Eines der wichtigsten Ziele der Forschungsstelle Christlicher Orient besteht in der dauerhaften Bewahrung des gefährdeten christlich-orientalischen Kulturerbes. In einem mehrphasigen Forschungsprojekt, das aus Mitteln der Gerda-Henkel-Stiftung finanziert wird, bemüht sie sich deshalb um die Digitalisierung, Katalogisierung und Erhaltung bisher unerschlossener Handschriftenbestände koptischer Bibliotheken in Ägypten. Ein wichtiger Kooperationspartner ist dabei Dr. Michael Ghattas.
Auf Einladung der Forschungsstelle wird Dr. Ghattas am 25. April 2017 um 19.00 Uhr in KGA-101 zur aktuellen gesellschaftlichen und religiösen Situation in Ägypten nach den Revolutionen 2011 und 2013 sprechen. Denn gerade durch die Umwälzungen des sogenannten „Arabischen Frühlings“ gestaltet sich die politische Situation auch in Ägypten sehr instabil und besonders die koptischen Christen sehen sich Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt.
Dr. Ghattas, der in Alexandria und Thessaloniki studierte, sowie an der Philipps-Universität in Marburg promovierte, ist ein ausgewiesener Kenner der koptischen Hymnologie. Er leitet die Abteilung für koptische Musik und Hymnen am Institut für Koptische Studien in Kairo. Am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin ist er als Gastprofessor mit einem Lehrauftrag für das koptische Christentum betraut.
Zu seinem Vortrag ergeht die herzlichste Einladung an alle interessierten Zuhörer.