Zwar befassen sich schon bundesweit rund 15 Prozent der Universitäten und Hochschulen mit der Frage, wie sich gesellschaftliches Engagement und wissenschaftlich fundierte Lehre miteinander verbinden lassen. Gleichzeitig tauschen sich zivilgesellschaftliche Organisationen und Hochschulen derzeit nicht hinreichend miteinander aus, so dass es zum Teil zwei „Welten“ zu geben scheint, die nicht miteinander im Dialog stehen. Dies will der nun geförderte bayerische Verbund ändern. Die beteiligten Hochschulen und Universitäten zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich bewusst mit ihrem Verhältnis zur Zivilgesellschaft befassen. Sie messen den Themenfeldern bürgerschaftlichen Engagements und zivilgesellschaftlichen Transfers eine wichtige Rolle in ihrem Selbstverständnis bei.
Für Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der KU und wissenschaftliche Leiterin des Dialogforums, ist die Förderung durch den Stifterverband eine schöne Anerkennung des vorhandenen Engagements: „Wir freuen uns, dass wir die Juroren des Wettbewerbs von unserem hochschulübergreifenden Ansatz überzeugen konnten. Denn dieses zukunftsträchtige Thema benötigt nicht nur die Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, sondern auch einen Austausch zwischen Universitäten und Hochschulen.“
Eine positive Zwischenbilanz des schon vorhandenen Kontaktes zum Hochschulbereich zieht beispielhaft der Geschäftsführer des Augsburger Freiwilligen-Zentrums, Wolfgang Krell: „Durch eine Zusammenarbeit mit der Hochschule und Universität konnten wir in vergangenen Jahren erfahren, welches Potenzial das Engagement von Studierenden für eine lebendige Stadtgesellschaft hat. Studierende haben sich in vielfältigen Projekten bei zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort eingebracht und lernen durch ihr Engagement auch gleich das im Studium erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden.“
Als Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen und -Zentren (lagfa bayern e.V.) und Netzwerkpartner des Landesnetzwerks bürgerschaftliches Engagement (LBE Bayern) sieht Wolfgang Krell in dem Dialogforum eine Chance, den Austausch zwischen beiden „Welten“ zu fördern und die Grundlagen für eine nachhaltige Zusammenarbeit von Hochschulen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zu gestalten.