Gemeinsam für ein zuverlässiges und zukunftssicheres Fundament der KU

Konstituierende Sitzung des Stiftungsrats
© Christian Klenk

Der neu zusammengesetzte Stiftungsrat der KU hat am Dienstag seine Tätigkeit aufgenommen. Im Georgianum in Ingolstadt trat das zehnköpfige Gremium unter dem Vorsitz des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Daran nahmen auch der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume und der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, teil. Beide lobten die positive Entwicklung der Universität in den vergangenen Jahren und sicherten zu, Freistaat und Kirche würden auch künftig gemeinsam für ein „zuverlässiges und zukunftssicheres Fundament“ der KU einstehen.

Zum zweiten Teil der konstituierenden Sitzung hatte Horst Seehofer auch die Vorsitzenden von Hochschulrat und Senat, die Dekane, die Abteilungs- und Einrichtungsleitungen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Studierenden, des Mittelbaus und des wissenschaftsunterstützenden Personals eingeladen. Der Stiftungsratsvorsitzende betonte, die Entwicklung der KU aus einer schwierigen Lage heraus hin zu einer „erstklassigen Universität“ sei eine beeindruckende Teamleistung von Beschäftigten aus Wissenschaft und Verwaltung. Die KU glänze heute mit Exzellenz in Lehre und Forschung, sie habe für die Region Ingolstadt und deren strukturelle Entwicklung eine enorme Bedeutung. „Auch verfolgt sie mit ihrem besonderen Profil konsequent eine Wertorientierung und Persönlichkeitsbildung – das ist gerade in der heutigen Zeit wichtig.“ Er wolle sich gemeinsam mit dem Stiftungsrat dafür einsetzen, dass die KU noch stärker in die Gesellschaft und die Politik hineinwirke. Dafür kündigte Seehofer an, ein neues Kuratorium mit politischen Spitzenvertretern einrichten zu wollen, das dem Stiftungsrat beratend zur Seite steht.

Markus Blume
Wissenschaftsminister Markus Blume

„Die KU geht gestärkt in die nächsten Jahre“, sagte Wissenschaftsminister Markus Blume. Mit dem neu besetzten Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Horst Seehofer sei die Universität bestens aufgestellt. „Horst Seehofer ist mit seiner politischen Erfahrung, seiner fundierten Sachkenntnis und der engen Verbundenheit zur Region ein Glücksfall für die Hochschule. Gemeinsam können wir der KU neue Perspektiven geben und sie auf ein zuverlässiges und zukunftssicheres Fundament stellen.“ Der Freistaat sei dabei „ein verlässlicher Partner der Hochschule – heute und in Zukunft“, betonte der Minister. Mit der Erhöhung des finanziellen Engagements des Freistaats über die Verpflichtungen des Konkordats hinaus gehe auch eine stärkere Einbindung in die Trägerstiftung einher, so Blume. In Gesprächen zwischen Kirche, Ministerium und Universität war Anfang des Jahres vereinbart worden, dass der Freistaat bei der Finanzierung der KU jährlich 5,5 Millionen Euro zusätzlich übernimmt, die bislang von den bayerischen Bistümern als Sondermittel zur Strukturförderung geleistet worden waren. Zugleich ist das Wissenschaftsministerium mit zwei Vertretern in den Stiftungsrat eingebunden.

„Freistaat und Trägerstiftung werden zusammen mit der Universitätsleitung und der katholischen Kirche Perspektiven für die Zukunft der Universität über 2028 hinaus erarbeiten“, sagte Blume mit Verweis auf Gespräche zur langfristigen Finanzierung der KU. „Die KU hat sich in den letzten Jahren herausragend entwickelt. Sie ist Mitglied der DFG geworden und hat inzwischen fast eine Art Abo auf den Titel ‚beliebteste Universität Deutschlands‘ – das gilt es jetzt zu bewahren und klug weiterzuentwickeln“, so Blume.
 

Reinhard Kardinal Marx
Reinhard Kardinal Marx

Auch Kardinal Reinhard Marx betonte, die bayerischen Bistümer hätten ein großes Interesse daran, dass sich die KU als Universität in katholischer Trägerschaft weiterhin erfolgreich entwickele. „Ich sehe eine gute Zukunft für die KU“, sagte Marx. Er sei überzeugt, dass Seehofer die Universität „mit Fähigkeiten und Herzblut“ in eine erfolgreiche Zukunft führen werde. Marx erinnerte daran, dass die Institution Universität im Mittelalter von der Kirche erfunden worden sei. Weltweit gebe es unzählige katholische Universitäten, „Bildung in einem Wertehorizont“ sei ein wichtiger Auftrag einer Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. „Die gesellschaftlichen Transformationen, die wir gerade erleben, müssen auch ethischen Prinzipien gehorchen.“ Bei vielen globalen Herausforderungen könne sich eine katholische Universität aus einem ethischen Horizont des Christentums einbringen, sagte Marx und verwies auf die Themen Klimawandel, Künstliche Intelligenz und Transformation der Wirtschaft.
 

Horst Seehofer

Der Stiftungsrat der KU zählt insgesamt zehn Mitglieder. Neben Horst Seehofer wurden fünf weitere Mitglieder erstmals in das Gremium berufen: Neu sind Prof. Dr. Egon Endres, Professor für Sozialwissenschaften und Sozialmanagement an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, die Ministerialrätin Monika Hoebbel und der Ministerialdirigent Dr. Michael Mihatsch vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Audi-Personalvorstand Xavier Ros sowie Heinz Weitner, Geschäftsführer der Werner Weitner GmbH aus Eichstätt. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB gehört dem Stiftungsrat gemäß der Stiftungsverfassung qua Amt an. Daneben wurden drei weitere Mitglieder bestellt, die dem Stiftungsrat schon zuvor angehörten: Dr. Thomas von Mitschke-Collande, ehemaliger Direktor bei der Unternehmensberatung McKinsey, Markus Reif, Finanzdirektor des Erzbistums München und Freising und Geschäftsführer des Überdiözesanen Fonds Bayern, sowie Dr. Paul Siebertz, langjähriges Vorstandsmitglied der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG.
 

Marx, Seehofer, Blume
Kardinal Marx, Horst Seehofer, Staatsminister Blume

Auf der Tagesordnung der konstituierenden Sitzung des Stiftungsrats standen auch personelle Entscheidungen. Das Gremium wählte Dr. Paul Siebertz zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden. Den Haushaltsausschuss bilden Monika Hoebbel, Dr. Thomas von Mitschke-Collande, Markus Reif, Dr. Paul Siebertz und Heinz Weitner. Kommissarische Stiftungsvorständin ist Jana Marlow, ihre Stellvertretung Anne Maria Sudmann. Horst Seehofer wird künftig den Stiftungsrat als beratendes Mitglied im Hochschulrat vertreten.

Die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist der Rechtsträger der einzigen katholischen Universität in Deutschland. Die kirchliche Stiftung kümmert sich insbesondere um die Vermögens- und Wirtschaftsverwaltung der Universität, indem sie im Benehmen mit der Universität den Haushalt aufstellt und sich als Aufsichtsorgan operativ um Themen wie Controlling, Revision und Compliance kümmert. Der Stiftungsrat als Leitungsorgan wird von der Freisinger Bischofskonferenz für eine vierjährige Amtszeit gewählt.