Nord-Cotabato und Sultan Kudarat realisiert werden.
Alltagsbezogene Friedensbildung mit Seminaren zur Kultur des Friedens, zu Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werden angeboten. ICON erarbeitet innerhalb lokaler Strukturen Mechanismen der Konfliktlösung, zum Beispiel im Dorfentwicklungsrat.
Monatlich finden Treffen von Nichtregierungsorganisationen, Kommunen und staatlichen Stellen zur Diskussion von Fragen und Problemen, die den Frieden der Gemeinschaft gefährden, statt. In wöchentlichen Radioprogrammen, Broschüren und in einem monatlichen Newsletter wird über friedensbildende Maßnahmen gesprochen. Persönlichkeiten aus Kirchen, Wissenschaft, Medien, Kommunen führen einen Dialog mit Armee und Rebellengruppen in Konfliktgebieten. In übergemeindlichen Foren sprechen die Teilnehmer über Friedensabkommen. Auf diese Weise findet ein Dialog zwischen Christen, Muslimen und Angehörigen der indigenen Bevölkerung statt.
Der Arbeitskreis wird seit 33 Jahren vom ehrenamtlichen Engagement Eichstätter Studentinnen und Studenten, Mitarbeitern der Universität und Eichstätter Bürgern getragen. Ziel des AK Shaloms ist es, einen Beitrag für die Wahrung der Menschenrechte und den weltweiten Frieden zu leisten. Jedes Jahr rückt dabei thematisch ein Land oder eine Region in den Mittelpunkt des Interesses. Nach monatelangen Vorbereitungen und weiteren Aktionen ist der Höhepunkt des Engagements die feierliche Vergabe des Shalompreises. Mit einem Preisgeld von mindestens 10.000 Euro in den letzten über zehn Jahren ist der Shalompreis einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise Deutschlands gewesen. Die Auszeichnung versteht sich als ideelle Anerkennung und als materielle Unterstützung gleichermaßen.
Weitere Informationen zum AK Shalom unter http://akshalom.landlos.de/.