Fromme Spielerei im Gottesdienst?

Prof. Bärsch referiert in Stuttgarter Haus der Kirche zur szenischen Gestaltung der Liturgie in Mittelalter und früher Neuzeit

Anlässlich der Sonderausstellung "Von tiefem Ernst und göttlicher Heiterkeit" im Diözesanmuseum Rottenburg-Stuttgart referiert Prof. Dr. Jürgen Bärsch am 20. November 2014 zum Thema "Fromme Spielerei im Gottesdienst? Szenische Gestaltung der Liturgie in Mittelalter und früher Neuzeit". Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr und findet im Stuttgarter Haus der Kirche statt. 

Die Veranstaltung findet innerhalb einer Vortragsreihe statt: Sieben renommierte Referenten aus ganz Deutschland informieren über Religion und Spiel. Den Auftakt machte am Donnerstag, 18.9. um 18:30 Uhr im Stuttgarter Haus der katholischen Kirche die Professorin Christel Köhle-Hezinger von der Universität Jena. Sie sprach über „Religion spielen - Leben spielen? Zum Kontext von Biografie, Religion und Spiel“. Am 25.9. referiert der Tübinger Kirchenhistoriker Andreas Holzem über den „katholischen Augenaufschlag beim Frauenzimmer“ und den Streit um die Frömmigkeit des 19. Jahrhunderts.

Am 4. Oktober geht es im Diözesanmuseum in Rottenburg um 15 Uhr mit dem Medienprofessor Johannes Tripps aus Leipzig um „Bild und Kult - handelnde Bildwerke“ und am 16. Oktober im Stuttgarter Haus der katholischen Kirche um 18:30 Uhr mit Professor Klaus Raschzok von der Augustana-Hochschule Neuendettelsau um „Luther und die Folgen für das Theater“ weiter. Am 20. November folgen in Stuttgart Vorträge zur szenischen Gestaltung von Liturgie in Mittelalter und früher Neuzeit mit Prof. Jürgen Bärsch von der Universität Eichstätt- Ingolstadt, am 11. Dezember in der Rottenburger Zehntscheuer zur Pädagogik religiösen Spiels mit dem Brauchtumsexperten Prof. Werner Mezger von der Universität Freiburg und schließlich zum Ende der Sonderausstellung am 18. Januar 2015 im Diözesanmuseum zu „Hirtenspiel und Pastoralmesse“ mit Marion Fahrenkämper von Universität Frankfurt.

Das Diözesanmuseum präsentiert seit 25. Mai bis 18. Januar 2015 in seiner Sonderausstellung 120 Objekte, die 30 verschiedene Leihgeber zur Verfügung stellten. Es finden sich darunter wertvolle Gemälde, das Gewand eines „Kinderbischofs“, so genannte Fatschenkinder, bewegliche Krippenensembles, seltene Laterna-Magica-Glasbilder mit biblischen Motiven von Gustave Doré, Miniaturschnitzereien aus Oberammergau und Berchtesgaden bis hin zum Brettspiel „Reise in die Ewigkeit“ aus der Zeit um 1900 oder ein damals verbreiteter „Anker-Baukasten“, der auf der Weltausstellung in Paris als „gutes Spielzeug“ gezeigt wurde. Weiten Raum nimmt auch das religiöse Spiel im Privaten und in der Familie ein, aber auch im Klosterleben. Die Exponate stammen aus Klöstern und renommierten staatlichen Museen. Leihgeber sind unter anderen das Landesmuseum Württemberg, das Bayerische Nationalmuseum München, das Historische Museum Frankfurt und das Spielzeugmuseum Nürnberg sowie Diözesanmuseen wie Trier, Freising oder Mainz sowie Privathaushalte.

(FK/drs)